Studie zeigt: Immobilien-Krise trifft Frankfurt schwer
Frankfurt am Main - Die bundesweite Immobilien-Krise hat auch in der Mainmetropole Frankfurt tiefe Spuren hinterlassen.
Im vergangenen Jahr hielten sich Käufer nach dem kräftigen Anstieg der Kreditzinsen zurück, wie eine Analyse des Maklerunternehmens Von Poll Immobilien zeigt. Demnach sank die Zahl der Transaktionen bei Wohnimmobilien gemessen am Vorjahr um gut ein Viertel auf 2544 - ein Tiefstwert seit 2012.
Der dabei erwirtschaftete Geldumsatz lag bei 1,24 Milliarden Euro, ein Einbruch um mehr als 30 Prozent.
Die Analyse beruht auf Daten des Gutachterausschusses für Frankfurt zu realen Transaktionen und ist damit aussagekräftiger als Angebotsdaten von Immobilienportalen.
Die durchschnittlichen Kaufpreise für Wohnungen im Bestand gaben demnach 2023 um 7,1 Prozent nach auf rund 428.000 Euro, die Quadratmeterpreise fielen auf 5673 Euro.
Preisverfall bei Immobilien in Frankfurt besonders kräftig
Im Neubau wirken sich unterdessen die hohen Baukosten aus: Die Durchschnittspreise für Eigentumswohnungen stiegen demnach 2023 um fast 11 Prozent auf 721.000 Euro.
Häuser im Bestand stagnierten laut der Angaben im Preis. Käufer zahlten 2023 im Schnitt 720.000 Euro für ein Ein- oder Zweifamilienhaus, etwas weniger (0,5 Prozent) als im Vorjahr und 4584 Euro je Quadratmeter.
Bei neu gebauten Ein- und Zweifamilienhäusern gab es kaum Transaktionen.
Wie in vielen Metropolen waren die Immobilienpreise in Frankfurt im jahrelangen Boom hochgeschossen. Doch angesichts stark gestiegener Zinsen für Kredite und hoher Baukosten hat sich der Markt abgekühlt - viele Menschen können oder wollen sich den Immobilienkauf nicht mehr leisten.
In Frankfurt fiel der Preisverfall nach Einschätzung von Maklern und Finanzierern besonders kräftig aus, auch weil zuletzt kaum noch teure Neubauten auf den Markt kommen und sich internationale Kapitalanleger zurückhielten.
Titelfoto: Boris Roessler/dpa