Galeria Karstadt Kaufhof in der Krise: Streik in Frankfurt und Hessen am Karsamstag
Frankfurt am Main - Aus Protest gegen den harten Sanierungskurs beim insolventen Kaufhaus-Konzern Galeria Karstadt Kaufhof hat die Gewerkschaft Verdi am heutigen Gründonnerstag zu Warnstreiks an hessischen Standorten aufgerufen - auch die Mainmetropole Frankfurt wird betroffen sein.
Am Karsamstag sollen die Filialen in Frankfurt am Main, Sulzbach, Wiesbaden, Darmstadt und Viernheim ganztägig bestreikt werden, erklärte die Gewerkschaft am Donnerstag in Aufrufen an die Beschäftigten.
Der von den Gläubigern befürwortete Sanierungsplan sieht in Hessen die Schließung von sieben Warenhäusern vor. Betroffen sind insbesondere kleinere und doppelte Standorte.
Acht Kaufhäuser sollen hingegen weitergeführt werden. Verdi verlangt eine Rückkehr des Unternehmens zum Flächentarifvertrag des Einzelhandels sowie Zulagen für die Beschäftigten in Form von Geld und Warengutscheinen.
Es ist bereits der zweite Versuch, den Handelsriesen durch ein Schutzschirm-Verfahren und den damit verbundenen Schuldenschnitt wieder dauerhaft auf Erfolgskurs zu bringen.
Ein erster Anlauf war 2020 während des ersten Corona-Lockdowns gestartet worden. Er hatte dem Unternehmen trotz der Schließung von rund 40 Filialen, des Abbaus von etwa 4000 Stellen und der Streichung von mehr als zwei Milliarden Euro an Schulden nur vorübergehende Entlastung gebracht.
Titelfoto: Hendrik Schmidt/dpa