Deutsche Bank und Postbank schließen knapp 200 Filialen: 1200 Jobs fallen weg
Frankfurt am Main/Bonn - Die geplanten Filialschließungen bei Deutscher Bank und Postbank auf dem Heimatmarkt kosten unter dem Strich insgesamt rund 1200 Vollzeitstellen.
In beiden Fällen einigte sich die Deutsche Bank mit der Arbeitnehmerseite auf einen Interessenausgleich, wie Deutschlands größtes Geldhaus am Montag auf Anfrage mitteilte.
Die Stellen sollen sozialverträglich unter anderem mit Vorruhestand und Abfindungen abgebaut werden.
Bis Ende des Jahres sollen wie angekündigt 97 der insgesamt 497 Filialen der Deutschen Bank über den Heimatmarkt verteilt dichtgemacht werden. Rund 450 Vollzeitstellen sollen netto entfallen.
"Wir wollen und werden flächendeckend präsent sein. 400 Filialen sind dafür eine gute Zahl, die in den kommenden Jahren weitgehend stabil bleiben dürfte", sagte der Leiter des Privatkundengeschäfts der Marke Deutsche Bank, Philipp Gossow, der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
"Immer mehr Kunden nehmen Bankdienstleistungen digital in Anspruch. Durch die Corona-Pandemie hat sich dieser Trend beschleunigt."
Abbau soll Zukunft der Postbank und der verbliebenen Arbeitsplätze sichern
Bei der zum Konzern gehörenden Postbank sollen netto knapp 20 Prozent oder rund 740 Stellen an den Schaltern bis Ende 2022 abgebaut werden. Dort sollen in diesem und im kommenden Jahr wie geplant jeweils 50 der zuletzt 800 Filialen aufgegeben werden.
"Die Kundenfrequenz bei den Postdienstleistungen sinkt, zum einen durch Kundenverhalten, zum anderen durch die auch hier zunehmende Digitalisierung und Automatisierung bei unserem Partner Deutsche Post DHL", schrieb Lars Stoy, Leiter Privatkunden bei der Postbank in einem Mitarbeiterbrief.
"Im Fokus unseres Handelns steht die Zukunftssicherung unserer Postbank und der verbleibenden Arbeitsplätze." Ein Vertrag mit der Post deckelt die Zahl der Schließungen von Postbankfilialen auf höchstens 50 pro Jahr.
Der Personalabbau ist in den Zahlen enthalten, die der Deutsche-Bank-Vorstand für alle Geschäftsbereiche und Regionen im Juli 2019 verkündet hatte. Bis Ende 2022 soll die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern um etwa 18.000 auf weltweit 74.000 verringert werden.
Titelfoto: Federico Gambarini/dpa