Rathaus geschockt: Frankfurt verliert nach fast 70 Jahren die IAA

Frankfurt am Main /Berlin - Die Stadt Frankfurt verliert die Ausrichtung der Internationalen Automobilausstellung Pkw (IAA).

Bei der vorerst letzten IAA im vergangenen Jahr waren hingegen nur noch 560.000 Besucher gekommen.
Bei der vorerst letzten IAA im vergangenen Jahr waren hingegen nur noch 560.000 Besucher gekommen.  © dpa/Uli Deck

Der veranstaltende Verband der Automobilindustrie (VDA) will mit den Städten Berlin, Hamburg und München weitere Gespräche führen, um in den kommenden Wochen den Zuschlag für die Ausrichtung im Jahr 2021 zu erteilen.

Eine entsprechende Shortlist stellte der VDA am Mittwoch in Berlin vor. An der Ausschreibung hatten sieben deutsche Städte teilgenommen. Aus dem Rennen sind damit neben dem bisherigen Gastgeber Frankfurt auch Köln, Stuttgart und Hannover.

Auch die Ideen und Konzepte der Stadt Frankfurt am Main seien sehr eindrucksvoll gewesen, erklärte der Verband in einer Mitteilung.

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Die Entscheidung gegen Frankfurt sei nach fast 70 Jahren nicht leicht gefallen. "Doch nach Auswertung aller relevanten Kriterien wird die IAA 2021 nicht mehr am Messestandort Frankfurt am Main stattfinden."

"Wir sind enttäuscht und geschockt", sagte Frankfurts Wirtschafts-Dezernent Markus Frank (CDU). "Dieser schwere Tag lehrt, dass alles, was eine Stadt an Institutionen und Veranstaltungen hat, gepflegt werden muss."

Für die Bewerbung hatten sich neben Frank auch Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) und Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) stark gemacht. Feldmann hatte allerdings Kritik an der Veranstaltung geübt, auf der er nach seiner Darstellung im September 2019 kein Grußwort sprechen durfte.

CDU macht OB Feldmann für Schlappe verantwortlich

Die CDU im Römer macht OB Peter Feldmann (Foto) für die Schlappe verantwortlich.
Die CDU im Römer macht OB Peter Feldmann (Foto) für die Schlappe verantwortlich.  © dpa/Christoph Boeckheler

Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Römer, Nils Kößler, machte den OB verantwortlich für die Schlappe. Er habe als Aufsichtsratschef der Messe nichts unternommen.

"Er hätte das Thema sofort zur Chefsache machen müssen. Im Rhein-Main-Gebiet hängen direkt oder indirekt tausende Arbeitsplätze an der IAA, von den Messebauern bis zur Hotellerie und den Taxifahrern. Die monatelange Untätigkeit von Peter Feldmann ist unverantwortlich und unsozial gewesen", kritisierte Kößler.

Die IAA hatte seit 1951 regelmäßig auf dem Frankfurter Messegelände stattgefunden und bei einzelnen Ausgaben bis zu einer Million Menschen angesprochen.

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Bei der vorerst letzten IAA im vergangenen Jahr waren hingegen nur noch 560.000 Besucher gekommen (TAG24 berichtete).

Dafür gab es starke Proteste gegen PS-Protzerei und Flächenverbrauch durch den Autoverkehr. Der VDA will die Messe zu einer Mobilitäts-Plattform umbauen.

Titelfoto: dpa/Uli Deck

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