Dönerladen schockiert Gäste mit Preiserhöhung: "Es geht ums Überleben"
Frankfurt am Main - Was wie ein übler kulinarischer Scherz anmuten mag, ist in einem Dönerladen in Frankfurt am Main harte Realität. Denn hier kostet eines der bekanntesten Gerichte der türkischen Küche mittlerweile satte zehn Euro! Doch die Reaktion der Mehrzahl der Kundschaft ist durchaus überraschend.
Im Jahr 2019 wurde das Ton Bul Grill- und Kebabhaus in der Frankfurter Töngesgasse unter die Top 25 der besten Döner-Restaurants des Landes gewählt. Ob Inhaber Ugor Yumusakbas diese prestigeträchtige Auszeichnung auch weiterhin erhalten bleiben wird, ist seit einer essenziellen Entscheidung aber durchaus zweifelhaft.
Mitte Oktober teilte das Restaurant-Team auf seinen Social-Media-Kanälen mit, dass vor allem die rasant steigende Inflation und die durch die Decke gehenden Energiepreise in Kombination mit enormen Preisanstiegen am Fleisch- und Rohstoffmarkt eine Erhöhung der Produktpreise unumgänglich machen würde.
Im Klartext: ein Döner, der zuvor ab etwa 6,50 Euro zu bekommen war, kostet seitdem satte zehn Euro! Wer an dieser Stelle einen kulinarischen Scherz erwartete, wurde schnell auf den Boden der Tatsachen geholt - der Aufschlag von rund drei Euro pro Gericht war keinesfalls ein PR-Gag.
Ebenfalls kein bisschen zum Scherzen aufgelegt zeigte sich eine Vielzahl von - mutmaßlichen und nach dem Preisanstieg wahrscheinlich ehemaligen - Kunden. In den Kommentaren hagelte es gewaltige Kritik.
So schrieb ein User: "Zehn Euro für einen Döner? Muss ich wohl einen neuen Dönerladen suchen, viel zu viel Geld", während ein anderer klarmacht: "Das ist in der Tat eindeutig zu viel, bei allem Verständnis. Könnte ich mir schon nicht mehr leisten."
Facebook-Statement des TonBul Grill und Kebab Haus in Frankfurt polarisiert
Jedoch gab es auch durchaus wohlwollendere Reaktionen auf die Dönerpreis-Explosion im Ton Bul Grill. So machte eine Kundin klar, dass die Menge an technischem Gerät und der damit verbundene Energieaufwand durchaus auch auf den Dönerpreis umgeschlagen werden müsse, während viele weitere damit argumentierten, dass Qualität eben ihren Preis habe.
Immerhin setzten die Ton Bul-Betreiber schon immer auf viele handgemachte und besonders frische Produkte, backen sogar ihr Brot selbst. Für Yumusakbas gehe es angesichts dieser Krisenzeiten "ums Überleben". Doch auch die verärgerten Kommentatoren machten dieses Argument für sich geltend.
Ob der Ton Bul Grill trotz Preisschock weiter bestehen wird oder einen massiven Kundenschwund hinnehmen muss, bleibt abzuwarten. Genauso, ob weitere Läden mitziehen werden.
Titelfoto: 123RF/aksakalko