Er richtete zwei Zollbeamte brutal hin: RAF-Killer Rolf Heißler (†74) gestorben
Frankfurt am Main - Er war für den Tod von mindestens zwei Menschen verantwortlich und kämpfte mit Feuereifer für die Interessen der Rote Armee Fraktion (RAF). Jetzt ist Rolf Heißler (†74) gestorben, berichtet Bild.
Er galt selbst unter seinesgleichen als wahrer Hardliner, wurde aufgrund seines brutalen Vorgehens auch mit dem Decknamen "Fury" (zu Deutsch: Furie) versehen. Durch seine Kurzzeit-Ehe mit RAF-Chefin Brigitte Mohnhaupt (73) fand der 1948 in Bayreuth unter dem Namen Rolf Gerhard Leberwurst geborene Heißler den Weg von den "Tupamaros München" zur RAF.
Schon im Jahr 1971 sollte ihn ein Banküberfall für sechs Jahre hinter Gittern führen. 1975 sorgte die Entführung des damaligen Berliner CDU-Vorsitzenden Peter Lorenz durch die Terrorvereinigung "Bewegung 2. Juni" für seine Freilassung und Ausfuhr in den Jemen.
Lange konnte er von seinen Kameraden aber scheinbar nicht ablassen und kehrte kurze Zeit später - zunächst unbemerkt - nach Deutschland zurück. Wiederum drei Jahre nach seiner erzwungenen Freilassung folgte dann die wohl grausamste Tat seiner gewaltsamen Schaffenszeit. 1978 ermordete er zusammen mit seiner Weggefährtin Adelheid Schulz (heute 68) zwei Zollbeamte in den Niederlanden.
Dabei sollen die Männer, die bereits wehrlos am Boden lagen, mit Nahschüssen regelrecht hingerichtet worden sein. Erst ein Jahr später konnte die Polizei ihn in seiner späteren Heimat Frankfurt am Main ausfindig machen und durch einen Kopfschuss schwer verletzen.
Drei Jahre darauf entschieden die Gerichte auf lebenslange Haft aufgrund der Beamten-Morde.
Bei Festnahme durch Kopfschuss schwer verletzt: Rolf Heißler saß von 1982 bis 2001 im Gefängnis
Nachdem er 2001 auf Bewährung frei kam, zog sich Heißler ins Frankfurter Gallusviertel zurück, kassierte zuletzt Grundsicherung vom Staat.
Ein Wort der Reue gab es aus dem Mund des ehemaligen RAF-Hardliners, der laut Informationen der Bild-Zeitung bereits am 18. Mai in einem Krankenhaus in Offenbach am Main verstarb, trotz seiner Greueltaten übrigens nie.
Titelfoto: DPA/Polizeiarchiv