Nach Tod von Nachwuchsspieler (†15): Mutmaßlicher Täter (16) äußert sich zu Vorwürfen
Frankfurt/Main - Der 16-Jährige, der nach einem Jugendfußballspiel in Frankfurt am Main einen anderen Jungen (†15) getötet haben soll, will nicht mit Absicht gehandelt haben.
Bei der Verkündung des Haftbefehls soll er gesagt haben, er könne sich nicht erinnern, geschlagen zu haben. Es sei demnach alles ein großes "Durcheinander" gewesen, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Frankfurt, Nadja Niesen, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
Die Tat ereignete sich am Pfingstsonntag nach dem Abpfiff eines internationalen Jugendfußballspiels in Frankfurt, bei dem eine französische und eine Berliner Mannschaft gegeneinander angetreten waren.
Der mutmaßliche Täter spielte für eine Mannschaft aus dem französischen Metz. Das Opfer war 15 Jahre alt und spielte für eine Mannschaft aus Berlin. Der Junge starb am Mittwoch an seinen schweren Hirnverletzungen.
Warten auf die Obduktion
Gegen den 16-Jährigen wird laut Staatsanwaltschaft nach dem Tod des Opfers wegen Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt.
Er sitzt in Untersuchungshaft. Um die genaue Todesursache zu ermitteln, soll eine Obduktion durchgeführt werden. Bis das Ergebnis vorliegt, kann es laut Staatsanwaltschaft aber einige Tage dauern.
Heimatverein des mutmaßlichen Täters reagiert bestürzt
Der Verein FC Metz, bei dem der mutmaßliche Angreifer das Leistungsprogramm für Nachwuchsspieler durchläuft, reagierte bestürzt auf den Tod des Berliners.
"Der gesamte FC Metz ist von diesem Drama zutiefst schockiert und spricht der Familie und den Nahestehenden des jungen Spielers sein aufrichtigstes Beileid aus", hieß es in einer Mitteilung vom Mittwochabend. Alle Spieler und Eltern, die in Frankfurt gewesen waren, stünden den deutschen Behörden zur Verfügung, um die Ermittlungen voranzubringen.
Frankfurts Oberbürgermeister Mike Josef (40, SPD) reagierte am Mittwochabend tief bestürzt: "Gewalt hat auf dem Rasen keinen Platz. Ich begrüße ausdrücklich die Initiative des Sportkreises Frankfurt, diese Tragödie sorgfältig aufzuarbeiten, und sage jede Unterstützung zu. Fußball muss ein friedlicher Sport bleiben."
Der Sportkreis hatte angekündigt, zeitnah zu einem Runden Tisch einzuladen.
Titelfoto: Boris Rössler/dpa