Bandenkrieg in Frankfurt: 38-Jähriger nach Schüssen auf offener Straße in U-Haft
Frankfurt am Main - Mit einem Polizei-Schlag sind Ermittler gegen eine Frankfurter Großfamilie vorgegangen - der Clan soll in einen Bandenkrieg verwickelt sein, in dessen Verlauf es schon zu Schüssen auf offener Straße in der Mainmetropole kam. Mehrere Menschen seien im Laufe der Auseinandersetzung schon teils lebensbedrohlich verletzt worden.
Im Mai wurde im Stadtteil Niederrad ein fahrendes Auto aus einem anderen Wagen heraus beschossen, der Fahrer konnte unverletzt fliehen.
Die nach diesem Vorfall eingerichtete Sonderkommission der Frankfurter Polizei und die Staatsanwaltschaft Frankfurt teilten nun am heutigen Freitag gemeinsam mit, das Ermittler am gestrigen Donnerstag einen 38-jährigen Mann festnehmen konnten, der im Verdacht stehe, die Schüsse abgefeuert zu haben.
Wie es weiter hieß, soll der Mann ein führendes Mitglied einer im Raum Frankfurt ansässigen Großfamilie mit offenbar türkischen Wurzeln sein. Diese befinde sich seit dem Jahr 2021 in einem zum Teil auch öffentlich ausgetragenen Konflikt mit einer "multiethnischen Gruppierung".
In diesem Bandenkrieg seien bereits mehrere Personen teils lebensbedrohlich verletzt worden, berichtete ein Sprecher.
Polizei stellt bei Durchsuchungen in Frankfurt Waffen sicher
Der 38-jährige Verdächtige sei in einer Wohnung in Rüsselsheim im Landkreis Groß-Gerau von Spezialkräften festgenommen worden. Er sitze inzwischen in Untersuchungshaft.
Darüber hinaus durchsuchten Polizeikräfte am Donnerstag fünf weitere Wohnungen in Frankfurt. Dabei seien Datenträger und Waffen sichergestellt worden. Zwei 31 und 32 Jahre alte Männer wurden vorläufig festgenommen.
Bereits Ende September sei ein 22-jähriger Cousin des 38-Jährigen festgenommen und im Anschluss in die Türkei ausgewiesen worden.
Die Ermittlungen - unter anderem wegen mehrerer versuchter Tötungsdelikte - dauern weiter an. Zu den Hintergründen des Bandenkrieges machten die Ermittler keine Angaben.
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