Becher-Blamage abgewendet: Frankfurter Weihnachtsmarkt hat neue Glühwein-Gefäße
Von Jenny Tobien
Frankfurt am Main - Rund eine Woche nach dem Rückruf der eigens für den diesjährigen Frankfurter Weihnachtsmarkt produzierten Glühwein-Tassen haben die Organisatoren für Ersatz gesorgt.
Zwar sei es zeitlich nicht möglich gewesen, eine exakte Kopie der diesjährigen Tasse nachzuproduzieren, aber eine gute Alternative sei an die Standbetreiberinnen und Standbetreiber ausgegeben worden, teilte die Frankfurter Tourismus und Congress GmbH (TCF) mit.
"Für die Ersatzlieferung von 50.000 Tassen wurde auf Lagerbestände des Lieferanten zurückgegriffen", erklärten die Veranstalter. Und: "Die glänzend glasierten, grünen und blauen Tassen wurden in den vergangenen Tagen mit einem monochrom goldenen Druck des diesjährigen Designs versehen."
Dieser soll mit dem Schriftzug "100 Jahre neues Frankfurt" an den damaligen Beginn dieses Stadtplanungsprogramms erinnern. Am vergangenen Montag war es kurz vor der Öffnung des Frankfurter Weihnachtsmarkts wegen eines Produktionsfehlers zu dem Rückruf gekommen.
"Es wird explizit darauf hingewiesen, dass die Tassen nicht mit heißen Flüssigkeiten befüllt werden dürfen", hieß es. Wer bereits eine Tasse erworben habe, könne sie wieder zurückgeben.
Ursprünglich hergestellte Weihnachtsmarkt-Becher waren nicht auf heiße Getränke ausgerichtet
Der Weihnachtsmarkt in Hessens größter Stadt war am Montag feierlich eröffnet worden. Vor der Kulisse des Römerbergs und der Paulskirche erstrecken sich 210 Stände bis zum Mainufer und über den Liebfrauenberg und die Hauptwache bis zum Roßmarkt.
Der Weihnachtsmarkt ist einer der ältesten Deutschlands. Die Veranstalter rechnen mit 2,3 Millionen Besuchern, ähnlich wie im vergangenen Jahr. Neben den Tassen hatte es aber noch weitere Schlagzeilen im Kontext des diesjährigen Weihnachtsmarkts gegeben.
Um keine rassistischen Stereotype zu bedienen, sollen Standbetreiber Kakao-Getränke mit Rum unter anderem Namen anbieten. Der bisher häufig verwendete Name "Lumumba" könne an den kongolesischen Freiheitskämpfer Patrice Lumumba (†35) erinnern, sagte eine Sprecherin der TCF.
Kritiker der Bezeichnung sehen eine Verhöhnung darin, dass ein Getränk "mit Schuss" den Namen eines Mannes trägt, der in den 60er Jahren erschossen wurde.
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