Uniklinikum Jena mit finanziellem Hilferuf: Was hat Thüringens Regierung jetzt vor?

Jena/Erfurt - Die Landesregierung plant eine Entlastung des Universitätsklinikums Jena bei Ausgaben für Investitionen.

Das Uniklinikum Jena behandelte im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben Jahr knapp 46.000 Menschen stationär und rund 517.000 Menschen ambulant. (Archivbild)
Das Uniklinikum Jena behandelte im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben Jahr knapp 46.000 Menschen stationär und rund 517.000 Menschen ambulant. (Archivbild)  © Martin Schutt/dpa

Dazu gab es ein Chefgespräch zwischen Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee (69, SPD) und Finanzministerin Heike Taubert (65, SPD).

Nach dpa-Informationen ging es um ein Hilfspaket im zweistelligen Millionenbereich für Thüringens einziges Universitätsklinikum, das kürzlich eine unzureichende Finanzierung beklagt und Bedarf an Landeshilfen signalisiert hatte.

Die geplante Entlastung bei Investitionskosten soll dem 1400-Betten-Haus den notwendigen Spielraum verschaffen, um vorübergehende Finanzierungslücken in der Krankenversorgung durch eine Kreditaufnahme zu schließen.

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Einnahmeausfälle bei der Krankenversorgung kann das Land wegen der geltenden gesetzlichen Regelung zur Klinikfinanzierung nicht durch direkte Zuschüsse ausgleichen.

Ein Sprecher des Wissenschaftsministeriums kommentierte die Einigung mit Verweis auf die noch andauernden Gespräche zunächst nicht.

Tausende Beschäftigte in insgesamt mehr als 30 Kliniken

Die geplante Entlastung bei Investitionskosten soll dem 1400-Betten-Haus den notwendigen Spielraum verschaffen, um vorübergehende Finanzierungslücken in der Krankenversorgung durch eine Kreditaufnahme zu schließen. (Archivbild)
Die geplante Entlastung bei Investitionskosten soll dem 1400-Betten-Haus den notwendigen Spielraum verschaffen, um vorübergehende Finanzierungslücken in der Krankenversorgung durch eine Kreditaufnahme zu schließen. (Archivbild)  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Das Land ist einer der Geldgeber des Klinikums, es finanzierte auch den millionenschweren Neu- und Ausbau am Standort Lobeda mit.

Außerdem zahlt das Land einen Zuschuss für Forschung und Lehre und beteiligt sich an den Kosten für die Anschaffung von medizintechnischen Großgeräten. Zudem fließen Drittmittel etwa der Deutschen Forschungsgemeinschaft oder von Stiftungen.

Die Krankenkassen wiederum übernehmen die Finanzierung der Krankenbehandlung. Sie zahlen an der Diagnose orientierte Festpreise je Behandlungsfall.

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Das Klinikum hatte in seinem Hilferuf an das Land darauf verwiesen, dass die Vergütung wesentlicher Sonderaufgaben eines Uniklinikums wie eine hochqualifizierte Notfallversorgung rund um die Uhr, spezialisierte medizinische Zentren, die Behandlung seltener Erkrankungen oder ein hohes Engagement bei der Facharztweiterbildung nach den derzeitigen Finanzierungsregelungen nicht kostendeckend sei.

Das Klinikum behandelte im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben Jahr knapp 46.000 Menschen stationär und rund 517.000 Menschen ambulant. Es beschäftigt knapp 7000 Menschen in 31 Kliniken und 26 Instituten.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

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