Schirdewan will Profil der Linken als Sozialpartei stärken: "An der Seite der Schwächsten"
Sömmerda - Als Reaktion auf die hohe Inflation will Parteichef Martin Schirdewan (47) das Profil der Linken als Sozialpartei schärfen.
Schirdewan sprach am Sonntag auf einem Thüringer Landesparteitag in Sömmerda angesichts von Krieg und Krisen von einem Epochenbruch.
Aufgabe der Linken sei es nicht nur, für eine neue Friedensordnung und gegen Rechts einzutreten, sondern auch für soziale Gerechtigkeit zu streiten. "Wir brauchen eine Zeitenwende für soziale Gerechtigkeit."
Schirdewan verwies auf drei Millionen Kinder, die in Deutschland in armen Familien lebten, drei Millionen Rentner in Altersarmut und zwei Millionen Menschen, "die sich Monat für Monat mithilfe der Tafeln ernähren müssen". Innerhalb eines Jahres seien die Preise für Lebensmittel in Deutschland um etwa 20 Prozent gestiegen.
Die Ampel-Regierung kümmere sich kaum um die kleinen Leute. Sie streite über eine Kindergrundsicherung, gebe aber Milliarden für die Aufrüstung der Bundeswehr frei, so Schirdewan.
Er sehe die Linke "an der Seite der Schwächsten in der Gesellschaft", als Partei, die sich für Umverteilung von oben nach unten einsetze.
Titelfoto: Bodo Schackow/dpa