Grundsteuer soll in Thüringen neu berechnet werden - Finanzministerin mit Ankündigung
Von Simone Rothe
Erfurt - In Thüringen soll die Grundsteuer neu berechnet werden, um die Besitzer von Wohnimmobilien finanziell zu entlasten.

Finanzministerin Katja Wolf (49, BSW) kündigte in Erfurt die Neuberechnung von 860.000 Messbeträgen durch die Finanzämter an.
Das solle für mehr Gerechtigkeit bei den Grundsteuerbescheiden sorgen. Zunächst sei dafür eine Gesetzesänderung durch den Landtag sowie die Installation neuer Software voraussichtlich aus Bayern in den Finanzämtern nötig. Mit der Neuberechnung werde ein Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag von CDU, BSW und SPD umgesetzt.
Wolf wollte sich nicht darauf festlegen, wann es neue, günstigere Grundsteuerbescheide vor allem für die Besitzer von Ein- und Zweifamilienhäusern geben wird. Die Regierung drücke auf das Tempo. Der Aufwand für Finanzämter und Kommunen, die die Steuerbescheide erlassen müssen, sei aber hoch.
Realistisch sei eher 2027 als 2026, so die Ministerin. Unternehmen, die bei gewerblichen Grundstücken überdurchschnittlich entlastet worden seien, müssten wieder mit etwas höheren Steuern rechnen.
Thüringen hatte bei der Berechnung der Grundsteuer zunächst das Bundesmodell angewendet. Das führte laut Wolf teilweise zu einer Verdreifachung der Grundsteuer für Wohnimmobilien und einer Entlastung von Gewerbegrundstücken. Neu soll ein eigenes Modell angewandt werden. Einen ähnlichen Weg waren etwa Sachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern gegangen.
Titelfoto: Hannes P Albert/dpa