Diskussion um Vier-Tage-Woche: Das verlangt die Thüringer CDU-Fraktion jetzt von der Landesregierung
Erfurt - Die oppositionelle CDU-Landtagsfraktion hat von der rot-rot-grünen Landesregierung eine Absage an eine flächendeckende Einführung einer Vier-Tage-Woche verlangt.
Es sei widersinnig, den Fachkräftemangel in Thüringen zu beklagen und gleichzeitig einer pauschalen Arbeitszeitverkürzung das Wort zu reden, erklärte die CDU-Fraktion in Erfurt.
Sie zielte damit auf eine Regierungsklausur am Montag und Dienstag auf Schloss Ettersburg bei Weimar, in der es unter anderem um die Auswirkungen des demografischen Wandels auf den Arbeitsmarkt im Freistaat geht. Zehntausende Arbeitnehmer gehen in den kommenden Jahren in den Ruhestand.
Ziel in Thüringen müsse es sein, mehr Menschen in Vollzeitarbeit zu bringen, heißt es in einem CDU-Papier zur Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik. "Von Thüringen aus sollten Impulse für eine freie Verteilung der Wochenarbeitszeit und attraktivere Regeln zur steuerlichen Behandlung von Überstunden ausgehen."
CDU-Fraktionschef Mario Voigt (46) forderte die Landesregierung auf, die Kabinettsklausur zu nutzen, um Thüringen in zentralen Fragen der Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik fit für die Zukunft zu machen.
CDU ist für Aufbau einer zentralen Ausländerbehörde
Rot-Rot-Grün dürfe nicht weiter zaudern und bis zum nächsten Haushalt warten. "In unsicheren Zeiten braucht Thüringen eine Regierung mit Führungskraft, Gestaltungswillen und lösungsorientierten Vorschlägen. Immer neue Asyldebatten oder Forderungen wie die Vier-Tage Woche gehören nicht dazu", so Voigt.
Die CDU sprach sich unter anderem gegen einen weiteren Abbau der Berufsschulstandorte in Thüringen und für den Aufbau einer zentralen Ausländerbehörde aus.
Unternehmen und potenzielle Fachkräfte erhielten so einen zentralen Ansprechpartner, "der bei der Vorbereitung und Durchführung des regulären sowie des beschleunigten Fachkräfteverfahrens bis zur Erteilung des erforderlichen nationalen Visums begleitet und unterstützt", heißt es in dem Papier.
Titelfoto: Martin Schutt/dpa