AfD-Landeschef Björn Höcke in Erfurt: "Wir werden regieren"
Erfurt - Mehrere Hundert Menschen haben am Samstag in Erfurt gegen eine Kundgebung der AfD mit der Co-Bundesvorsitzenden Alice Weidel (44) und dem Thüringer Landeschef Björn Höcke (51) demonstriert.
Die Polizei sprach von etwa 800 Demonstranten, die zum Versammlungsort der AfD zogen. Dort hatten sich etwa 1000 Parteianhänger versammelt.
Höcke und Weidel bekundeten in ihren Reden den Willen der AfD, Regierungsverantwortung zu übernehmen.
"Wir wollen dieses Land regieren, wir wollen gestalten und wir werden regieren und wir werden gestalten", erklärte Höcke. Der Thüringer AfD-Landesverband wird vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft.
Bereits jetzt operiere die AfD aus einer "Position der Stärke" heraus, sagte Höcke.
Er verwies auf eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa, nach der die Partei bei einer jetzigen Wahl mit 28 Prozent stärkste Kraft in Thüringen würde und sechs Prozentpunkte vor der Linken läge, die mit SPD und Grünen regiert.
Thüringen solle "zu einer Blaupause für einen echten politischen Neuanfang in Deutschland" werden, sagte er. 2024 ist dort Landtagswahl. Weidel, die laut AfD-Landesverband erstmals in Thüringen als Rednerin auftrat, erklärte, ein klarer Wählerwille könne weder ignoriert noch weggewischt werden.
Während der Reden machten sich die Gegendemonstranten mit Trillerpfeifen und Zwischenrufen wie "Nazis raus" lautstark bemerkbar. Beide Lager waren durch Sperrgitter und ein großes Polizeiaufgebot getrennt. AfD-Kundgebung und Gegendemonstration seien friedlich geblieben, hieß es zunächst von der Polizei.
Titelfoto: IMAGO / Karina Hessland