Nach Flucht eines Häftlings: Gefängnis in Thüringen muss umgebaut werden

Erfurt/Untermaßfeld - Aufgrund jüngster Ereignisse ist die Justizvollzugsanstalt Untermaßfeld gezwungen, umzubauen. Die Sicherheit der JVA soll überprüft sowie Be- und Entladevorgänge für Lieferungen optimiert werden.

Die JVA Untermaßfeld befindet sich auf dem Gelände einer ehemaligen Wasserburg.
Die JVA Untermaßfeld befindet sich auf dem Gelände einer ehemaligen Wasserburg.  © NEWS5 / Ittig

Der Grund ist brisant: Am 4. Januar gelang einem Häftling die Flucht aus dem Gefängnis im Landkreis Schmalkalden-Meiningen.

Der 26-Jährige versteckte sich in einer Kiste, die bei einer Warenabholung mit abtransportiert wurde. Lange währte die Flucht allerdings nicht. Der junge Mann wurde noch am selben Tag in Erfurt geschnappt. Ermittlungen laufen.

Auf ähnliche Art und Weise haute ein Häftling im Oktober 2017 aus der JVA Suhl-Goldlauter ab. Einer Expertenkommission zufolge habe sich der damalige Vorfall auch durch "individuelle Fehler" erklären lassen. Dennoch wurde beschlossen, das noch aus DDR-Zeiten stammende Gefängnis umzubauen.

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Laut Justizministerium soll nun auch in Untermaßfeld Hand angelegt werden.

Häftlinge dürfen eigentlich nur ins Freie, wenn sie eine ausdrückliche Genehmigung, wie etwa für einen Freigang, bekommen haben. Wer früher an die Luft will, muss kreativ werden.
Häftlinge dürfen eigentlich nur ins Freie, wenn sie eine ausdrückliche Genehmigung, wie etwa für einen Freigang, bekommen haben. Wer früher an die Luft will, muss kreativ werden.  © NEWS5 / Ittig

Umbau in ältester JVA Thüringens geplant

Pläne sehen vor, dass die JVA so umgebaut wird, damit Waren über Nacht in einem abschließbaren und für Gefangene nicht zugänglichen Bereich gelagert werden können.

Das Gefängnis Untermaßfeld verfügt laut Website über 357 Haftplätze für männliche Gefangene. Sie gilt als älteste JVA in Thüringen. Gefangene arbeiten dort in mehreren Haftwerkstätten, fertigen Möbel oder erledigen Schlosserarbeiten.

Titelfoto: NEWS5 / Ittig

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