Polizeieinsätze wegen Drohschreiben: Rathaus in Erfurt, Schulen und ein Busunternehmen betroffen
Erfurt - In Thüringen ist es am Freitag aufgrund von Drohschreiben erneut zu umfangreichen Polizeieinsätzen gekommen. Das Rathaus sowie das Gymnasium "Albert Schweitzer" in Erfurt sahen sich mit Bombendrohungen konfrontiert. Auch andernorts ist es an Schulen und einem Busunternehmen zu Polizeieinsätzen gekommen.
Wie die Polizei auf Nachfrage von TAG24 mitteilte, waren beim Erfurter Rathaus sowie der Erfurter Schule in der Vilniuser Straße wortgleiche E-Mails mit Bombendrohungen eingegangen.
In den Mails wurde den Angaben nach Bezug auf den Israel-Konflikt genommen. Weitere Angaben zur Sprache, in welcher die Mails verfasst worden sind, wurden im Gespräch mit der Redaktion nicht gemacht.
Bei Bekanntwerden der Drohung befanden sich noch keine Personen im Rathaus. In der Schule hingegen waren schon vereinzelt Schüler zugegen, die mit Eintreffen der Polizei das Gelände verlassen mussten.
Das Rathaus, eine daneben befindliche Sparkasse sowie das Schulgelände wurden abgesperrt. Beide Einrichtungen wurden von Polizisten und Sprengstoffsuchhunden geprüft.
Gefährliche Gegenstände seien nicht gefunden worden, hieß es. Die Absperrmaßnahmen am Rathaus wurden bereits kurz nach 9 Uhr beendet.
Einsätze auch im Landkreis Gotha und Landkreis Ilmenau
Allerdings werde das Rathaus am Freitag für Besucher noch geschlossen bleiben, wie eine Polizeisprecherin mitteilte. An der Schule wurden die polizeilichen Maßnahmen gegen 11.45 Uhr beendet. Unterricht findet laut Polizeiangaben am Freitag nicht mehr statt.
Im Schutzbereich der Landespolizei Gotha war es am Freitag ebenfalls zu Polizeieinsätzen gekommen.
Nach jetzigem Kenntnisstand gingen in einem Gymnasium in Neudietendorf (Landkreis Gotha), in einer Schule in Unterpörlitz (Ortsteil von Ilmenau) und in einem Busunternehmen in Grabsleben (Landkreis Gotha) anonyme, inhaltsgleiche Drohschreiben per E-Mail ein, teilten die Beamten mit.
Die Schulgebäude wurden in der Folge geräumt. Zudem seien die Räumlichkeiten sowie die "im öffentlichen Fahrbetrieb befindlichen Omnibusse" des betroffenen Unternehmens polizeilich überprüft worden, hieß es.
Wie die Polizei am Mittag mitteilte, liegen zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Anhaltspunkte für eine Gefährdung vor. Die Kriminalpolizei Gotha hat die Ermittlungen aufgenommen und steht in engem Austausch mit der Landespolizeiinspektion Erfurt.
Medienhaus in Thüringen betroffen
Auch an Schulen in Baden-Württemberg ist es am Freitagmorgen zu Polizeieinsätzen wegen Bombendrohungen gekommen, ebenso an einer Schule in Bayern.
Deutschlandweit spielen sich in dieser Woche immer wieder derartige Einsätze ab - auch in Thüringen. Bereits zu Wochenbeginn war es an einer Schule in Erfurt zu einem größeren Polizeieinsatz wegen einer Bombendrohung gekommen, am Dienstag mit ähnlichem Hintergrund auch bei einem Medienhaus in Weimar.
Am selben Tag kam es auch zu Polizeieinsätzen an drei Erfurter Schulen - in diesen drei Fällen wegen Gewaltdrohungen.
Erstmeldung am 27. Oktober, um 8.15 Uhr, zuletzt aktualisiert um 13.42 Uhr
Titelfoto: Martin Schutt/dpa