Sie schlagen und treten brutal auf ihn ein: Kinder misshandeln Familienhund
Nordhausen - Bei diesen Szenen läuft einem ein kalter Schauer über den Rücken: Im Internet kursiert ein Video, in dem man sieht, wie mehrere Kinder einen Hund quälen. Die Tat soll sich im thüringischen Nordhausen ereignet haben.
In dem Video sieht man, wie drei Kinder vor einem Hund stehen, der verschreckt vor einer Hauswand kauert. Es soll sich bei dem armen und vor allem wehrlosen Tier um den Familienhund handeln.
Eines der Kinder schlägt mehrfach mit einem Metallnapf auf den Hund ein, ein anderes Kind tritt gleichzeitig das hilflose Tier. Der Hund duckt sich verängstigt weg, kriecht immer näher an die Hauswand, wischt sich mit der Pfote vor Schmerz über den Kopf und versucht verzweifelt, hinter einer Regentonne Schutz zu suchen.
Wie alt das Video ist, wie es dem Hund jetzt geht und ob er noch bei der Familie ist, ist nicht bekannt.
Das Video wurde der Tierschutzorganisation PETA zugespielt. Die Tierschützer erstatteten Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Mühlhausen und fordern psychotherapeutische Maßnahmen.
Auch ein Tierhalteverbot ist möglich. Der schwer misshandelte Hund müsse sofort aus der Familie genommen werden, so die Tierschützer.
Polizei erstattet Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz
Wie eine Sprecherin der Polizei Nordhausen gegenüber TAG24 bestätigt, gab es einen Polizeieinsatz am 1. Juli bei der Familie im Landkreis Nordhausen. Es wurde Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet.
Die Ermittlungen in dem Fall dauern an. Zu konkreten Maßnahmen des Veterinäramtes kann die Polizei keine Auskunft geben.
Eltern müssen Kindern respektvollen Umgang mit Tieren beibringen
"Wenn Kinder Tiere quälen, ist das ein Warnsignal, dass hier dringend eingegriffen werden muss. Bleiben die Eltern uneinsichtig, müssen auch die für Kinderschutz zuständigen Behörden tätig werden", so Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA Deutschland. "Menschen, die Tiere quälen, belassen es selten dabei. Dem Hund muss umgehend geholfen werden – nicht auszudenken, was ihm in dieser Familie noch alles angetan wird."
In erster Linie sei es die Aufgabe der Eltern ihren Kindern einen respektvollen Umgang mit Lebewesen beizubringen und dabei auch ein Vorbild sein. Aber auch die Schulen seien laut PETA in der Pflicht.
Titelfoto: PETA Deutschland/Silvio Dietzel