Nach Brand-Katastrophe in Bleicherode: Ermittler haben Verdacht
Bleicherode - Wie groß ist die Einsturzgefahr? Was war die Brandursache? Wie geht es jetzt im Unternehmen weiter? Nach dem Großbrand in der Großbäckerei "panem backstube" in Bleicherode (Landkreis Nordhausen) bleibt weiterhin vieles ungewiss. Doch es gibt auch erste Antworten.
"Glück Auf", so nennt sich das Kulturhaus, in dem am Dienstagvormittag eine Betriebsversammlung der Großbäckerei stattfinden sollte. Nach der Katastrophe am Sonntag, als die Produktionshalle im Werk eins des Unternehmens den Flammen zum Opfer fiel und einen immensen Schaden anrichtete, will man entschlossen nach vorn schauen.
Ziel sei es, die rund 400 Mitarbeiter zu halten, die Produktion im Werk 2 zeitnah wieder aufzubauen, und die Großbäckerei, die unter anderem Supermärkte beliefert, am Standort Bleicherode wieder aufzubauen, hieß es in einer Mitteilung des Landratsamtes Nordhausen.
Bis dahin dürfte dann auch endgültig klar sein, wie es zu dieser verheerenden Katastrophe, bei der zum Glück niemand verletzt wurde, kommen konnte. Bislang jedoch lässt sich nicht zu hundertprozentiger Genauigkeit sagen, was die Brandursache ist.
Auch, weil die Brandursachenermittler den Ort noch nicht betreten durften. Inwieweit das Gebäude statisch geschädigt wurde, wird nach Angaben des Landratsamtes von Montagabend in den nächsten Tagen untersucht.
War es ein technischer Defekt?
Aufgrund von Zeugenbefragungen und Bildmaterial kamen die Ermittler jedoch zu einer "vorläufigen Erkenntnis", wie die Polizei am Montag mitteilte. Demnach könnte wahrscheinlich ein "Defekt an einer Maschine im Produktionsablauf" der Auslöser gewesen sein.
Die Geschäftsführung schätzte den Schaden am Montag nach Angaben des Landratsamtes auf einen zweistelligen Millionenbetrag.
Um 19.17 Uhr am Sonntag hatte die Brandmeldeanlage Alarm geschlagen, 59 Mitarbeiter befanden sich zu diesem Zeitpunkt in der Bäckerei.
Bis Montagmittag waren mehr als 230 Kräfte von mehreren Feuerwehren aus dem Landkreis Nordhausen und Nachbarkreisen, des Sanitäts- und Betreuungszuges, des Kriseninterventionsteams, des THW sowie der Polizei im Einsatzgeschehen involviert.
Titelfoto: Silvio Dietzel