Maskierter betritt Gutenberg-Gymnasium: Wenige Tage vor Jahrestag des Amoklaufs

Erfurt - Ein 18-Jähriger hat am Mittwoch für einen großen Polizeieinsatz am Erfurter Gutenberg-Gymnasium ausgelöst.

Die Polizei rückte am Mittwoch zum Erfurter Gutenberg-Gymnasium aus. Ein 18-Jähriger war schwarz gekleidet in die Schule gelaufen, er wollte wohl nur zu einer Abi-Feier.
Die Polizei rückte am Mittwoch zum Erfurter Gutenberg-Gymnasium aus. Ein 18-Jähriger war schwarz gekleidet in die Schule gelaufen, er wollte wohl nur zu einer Abi-Feier.  © Martin Schutt/dpa

Der junge Mann war nach Angaben der Polizei während einer Abi-Abschlussfeier in komplett schwarzer Kleidung, Sturmhaube sowie schwarzer Plastikmaske in der Schule aufgetaucht.

Eine Lehrerin wurde auf den Maskierten jedoch aufmerksam und verständigte daraufhin die Polizei. Die Beamten rückten umgehend mit mehreren Streifenwagen an. Ein Hubschrauber, der gerade in der Luft war, wurde vorsorglich in den Bereich des Gymnasiums geschickt. Vor Ort konnten die Beamten dann jedoch recht schnell Entwarnung geben.

Bei dem jungen Mann soll es sich den Informationen nach nicht um einen Schüler des Gymnasiums handeln. Er sei von einer Schülerin zu der Abi-Party eingeladen worden, heißt es. Die Feier stand unter dem Motto "Wasabi 2023", Gäste sollten lediglich dunkel gekleidet erscheinen.

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Der 18-Jährige erhielt nach einer Kontrolle einen Platzverweis. Laut den Beamten ging von ihm zu keiner Zeit eine Gefahr für die Schüler und Lehrer aus. Man könne wohl von einer "Dummheit" sprechen, erklärte ein Sprecher der Polizei. Eine Lehrerin bekam wegen des Vorfalls Kreislaufprobleme.

Dass der maskierte Partygänger bei einigen Personen ein ungutes Gefühl mit seiner Verkleidung auslöste, dürfte nachvollziehbar sein, denn in wenigen Tagen jährt sich der Amoklauf am Gymnasium zum 21. Mal.

Am 26. April 2002 war ein 19-jähriger ehemaliger Schüler schwer bewaffnet in das Gutenberg-Gymnasium gestürmt. Er erschoss elf Lehrer, eine Referendarin, eine Sekretärin, zwei Schüler und einen Polizisten. Danach tötete sich der Amokläufer selbst.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

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