Hunde mit besonderer Spürnase gesucht, aber wofür?
Erfurt - Hundenasen sind bei einer Trainingsveranstaltung der besonderen Art am Samstag in Erfurt gefragt gewesen. Sogenannte Leichensuchhunde haben auf einem Firmengelände in der Stadt zusammen mit ihren Herrchen und Frauchen für echte Einsätze geübt.
Gut 20 teils aus dem Ausland angereiste Teams seien dafür nach Erfurt gekommen, sagte Michael Schrüfer, Mitorganisator und Mitglied der Suchundestaffel bei der Arbeitsgemeinschaft Mantrailing.
Mit dem aus dem Englischen stammenden Begriff ist die Suche nach vermissten Personen mittels speziell angeleiteten Hunden gemeint.
Bei verschiedenen Übungsszenarien mussten die Hunde die Spur von Vermissten aufnehmen.
Dazu erschnüffelten sie anhand etwa von persönlichen Gegenständen der im Szenario Vermissten deren speziellen Geruch und folgten dann ihrer Nase.
Leichensuchhunde sollen Angehörigen Gewissheit verschaffen
"Bei Rettungshundestaffeln ist der Zeitfaktor ausschlaggebend, etwa wenn eine demente Person abgängig ist und dringend Medikamente benötigt", erklärte Schrüfer. Beim Einsatz von Leichensuchhunden gehe es dagegen häufig darum, Gewissheit für Angehörige zu schaffen.
Nach Katastrophen würde etwa auf die speziell geschulten Tiere zurückgegriffen werden, etwa bei der Überflutung des Ahrtals, so Schrüfer. "Die Intention ist es zu retten, aber es gibt Situation, wo man nur noch bergen kann."
Im Prinzip könne jeder Hund entsprechend geschult werden, so Schrüfer. "Aber das ist echte Nasenarbeit und manche Züchtungen tun sich damit schwerer: der Mops, oder die französische Bulldogge."
Am geeignetsten sei ein mittelgroßer Hund mit natürlichem Jagdtrieb. "Bei uns sind verschiedene Rassen vertreten: vom Boxer über einen Sennenhund bis hin zu unserer kleinsten Wunderwaffe: einem Zwergdackel mit 3,5 Kilo."
Titelfoto: DPA / Bodo Schackow