Trotz viel Kritik: Institut für alte Musik wird geschlossen
Weimar - Die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar gibt trotz viel Kritik den Bereich Alte Musik auf.
Zum Sommersemester 2026 würden letztmalig neue Studierende dort aufgenommen, teilte die Hochschule mit. Gegen die Pläne zur Schließung des Instituts war zuvor viel protestiert worden.
Die Entscheidung ist Teil eines Struktur- und Entwicklungsplan, den die Hochschulversammlung aus Senat und Hochschulrat am Montag für die Jahre 2026 bis 2030 beschlossen hat. Zu den angestrebten Änderungen gehört etwa der Ausbau der Studienangebote im Bereich Musikpädagogik.
"Die Aufgabe der nächsten Jahre besteht darin, die angesichts massiv gestiegener Kosten unter Druck geratenen Finanzen der Hochschule zu konsolidieren und zugleich eine inhaltlich sinnvolle Zukunftsentwicklung zu gewährleisten", sagte die Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Dagmar Brauns, laut Mitteilung.
"In den deutschen Musikschulen herrscht ein großer Fachkräftemangel, außerdem gibt es zu wenige Lehrkräfte für das Fach Musik", sagte Juan Garcia, Vizepräsident für künstlerische Praxis und Forschung. Es sei die Verantwortung der Hochschule, dieser Entwicklung entgegenzuwirken.
Geringe Studierendenzahlen
Die Schließung des Instituts Alter Musik begründet das Hochschul-Präsidium vor allem mit fehlenden Studierenden. Das Interesse an den Studiengängen sei vergleichsweise gering.
Zudem fehlten Mittel, um das Institut konkurrenzfähig zu machen. Das Studienangebot soll aber erhalten bleiben, bis alle Studierenden ihren Abschluss erreicht haben. Die Professuren sollen nach altersbedingtem Freiwerden nicht wieder besetzt werden.
Studierende wie renommierte Musikerinnen und Musiker hatten sich dagegen ausgesprochen, den Bereich mit Studiengängen etwa zu Barockinstrumenten abzuwickeln.
Eine offene Petition gegen die Schließung im Internet zählte zuletzt mehr als 31.000 Unterschriften.
Das Institut sei "ein Herzstück der reichhaltigen Barockmusik in Thüringen", hieß es dazu bei der Petition.
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