Nach schweren Vorwürfen: Montavon als Theater-Werkleiter abberufen!
Erfurt - Nach Vorwürfen mutmaßlicher sexueller Übergriffe und des Machtmissbrauchs am Theater Erfurt ist der Generalintendant Guy Montavon (*1961) als Werkleiter abberufen worden.
Dafür stimmte der Stadtrat in einer nicht öffentlichen Sitzung am Mittwochabend. Die Werkleitung sollen stattdessen der bisherige stellvertretende Generalintendant Malte Wasem und eine bisherige Mitarbeiterin der Erfurter Stadtwerke übernehmen, wie Kulturdezernent Tobias Knoblich nach der Sitzung sagte.
Der Stadtrat lehnte zudem einen Aufhebungsvertrag ab, den die Stadt zuvor mit Generalintendant Montavon verhandelt hatte. Stattdessen soll er laut Stadtratsbeschluss zunächst freigestellt bleiben und ein weiterer Aufhebungsvertrag mit anderen Bedingungen verhandelt werden.
Die Stadt hatte zuvor bereits erklärt, dass der Stadtrat der Vereinbarung mit Montavon zustimmen müsse.
Dieser sah unter anderem vor, dass dieser noch bis Ende der aktuellen Spielzeit seinen Posten als Generalintendant behält.
Die Stadt hatte Montavon vor mehr als einer Woche vorübergehend freigestellt. Begründet wurde dieser Schritt mit einem Untersuchungsbericht einer Berliner Rechtsanwaltskanzlei, den die Stadt nach Vorwürfen mutmaßlicher sexueller Übergriffe und Machtmissbrauchs am Erfurter Theater in Auftrag gegeben hatte.
In dem Bericht wurde auch starke Kritik an den Leitungskräften des Theaters geübt.
Titelfoto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa