Für die fast 2-Millionen-Dollar-Spritze: Ein Bulli soll todkranken Jungen retten
Leinefelde - Diese Geschichte geht ans Herz! Der einjährige Kerem aus Istanbul ist todkrank. Nur ein Medikament kann ihm helfen. Doch die Wunder-Spritze kostet wahnsinnige 1,88 Millionen Dollar. Um dem Jungen das zu ermöglichen, haben zwei Ersatzteilhändler aus Thüringen eine Aktion gestartet. Es geht um einen Bulli!
SMA - Spinale Muskelatrophie: So lautet die Muskelschwund-Krankheit, die alle Muskeln des Körpers beeinträchtigt. Kerem aus Istanbul (15 Monate) leidet an SMA Typ 1. Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) erreichen betroffene Kinder unbehandelt kaum das dritte Lebensjahr.
Wegen der Schwäche der Schluckmuskulatur ist meistens eine vollständig orale Ernährung unmöglich, heißt es. Unbehandelt versterben die meisten Kinder nach DGN-Angaben in den ersten zwei Lebensjahren am Versagen der Atemmuskulatur beziehungsweise an Atemwegsinfektionen.
"Aber es gibt eine Möglichkeit, diesen erkrankten Kindern zu helfen", sagt Alexander Tasch in einem Video auf YouTube. Tasch ist Gesellschafter bei My Bus Parts in Leinefelde (Landkreis Eichsfeld) und wurde nach eigenen Angaben durch einen guten Freund auf den kleinen Kerem aufmerksam. Man könne dem Jungen mit einer Spritze helfen, so Tasch. Die Sache hat nur einen Haken. "Diese Spritze kostet leider 1,88 Millionen Dollar."
Um Kerem zu helfen, verlosen die beiden Ersatzteilhändler Alexander Tasch und Patrick Kulle (ebenfalls My Bus Parts) deshalb eine restaurierte VW T3 Syncro TriStar.
Kerem will weiterleben
Dafür muss man auf der Homepage von MyBus Parts eine Rebell-Datei kaufen. Mit dem Kauf der Datei - 46 Euro - nimmt man am Gewinnspiel teil. Das Geld geht zu 100 Prozent an die Tuisa-hilft-Stiftung in Gelsenkirchen.
Patrick Kulle betont in dem YouTube-Video, dass es sich "um eine staatlich überwachte Sache" handele. Das Geld werde dann an das Krankenhaus überwiesen.
Wie TAG24 erfuhr, war Hussain Aslam, der Kollege von Alexander Tasch, der ihn auf die Geschichte hingewiesen hat, sogar in Istanbul und hat den kranken Kerem sowie seine Familie besuchen und kennenlernen dürfen. Es handelt sich also um keine Fake-Geschichte!
Das Gewinnspiel läuft noch bis zum 24. April. Wer daran nicht teilnehmen möchte, kann über diese Seite auch direkt für Kerem spenden. Doch die Zeit läuft!
Und was passiert, wenn der Junge vorher sterben sollte? "Das Geld ist auf keinen Fall verloren!", betont Kulle. Man werde die Summe dann an andere Kinder, die unter SMA leiden, aufteilen.
Bekommt Kerem die Spritze, und ist er "halbwegs stabil", wolle man ihn in Istanbul besuchen, so Kulle. Wie die Kampagne "Help_kerem" am Mittwoch mitteilte, wurden bislang 65 Prozent der benötigten Summe erreicht.
Titelfoto: Screenshots/Facebook/My Bus Parts/Help_kerem