Fraktionen stellen sich gegen Vorgehen bei Erfurter Theaterchef: "Nicht mehr tragbar"

Erfurt - Dass Guy Montavon (*1961) bis zum Ende der Spielzeit Generalintendant des Erfurter Theaters bleiben soll, sorgt bei zwei Stadtratsfraktionen für harsche Kritik.

Der Generalintendant des Erfurter Theaters, Guy Montavon (*1961), steht in der Kritik. (Archivbild)
Der Generalintendant des Erfurter Theaters, Guy Montavon (*1961), steht in der Kritik. (Archivbild)  © Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa

"Mit uns wird es keine Rehabilitierung von Guy Montavon geben. Dass er noch einmal auf einer Erfurter Bühne steht und Applaus empfängt, ist undenkbar", sagte Jana Rötsch von der Fraktion Mehrwertstadt am Samstag laut Mitteilung.

Auch Grünen-Stadträtin Laura Wahl erklärte im Namen ihrer Fraktion: "Guy Montavon ist als Intendant nicht mehr tragbar." Auch in beratender Funktion wollen ihn weder die Grünen-Fraktion noch die Fraktion Mehrwertstadt sehen.

Die Stadtspitze hatte zuvor mitgeteilt, dass die Freistellung Montavons von seinen Aufgaben nicht aufrechterhalten werde. Die Entscheidung hängt noch an einer Zustimmung des Stadtrats am Mittwoch.

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Montavon war vor einer Woche beurlaubt worden. Die Stadt hatte dies mit dem Untersuchungsbericht einer Berliner Rechtsanwaltskanzlei begründet.

Schwere Vorwürfe

Hintergrund des Berichts sind Vorwürfe mutmaßlicher sexueller Übergriffe und mutmaßlichen Machtmissbrauchs am Erfurter Theater. Gegen wen sich die Vorwürfe konkret richten, wurde vorerst ebenso wenig bekannt wie der Umfang der Vorwürfe.

Am Freitag teilte die Stadt dann mit, dass es zwar "unschöne und teils schwer nachvollziehbare Situationen" gegeben habe. Keiner der Verdachtsmomente sei jedoch so schwerwiegend, dass arbeitsrechtliche Schritte geboten seien.

Die Organisation des Theaters solle künftig grundlegend erneuert werden. Dazu gehöre eine Änderung des organisatorischen Zuschnitts. Das Amt des Generalintendanten falle dabei weg.

Titelfoto: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa

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