Kürzer als Mütter, aber mehr Väter in Thüringen in Elternzeit
Erfurt - Erneut haben sich mehr Väter in Thüringen für eine berufliche Auszeit zur Kinderbetreuung entschieden - wenn auch weiterhin bedeutend seltener als Mütter.
Von den rund 43.000 Menschen, die im Jahr 2020 im Land Elterngeld bezogen, waren 27 Prozent Männer, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Damit setzte sich der Trend der vergangenen Jahre fort: Im Jahr 2019 hatte der Väteranteil noch bei 26,6 Prozent gelegen, 2015 waren es nur 22,8 Prozent.
Im Ländervergleich lag Thüringen an vierter Stelle hinter Sachsen, Bayern und Berlin und über dem bundesweiten Durchschnitt von 24,8 Prozent.
Allerdings gingen Väter in Thüringen nicht nur weiterhin seltener in Elternzeit als Mütter, sondern auch deutlich kürzer: Während rund drei Viertel (76,2 Prozent) der Männer für maximal zwei Monate in Elternzeit gingen, lag die Dauer bei rund 97 Prozent aller Frauen bei zehn Monaten oder mehr.
Rund eine von 14 Frauen (7,4 Prozent) ging sogar länger als zwei Jahre in Elternzeit - bei den Vätern war es nur einer von 200 (0,5 Prozent).
Bundesweit bezogen im Jahr 2020 rund 1,9 Millionen Menschen Elterngeld, ein Minus von 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies entspreche dem Trend bei den Geburten, sagte eine Sprecherin des Statistischen Bundesamts.
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