"Fakt ist!": Überfordert und überfüllt, wie geht's weiter mit der Migrationspolitik in Thüringen?

Erfurt - Die Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge sind überfüllt, die Zahl der Geflüchteten hoch wie lange nicht mehr. Thüringens Kommunen fühlen sich von der rot-rot-grünen Landesregierung im Stich gelassen. Wie geht es weiter in der Migrationspolitik? Über dieses Thema wird am kommenden Montag bei "Fakt ist!" aus Erfurt gesprochen.

Die Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl ist überfüllt. An einen Regelbetrieb ist dort nicht mehr zu denken.
Die Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl ist überfüllt. An einen Regelbetrieb ist dort nicht mehr zu denken.  © Michael Reichel/dpa

Der größte Hotspot für neu ankommende Flüchtlinge ist die Erstaufnahmeeinrichtung in Suhl. Seit Jahren ist die Unterkunft mit deutlich mehr Migranten belegt, als die ursprüngliche Planung vorsah. Bei bis zu 800 Bewohnern soll der Regelbetrieb stattfinden.

Diese Zahl ist aber schon lange nicht mehr zu erreichen. Inzwischen ist das Flüchtlingsheim mit fast doppelt so vielen Menschen bewohnt. Anfang Oktober musste sogar ein Aufnahmestopp verhängt werden, weil über 1400 gleichzeitig in der Erstaufnahmeeinrichtung untergebracht waren - ein Verstoß gegen Brandschutzordnung.

Um die größte Unterkunft im Freistaat zu entlasten, können sich Geflüchtete nun auch in den Außenstellen in Hermsdorf und Eisenberg registrieren lassen. Für Suhl Oberbürgermeister André Knapp (50, CDU) ein schwacher Trost.

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"Wir brauchen kurzfristig mehr Aufnahmekapazitäten, und das weiß die Landesregierung seit Jahren, aber sie tut nichts, empört sich der CDU-Politiker im Vorfeld der Sendung. Schützenhilfe erhält Knapp von seinem Amtskollegen aus Erfurt. "Das Land hat seit Jahren seine Hausaufgaben nicht gemacht, ärgert sich Oberbürgermeister Andreas Bausewein (50, SPD).

Um die Zahl von neu ankommenden Flüchtlinge besser händeln zu können, wurde in Hermsdorf eine Notunterkunft errichtet, die inzwischen als Außenstelle fungiert.
Um die Zahl von neu ankommenden Flüchtlinge besser händeln zu können, wurde in Hermsdorf eine Notunterkunft errichtet, die inzwischen als Außenstelle fungiert.  © Bodo Schackow/dpa

Präsident des Thüringer Landesverwaltungsamtes registriert eine Ermüdung des Systems

Der Präsident des Thüringer Landesverwaltungsamtes, Frank Roßner (63, SPD), der ebenfalls wie Knapp bei der kommenden Ausgabe von "Fakt ist!" aus Erfurt zu Gast sein wird, prangert eine Ermüdung des Systems an, die jetzt sichtbar werde. Eine schnelle Abhilfe sei laut Roßner nicht in Sicht.

Neben Knapp und Roßner wird sich auch Thüringens Migrationsministerin Dorren Denstädt (46, Grüne) den Fragen der Bürgerinnen und Bürger im Publikum stellen. Moderiert wird die Sendung wie gewohnt von Andreas Menzel (61) und Lars Sänger (43).

"Fakt ist!" aus Erfurt ist am kommenden Montag (23. Oktober) ab 20.30 Uhr im MDR-Livestream zu sehen. Um 22.10 Uhr wird die Ausgabe dann im MDR-Fernsehen ausgestrahlt. Anschließend ist die Sendung in ARD-Mediathek abrufbar.

Titelfoto: Michael Reichel/dpa

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