"Ihr überlebt das nicht": Journalisten erhalten Morddrohungen bei Corona-Demo
Mühlhausen - Bei einem Corona-Spaziergang in Mühlhausen sind zwei Pressefotografen körperlich angegangen worden. Sogar mit dem Tod wurde ihnen gedroht.
In der Thüringer Stadt im Unstrut-Hainich-Kreis versammelten sich am vergangenen Montag, den 19. April, rund 80 Menschen, um gegen die Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Vor Ort waren neben den Protestanten auch zwei Pressefotografen, die Bilder und Videos von der Zusammenkunft machten.
Laut Polizei blieben die Journalisten unverletzt. Allerdings wurden sie in mehrere heikle Situationen verwickelt. Am Ende fielen abscheuliche Sätze, wie ein im Internet veröffentlichtes Video zeigt.
In dem rund fünf-minütigen Video, das in Abschnitte unterteilt ist, ist zu sehen, wie die Pressevertreter während der Versammlung massiv bedrängt, bedroht und körperlich angegangen werden.
Immer wieder betonen die Passanten, dass die Pressevertreter ihren Ausweis zeigen sollen und nicht filmen dürfen. Die Journalisten stellen daraufhin klar, dass sie nicht ihren Ausweis zeigen müssen. Auch auf das mehrfache fordern, die Kamera auszuschalten, reagieren die Journalisten nicht.
Des Weiteren ist zu erkennen, wie die Demonstranten die Presseleute nicht gehen lassen wollen, und diese versuchen in die Ecke zu drängen. Unter anderem fallen Sätze wie "Du bleibst hier stehen, Junge" oder "Wenn du das Ding nicht runter nimmst, qualmt es".
Doch die Journalisten lassen sich von dem wütenden Mob nicht einschüchtern und bleiben standhaft. Teilweise fassen sie die Demonstranten an, um sie auf Abstand zu halten. Eine Maske trägt von den Teilnehmern niemand.
Morddrohung vor laufender Kamera
Im letzten Teil des Videos ist dann zu sehen, wie eine Frau auf die beiden Medienvertreter zugeht und ihnen, vor laufender Kamera eiskalt den Tod ankündigt.
"Ich hab mir deine Fresse gemerkt und deine genauso. Ihr überlebt das nicht. Gnade euch Gott", sagt die Dame ohne Skrupel. Einer der Journalisten fragt daraufhin, ob dies eine Todesdrohung sei. "Das ist eine Todesdrohung", antwortet die Dame.
Das Video zeigt, wie den Journalisten gedroht wurde:
Die Polizei Thüringen erklärte inzwischen auf Twitter, dass das Video gesichert und entsprechende Ermittlungsverfahren zu aller in Betracht kommenden Delikte eingeleitet sei.
Titelfoto: 123RF/Ralf Liebhold