Diebstahl im Postzentrum: Mehrere Tausend Euro Schaden
Nordhausen/Greußen - Wegen bandenmäßigen Agierens ermittelt die Polizei gegen vier Mitarbeiter von zwei Postverteilzentren in Thüringen.
Gegen die Beschuldigten im Alter zwischen 28 und 40 Jahren bestehe der Verdacht des Warenkreditbetrugs und der Verletzung des Postgeheimnisses, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch in Nordhausen.
Der nach Hausdurchsuchungen bisher festgestellte Schaden belaufe sich auf etwa 11.000 Euro. Dabei handele es sich vor allem um Veranstaltungstechnik wie Musik- und Beleuchtungsanlagen. Zudem sei eine Vielzahl an Briefen geöffnet worden - wahrscheinlich mit Geld oder Gutscheinen. "Wir gehen aber davon aus, dass die Schadenssumme noch steigt", sagte der Polizeisprecher.
Nach seinen Angaben waren der Deutschen Post Unregelmäßigkeiten im Verteilzentrum in Greußen (Kyffhäuserkreis) aufgefallen.
Sie sei dem nachgegangen und habe drei Mitarbeiter aus Greußen und einen aus Erfurt als verdächtig ermittelt und Anzeige bei der Polizei erstattet. Im Januar habe es Hausdurchsuchungen bei den Verdächtigen gegeben.
Bandenmäßiger Warenkreditbetrug
Nach bisherigem Ermittlungsstand habe das Quartett gemeinschaftlich gehandelt. Sollte sich der Vorwurf des bandenmäßigen Warenkreditbetrugs bestätigen, drohten Freiheitsstrafen von einem bis zu zehn Jahren, sagte der Polizeisprecher.
Neben der Öffnung von Briefen sollen die Verdächtigen selbst Bestellungen aufgegeben haben. Sie seien an eine Adresse gegangen, von der die Waren wieder zurückgeschickt wurden.
Sie kamen aber bei dem Verkäufer nicht an, weil sie offenbar in dem Verteilzentrum herausgesammelt wurden. Die Ermittlungen der Polizei sind noch nicht abgeschlossen.
Titelfoto: Silvio Dietzel