Cyber-Angriff auf die Suhler Stadtverwaltung: Die Katastrophe nach der Katastrophe

Suhl - Noch immer hat die Suhler Stadtverwaltung mit den Folgen eines Cyber-Angriffs zu kämpfen. Doch es gibt Licht im Chaos.

Die Suhler Stadtverwaltung wurde Opfer einer Cyber-Attacke. Betroffen sind auch das Waffenmuseum und die Stadtbücherei. (Symbolbild)
Die Suhler Stadtverwaltung wurde Opfer einer Cyber-Attacke. Betroffen sind auch das Waffenmuseum und die Stadtbücherei. (Symbolbild)  © 123rf/scyther5

"Wir sind momentan noch sehr stark eingeschränkt", sagt Ralf Liebaug am Montag im Gespräch mit TAG24. Dabei spielt der Büroleiter des Oberbürgermeisters auf die derzeitige Arbeitsweise der Stadtverwaltung Suhl an.

Denn die wurde in der vergangenen Woche zum Ziel eines Hacker-Angriffs. Nach wie vor kämpft man in Suhl mit den Folgen dieses Angriffs. Vieles läuft nun einmal über den Computer ab.

Um den Weg aus dem Chaos - und bis zum Aufbau eines neuen Netzes - so gut es geht zu durchschreiten, hat die Stadt einen Krisenstab gebildet. Neben den jeweiligen Dezernenten, der Presse-Abteilung, dem Datenschutzbeauftragten und anderen besteht dieser natürlich auch aus den IT-Experten der eigenen EDV-Abteilung.

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Liebaug zufolge sei das betroffene System "komplett isoliert" worden. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen aufgenommen. Wer hinter dem Angriff steckt? Und welche Motivation die Täter hatten?

Darüber dürften sich momentan wohl nur Mutmaßungen anstellen lassen. Der Büroleiter hofft jedoch, dass man in den kommenden Tagen "wieder einiges anbieten" kann.

Nachbarschaftshilfe für Suhl und das alte Prinzip - Stift und Papier!

Ist froh über die kommunale Nachbarschafts-Hilfe: Ralf Liebaug (42, CDU), der Büro-Leiter des Suhler Oberbürgermeisters. (Archivbild)
Ist froh über die kommunale Nachbarschafts-Hilfe: Ralf Liebaug (42, CDU), der Büro-Leiter des Suhler Oberbürgermeisters. (Archivbild)  © IMAGO/ari

Froh ist der 42-Jährige über die gegenseitige nachbarschaftliche Kommunal-Hilfe. So würden die umliegenden Verwaltungen in dringenden Fällen wie beispielsweise Fahrzeuganmeldungen oder dem Ausstellen anderer unverzüglich benötigter Urkunden der Suhler Stadtverwaltung zur Seite stehen. "Das hilft uns sehr", betont er.

Betroffen von dem Cyber-Angriff ist im Übrigen auch die Stadtbücherei sowie das Waffenmuseum. Nach Angaben von Ralf Liebaug sind diese "Teil des Systems" der Suhler Stadtverwaltung. Allerdings betont der Vorsitzende des CDU-Kreisverbandes Schmalkalden-Meiningen auch, dass das Waffenmuseum weiterhin geöffnet hat. Gewisse Prozesse müssten hingegen "papiergebunden" stattfinden.

Auch die Bücherei, die noch für die Kontaktnachverfolgung des Gesundheitsamtes genutzt wird, biete eine Bücher-Ausleihe weiterhin an.

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Was in welcher Form möglich ist, darüber informiert die Stadt Suhl auf ihrer Homepage. Sobald es neue Updates rund um die Arbeitsfähigkeit der Verwaltung gibt, werden auch die Informationen und Hinweise auf der Webseite aktualisiert.

Ralf Liebaug ist sich jedenfalls sicher: Neben Corona, der Schweinepest sowie dem Ukraine-Krieg mit all seinen Folgen werde man auch noch diese "kleine Katastrophe" zu beherrschen wissen.

Titelfoto: 123rf/scyther5

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