Bodo Ramelow spricht über Krebs seine Sohnes: "Sein Leben war ohne Faden"
Erfurt - Vor einem Aktionstag gegen Blutkrebs hat Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) über seine persönlichen Erfahrungen mit der Krankheit gesprochen und über die damit verbundene schwere Zeit für seine Familie.
"Ich selber musste meine Ängste überwinden", sagte der 63-Jährige in einem Interview der Deutschen Knochenmarkspenderdatei DKMS.
Er spendete vor einigen Jahren Stammzellen für seinen heute 30-jährigen Sohn, der an einer Form von Blutkrebs erkrankt war.
"Ehrlicherweise muss ich sagen: Ich bin so ein Feigling. Wenn ich eine Spritze sehe, bin ich schon fast ohnmächtig." Heute sei sein Sohn dank der Spende wohlauf.
Ramelow appellierte an Menschen, sich in der Knochenmarkspenderdatei registrieren zu lassen. Als Betroffener sei er für das Thema sensibilisiert.
"Wenn Sie mit der Situation konfrontiert sind, dass Ihnen der behandelnde Arzt sagt, das Leben Ihres Sohnes hängt nicht mehr am seidenen Faden, es ist ohne Faden - dann merken Sie, was es mit Ihnen macht."
Der Ministerpräsident ist Schirmherr eines Schülerwettbewerbs, der viele junge Menschen für das wichtige Thema sensibilisieren soll.
Schulklassen in Erfurt können sich dafür bewerben, dass am 28. Mai - dem von der DKMS ins Leben gerufenen "World Blood Cancer Day" - an ihrer Schule ein Aktionstag mit noch nicht bekanntem Besuch Prominenter und einer Registrierungsaktion stattfindet.
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