Ärztekammer-Chefin warnt: Kosten im Medizinbereich werden steigen
Erfurt - Mit Blick auf die älter werdende Gesellschaft, Fachkräftemangel und Entwicklungen der modernen Medizin gehen Expertinnen im Thüringer Gesundheitswesen von steigenden Kosten aus.
"Wir können nicht das gleiche Geld in Anspruch nehmen in der Versorgung, als wenn alles so wäre wie vor 50 Jahren. Das muss man einfach wissen, dass Medizin teurer wird", sagte Ellen Lundershausen, Präsidentin der Landesärztekammer Thüringen und Vizepräsidentin der Bundesärztekammer am Mittwoch in Erfurt.
"Das ist das Kernproblem, die Finanzierung des Gesundheitswesens auf sichere Füße zu stellen", erklärte auch Annette Rommel, Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen.
Mehr Geld könne auch helfen, dem Fachkräftemangel im Gesundheitswesen zu begegnen. So werde auch in anderen Bereichen mit besserer Bezahlung um Nachwuchs- und Fachkräfte geworben, sagte Lundershausen.
Bei der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten dürfe es keine Denkverbote geben, betonte Rommel. So könnten Tarifmodelle der gesetzlichen Krankenkassen geändert werden. Versicherte sollten aber nicht über Gebühr belastet werden - aber so wäre es denkbar, bestimmte Zusatzbeiträge zu erheben.
Lundershausen, Rommel und Werner äußerten sich zum Auftakt der Medizinischen Fortbildungstage Thüringen - einem viertägigen Fortbildungskongress unter anderem für Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte und Medizinische Fachangestellte.
Titelfoto: Martin Schutt/dpa