Wieder Pimmelwitze auf Kosten von Innensenator Grote: Plakate bleiben hängen
Hamburg - In Hamburg zieren derzeit wenig schmeichelhafte Plakate des Innensenators Andy Grote (53) einen Teil der Bushaltestellen im Stadtteil Harburg und lassen so das #Pimmelgate von 2021 erneut aufleben.
Die Plakate mit dem Titel "Der Pimmel" sind nicht nur dem Design des Hamburger Magazins "Der Spiegel" nachempfunden. Die Macher ließen sich außerdem zahlreiche Überschriften, beziehungsweise "Pimmelwitze" einfallen, um Cover-Model Andy Grote zu verunglimpfen.
Darunter die fettgedruckte Headline "Mensch Andy, sei doch nicht so steif" und weitere Artikel-Zeilen wie: "Pulleralarm: Staatsanwaltschaft und Polizei drehen frei", "Hamburger mit Käse? Was aus Andys Hose riecht so streng?" und "Corona-Regeln: Innensenator verrät erstmals, wieso sie nicht für ihn gelten".
Es ist nicht das erste Mal, dass die Fake-Spiegel-Cover in Hamburg auftauchen, um den Innensenator aufs Korn zu nehmen. Schon im Herbst 2021 sorgten die Plakate für viel Aufmerksamkeit.
Wer dahinter steckt? Offenbar die Aktivisten von "Dies Irae", beziehungsweise "nervtjeden", wie dem Plakat selbst zu entnehmen ist.
2021 schrieben sie dazu auf Twitter: "Hoffentlich werden sich Opfer von krassen Beleidigungen und Morddrohungen künftig nicht mehr von der Polizei mit einem 'da können wir leider nichts machen' abwimmeln lassen."
"nervtjeden" alias "Dies Irae" auf Instagram
Das sagt die Polizei zu den "Der-Pimmel"-Plakaten mit Andy Grote
Vorerst bleiben die Plakate hängen, so ein Sprecher des Lagedienstes der Polizei Hamburg auf TAG24-Nachfrage. Die Polizei bliebe ganz gelassen, reagiert werde auf die Aktion, wie nach dem #Pimmelgate beschlossen, erstmal nicht. Wann genau die Poster in die Schaukästen der Haltestellen gehängt wurden, konnte der Sprecher nicht mit Gewissheit sagen.
Neben Andy Grotes Konterfei tauchten dieses Mal auch noch Plakate von Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (78) im "Bild-Zeitung-Design" mit dem Titel "Skandal um 77-Jährigen: 'Muss in Russland arbeiten, weil Rente nicht reicht'" und einer fingierten Meldung einer dpo auf – klare Anspielung auf die Deutsche Presseagentur (dpa).
Neu sind auch diese nicht. Vor rund zwei Wochen wurden sie schon laut "Dies Irae" in Göttingen, Hannover, Braunschweig, Kassel und Marburg aufgehängt.
"Dies Irae", die sich nach eigenen Angaben zur Aufgabe gemacht haben, Werbeflächen im öffentlichen Raum zu kapern, "um den Dauermonolog der Werbeindustrie zu unterbrechen", äußerten sich bislang noch nicht zu der Aktion in Hamburg.
Titelfoto: André Lenthe Fotografie