Dortmund - Wo die Liebe hinfliegt ...

Als Sarah (23) vor einiger Zeit mit einem Kumpel den Frankfurter Flughafen besuchte, um dort Flieger zu beobachten, fiel ihr Blick mit einem Mal auf eine ganz besondere Maschine: das Schmalrumpfflugzeug Boeing 737-800.

"Ich hab' mich sofort verliebt", erzählte die 23-Jährige in einem Gespräch mit TRU DOKU.

"Die Maschine ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich hab mir dann auf der Rückfahrt im Zug noch die Tickets für den ersten Flug gebucht."

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Noch heute erinnert sie sich an das Bauchkribbeln und Herzrasen, immer dann, wenn sie an die Maschine dachte.

Im September 2021 war es dann endlich so weit: Sarah hob das erste Mal mit dem Flieger in die Luft und genoss dabei jede Sekunde. Kurzerhand beschloss sie, dass sie mit diesem Flugzeug eine Beziehung eingehen möchte.

Seither ist sie so glücklich, wie sie es in ihrem Leben noch nicht war. "Am schönsten finde ich sein Gesicht und seine Trageflächen. Aber im Gesamten ist es für mich halt das schönste Flugzeug."

"Ich find' das sehr schön, dass sich die Boeing 737 nicht von mir abwenden kann ... Man hat keinen Trennungsschmerz."

Da sie dem "Objekt ihrer Begierde" allerdings leider meist sehr fern ist, und sie mit der ihre Liebe mit der "echten 737 nicht wirklich ausleben" kann, hat sie sich ein originalgetreues Modell besorgt.

Und das schläft seither mit ihr in einem Bett. Liebevoll nennt sie ihren Freund (sie sieht in der Boeing einen Mann) "Dicki".

Seine Seele beschreibt sie als "sehr treu", zudem ist er immer für sie da. Und auch im Bett läuft es zwischen den beiden fantastisch. So erklärte Sarah, dass die beiden vier- bis fünfmal die Woche Sex haben.

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Übrigens: Eine Beziehung zu einem Menschen hatte Sarah bereits. Ganze drei Jahre lang war sie mit ihrem ersten Freund Bjarne zusammen. Dabei merkte sie aber schnell, dass ihr immerzu etwas fehlte.

Heute leben die beiden noch zusammen, sind jedoch nur noch Freunde.

Für die außergewöhnliche Zuneigung der jungen Frau gibt es übrigens auch einen Begriff: Sarah ist objektophil. Das heißt, dass sie sich von leblosen Gegenständen angezogen fühlt.

"Die Gemeinsamkeit von meiner Sexualität mit der Norm sind die Gefühle", erklärte sie. "Die sind genauso, wie mit einem menschlichen Partner. Emotionen sind da, man fühlt, spürt die Liebe, ist auch mal traurig."

"Meine Pläne und Wünsche für die Zukunft sind, dass die Leute einen akzeptieren, so wie man ist", so ihr Schlusswort. "Auch wenn man anders ist, dass jeder halt einzigartig ist, so wie er ist. Ob er anders liebt, ein außergewöhnliches Hobby hat, was auch immer – dass man akzeptiert wird. Das ist mir sehr wichtig."