Bärlauch sicher erkennen: Ultimative Tricks gegen Doppelgänger

Wenn die ersten Frühlingstage kommen, beginnt mit ihnen auch die Bärlauchsaison. Fleißige Sammler begeben sich dann in den Wald oder auf die Wiesen, um den sogenannten wilden Knoblauch zu pflücken. Dabei droht allerdings gefährliche Verwechslungsgefahr.

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Beim Sammeln von Bärlauch ist es wichtig, vorsichtig zu sein.
Beim Sammeln von Bärlauch ist es wichtig, vorsichtig zu sein.  © 123RF / ruckszio

Bärlauch gilt als ein angesehenes Wild- und Heilkraut mit viel Vitamin C, Eisen und Magnesium. Damit unterstützt Bärlauch das Immunsystem und kann sich positiv auf die Verdauung sowie den Blutdruck auswirken.

Neben allen positiven Eigenschaften sollte man nun aber nicht einfach nach Bärlauch suchen und alles pflücken, was danach aussieht, denn es gibt einige giftige Pflanzen, wie die Herbstzeitlose und das Maiglöckchen, die ihm zum Verwechseln ähnlich sehen.

TAG24 erklärt Dir, wie Du den leckeren Bärlauch von diesen ungenießbaren Doppelgängern unterscheiden kannst.

Die wichtigsten Infos für Schnellleser:

  • Bärlauch gleicht optisch sowohl den Maiglöckchen als auch den Herbstzeitlosen, bis auf wenige Unterschiede.
  • Der Geruchstest offenbart eine Differenz: Der Bärlauch riecht nach Knoblauch, wenn man daran reibt.
  • Auch das Blattwachstum deutet auf Unterschiede: Während Bärlauch je Stiel nur ein Blatt ausbildet, welches eher weich und empfindlich ist, wachsen Maiglöckchen mit mehreren Blättern je Stiel. Herbzeitlose bilden Blätter ohne Stiel, die rosettenförmig aus der Erde wachsen und viel stabiler sind.
  • Des Weiteren sind, im Gegensatz zu seinen Doppelgängern, die Blattunterseiten von Bärlauch immer matt.

Bärlauch erkennen: Die wichtigsten Merkmale

So gut wie Bärlauch auch schmeckt, so gefährlich kann das Sammeln des wilden Knoblauchs werden: Es gibt zur Bärlauchsaison auch andere Pflanzen, die im Gegensatz zum Bärlauch giftig sind und dessen Verzehr tödlich enden kann.

Vor allem Maiglöckchen und Herbstzeitlose können gefährlich werden, deswegen ist es wichtig, den Bärlauch von seinen toxischen Doppelgängern unterscheiden zu können.

1. Geruch als entscheidendes Kriterium

Das erste distinktive Merkmal beim Erkennen von Bärlauch ist der Geruch, der dem umgangssprachlich bezeichneten "wilden Knoblauch" erst seine Bedeutung verleiht, denn nur echter Bärlauch riecht auch ganz typisch nach Knoblauch. Dazu einfach ein Blatt zwischen den Fingerspitzen verreiben oder umknicken und daran riechen.

Achtung! Den Geruchstest kannst Du nur ein einziges Mal durchführen. Wenn Du bereits Bärlauch zwischen den Fingerspitzen verrieben hast, wird sein Geruch auch auf Deine Finger übertragen, sodass alle weiteren Tests dadurch verfälscht werden. Somit kannst Du den Bärlauch nicht mehr zuverlässig von den anderen giftigen Pflanzen unterscheiden.

2. Blattform und -struktur

Herbstzeitlose, Bärlauch und Maiglöckchen - Spezifische Unterscheidungsmerkmale
Herbstzeitlose, Bärlauch und Maiglöckchen - Spezifische Unterscheidungsmerkmale  © TAG24/CB, Adobe Stock/ Scisetti Alfio /Xavier/Ruckszio

Neben dem Geruch wachsen außerdem die Blatter der jeweiligen Pflanzen auf eine unterschiedliche Art und Weise.

  • Bärlauchblätter wachsen einzeln an einem Stiel.
  • Bei Maiglöckchen hingegen befinden sich an einem Stiel immer mehrere Blätter.

  • Gänzlich davon unterscheiden sich Herbstzeitlose. Die Blätter wachsen ohne Stiel aus dem Boden und bilden eine Rosettenform.

Auch bezüglich des Blattwuchses weisen die Blätter verschiedene Unterscheidungsmerkmale auf, die beim Erkennen von Bärlauch helfen können.

  • Die Blattunterseite von Bärlauch ist immer matt. Die Blätter sind allgemein sehr empfindlich und weicher. Dadurch klappen sie sich auch manchmal um oder rollen sich etwas an den Rändern ein.
  • Maiglöckchen und Herbstzeitlose hingegen weisen sowohl glänzende Ober- als auch Unterseiten auf. Insgesamt sind sie stabiler als Bärlauchblätter.

Was macht Bärlauch so besonders?

Der Bärlauch ist eines der ersten Wildkräuter, welche im Frühjahr aus der Erde sprießen.

Der Frühlingsbote zeigt sich dann vor allem an Waldrändern, in der Nähe von Bächen und schattigen Wiesen. Von März bis Mai begeben sich Fans des wilden Knoblauchs auf die Suche, um ihn zu den verschiedensten Lebensmitteln, wie Pesto oder Bärlauchsuppe, zu verarbeiten.

Bärlauch wird ebenfalls oft wegen seiner gesundheitlichen Vorteile geschätzt. Er enthält viele Vitamine (z.B. Vitamin C, Vitamin A) und Mineralstoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe, die antioxidative Eigenschaften haben. Bärlauch wird traditionell auch für seine entzündungshemmenden und antibakteriellen Eigenschaften geschätzt.

Seinen Namen hat der Bärlauch wirklich den Bären zur verdanken. Die starken Tiere sollen nach ihrem Winterschlaf zuerst Bärlauch gegessen haben, um ausreichend mit Nährstoffen und Vitaminen versorgt zu werden.

FAQs: Alles, was Du über Bärlauch wissen musst

Wenn Bärlauchsaison ist, bildet der wilde Knoblauch am richtigen Standort große grüne Teppiche.
Wenn Bärlauchsaison ist, bildet der wilde Knoblauch am richtigen Standort große grüne Teppiche.  © 123RF / katarinagondova

Wie kann ich Bärlauch sicher von Maiglöckchen und Herbstzeitlosen unterscheiden?

Bärlauch lässt sich vor allem durch seinen knoblauchartigen Geruch erkennen. Zudem wächst jedes Blatt einzeln aus dem Boden, im Gegensatz zu Maiglöckchen und Herbstzeitlosen.

Ist es sicher, Bärlauch in der freien Natur zu sammeln?

Ja, aber nur, wenn du dich gut auskennst und die Pflanze sicher identifizieren kannst. Nutze unsere Tipps, um Verwechslungen zu vermeiden.

Kann ich Bärlauch im eigenen Garten anbauen?

Ja, Bärlauch lässt sich auch im Garten kultivieren. Wähle einen schattigen Standort und sorge für ausreichend Feuchtigkeit.

Vorsicht beim Sammeln ist besser als Nachsicht

So gut wie Bärlauch auch schmeckt, so gefährlich kann seine vermeintliche Ernte sein: Der beste Indikator, ob Du wirklich Bärlauch und keine giftigen Doppelgänger gesammelt hast, ist wohl der Geruch der Blätter. In Kombination mit weiteren Indikatoren kann die Differenzierung außerdem erleichtert werden.

Bist Du Dir dennoch unsicher, ob Du echten Bärlauch gefunden hast, besteht die Möglichkeit, ihn lieber frisch auf dem Markt zu kaufen, damit schließlich jeder Freude am leckeren gesunden Grün finden kann.

Titelfoto: 123RF / ruckszio

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