Überdosis bei Schwulen-Orgie im Pfarrhaus: Skandal-Priester muss ins Gefängnis

Dąbrowa Górnicza (Polen) - Dieser Skandal beschäftigt Polen: Ein katholischer Priester wurde zu einer Haftstrafe verurteilt, weil er nach einem medizinischen Notfall in seinem Pfarrhaus den Rettungskräften den Zutritt zu den Räumlichkeiten verweigert hatte - dort feierte der Geistliche eine rauschende Party mit männlichen Sexarbeitern und reichlich Drogen.

Priester Thomasz Z. (46) hat sich schuldig gemacht, bei einer Sexorgie einem kollabierten Mann jegliche Hilfe verwehr zu haben. Dafür wurde er nun verurteilt.
Priester Thomasz Z. (46) hat sich schuldig gemacht, bei einer Sexorgie einem kollabierten Mann jegliche Hilfe verwehr zu haben. Dafür wurde er nun verurteilt.  © YouTube/Diecezja Sosnowiecka

Skandal-Priester Thomasz Z. (46) muss für 18 Monate in den Knast. Das entschied das Bezirksgericht von Dąbrowa Górnicza nach einer kurzen Verhandlung am Dienstag. Außerdem sprach das Gericht einem jungen Mann (27) eine Entschädigung von umgerechnet 3500 Euro zu.

Gegen den Geistlichen wurde unter anderem wegen unterlassener Hilfeleistung sowie dem Besitz von Drogen und verschreibungspflichtigen Medikamenten verhandelt.

Rückblick: Im August vergangenen Jahres lud Priester Z. Bekannte und Freunde (alles Männer) zu einer frivolen Sexparty in sein Pfarrhaus in Südpolen ein. Nach allem was bekannt ist, soll ein 27-Jähriger nach einer Überdosis Potenzmittel einen Herzinfarkt erlitten und zusammengebrochen sein.

Folter und Vergewaltigung: Mann soll Frau über Jahre in Schweinestall gehalten haben!
Polen Folter und Vergewaltigung: Mann soll Frau über Jahre in Schweinestall gehalten haben!

Daraufhin forderte ein anwesender Callboy den Priester auf, einen Krankenwagen zu rufen, was dieser ablehnte und den besorgten Sexarbeiter stattdessen aus seinem Pfarrhaus warf. Der Mann alarmierte umgehend den Krankenwagen.

Weil ihm seine sexuelle Orientierung und sein Drogenkonsum allerdings peinlich waren, verweigerte Priester Z. den eintreffenden Rettern den Zutritt zum Pfarrhaus. Erst, als die Polizei hinzukam und sich mit Nachdruck Zutritt zu den Räumlichkeiten verschaffte, gelang es, den jungen Mann zu versorgen.

Die Ausschweifungen von Priester Z. empören viele Polen

Der Priester wirkte in der Basilika Unserer Lieben Frau von den Engeln in Dąbrowa Górnicza.
Der Priester wirkte in der Basilika Unserer Lieben Frau von den Engeln in Dąbrowa Górnicza.  © Kubos16 (changes by Rabanus Flavus), CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Wie das polnische Magazin Fakt berichtet, wirkte Z. bei seinem Prozess "sehr deprimiert". Der Geistliche wurde bislang zwar nicht aus dem Klerikerstand entlassen, verzichtete bei seinem Auftritt vor Gericht aber auf das priesterliche Kollar, das typische Halsband. Z. ließ sich dafür einen langen Mönchsbart wachsen und wurde in Handschellen vorgeführt, wie es hieß.

Priester Z., der sich seit Januar in Untersuchungshaft befindet, nahm das Urteil demütig entgegen.

Die Ausschweifungen des Geistlichen sind die jüngsten in einer ganzen Reihe von Skandalen im südpolnischen Bistum Sosnowiec. Im Oktober vergangenen Jahres zog Papst Franziskus schließlich die Reißleine und feuerte den verantwortlichen Bischof.

Schock-Fund auf Straße: Leichenwagen verliert Ladung
Polen Schock-Fund auf Straße: Leichenwagen verliert Ladung

Der Prozess gegen Thomasz Z. fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, das Urteil ist rechtsgültig, die Strafe nicht zur Bewährung ausgesetzt.

Titelfoto: Montage: Kubos16 (changes by Rabanus Flavus), CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons, YouTube/Diecezja Sosnowiecka

Mehr zum Thema Polen: