Überdosis bei Schwulen-Orgie im Pfarrhaus: Skandal-Priester muss ins Gefängnis
Dąbrowa Górnicza (Polen) - Dieser Skandal beschäftigt Polen: Ein katholischer Priester wurde zu einer Haftstrafe verurteilt, weil er nach einem medizinischen Notfall in seinem Pfarrhaus den Rettungskräften den Zutritt zu den Räumlichkeiten verweigert hatte - dort feierte der Geistliche eine rauschende Party mit männlichen Sexarbeitern und reichlich Drogen.
Skandal-Priester Thomasz Z. (46) muss für 18 Monate in den Knast. Das entschied das Bezirksgericht von Dąbrowa Górnicza nach einer kurzen Verhandlung am Dienstag. Außerdem sprach das Gericht einem jungen Mann (27) eine Entschädigung von umgerechnet 3500 Euro zu.
Gegen den Geistlichen wurde unter anderem wegen unterlassener Hilfeleistung sowie dem Besitz von Drogen und verschreibungspflichtigen Medikamenten verhandelt.
Rückblick: Im August vergangenen Jahres lud Priester Z. Bekannte und Freunde (alles Männer) zu einer frivolen Sexparty in sein Pfarrhaus in Südpolen ein. Nach allem was bekannt ist, soll ein 27-Jähriger nach einer Überdosis Potenzmittel einen Herzinfarkt erlitten und zusammengebrochen sein.
Daraufhin forderte ein anwesender Callboy den Priester auf, einen Krankenwagen zu rufen, was dieser ablehnte und den besorgten Sexarbeiter stattdessen aus seinem Pfarrhaus warf. Der Mann alarmierte umgehend den Krankenwagen.
Weil ihm seine sexuelle Orientierung und sein Drogenkonsum allerdings peinlich waren, verweigerte Priester Z. den eintreffenden Rettern den Zutritt zum Pfarrhaus. Erst, als die Polizei hinzukam und sich mit Nachdruck Zutritt zu den Räumlichkeiten verschaffte, gelang es, den jungen Mann zu versorgen.
Die Ausschweifungen von Priester Z. empören viele Polen
Wie das polnische Magazin Fakt berichtet, wirkte Z. bei seinem Prozess "sehr deprimiert". Der Geistliche wurde bislang zwar nicht aus dem Klerikerstand entlassen, verzichtete bei seinem Auftritt vor Gericht aber auf das priesterliche Kollar, das typische Halsband. Z. ließ sich dafür einen langen Mönchsbart wachsen und wurde in Handschellen vorgeführt, wie es hieß.
Priester Z., der sich seit Januar in Untersuchungshaft befindet, nahm das Urteil demütig entgegen.
Die Ausschweifungen des Geistlichen sind die jüngsten in einer ganzen Reihe von Skandalen im südpolnischen Bistum Sosnowiec. Im Oktober vergangenen Jahres zog Papst Franziskus schließlich die Reißleine und feuerte den verantwortlichen Bischof.
Der Prozess gegen Thomasz Z. fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, das Urteil ist rechtsgültig, die Strafe nicht zur Bewährung ausgesetzt.
Titelfoto: Montage: Kubos16 (changes by Rabanus Flavus), CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons, YouTube/Diecezja Sosnowiecka