Tim Raue über seine Zeit als Gang-Mitglied: "Das erste Mal, dass ich Freunde hatte"

Berlin - In einem Interview gab Starkoch Tim Raue (50) Einblicke in seine Zeit als Mitglied bei einer berüchtigten Berliner Straßengang.

Heute ist Tim Raue (50) ein berühmter und mehrfach ausgezeichneter Starkoch. Doch der Berliner wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf.
Heute ist Tim Raue (50) ein berühmter und mehrfach ausgezeichneter Starkoch. Doch der Berliner wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf.  © Christoph Soeder/dpa

Tim Raue hat eine beispiellose Karriere hingelegt: Im Jahr 2010 eröffnete der Berliner in seiner Kreuzberger Heimat sein erstes eigenes Restaurant, später sollte der Starkoch dafür gleich zwei der begehrten Michelin-Sterne erhalten.

Parallel dazu startete der 50-Jährige seine Fernsehkarriere als TV-Koch: Raue war in der VOX-Kochshow "Kitchen Impossible" und in der Netflix-Serie "Chef’s Table" mit dabei. Seit 2019 ist er Juror in der von Tim Mälzer (52) moderierten Kochsendung "Ready to beef!".

Seit diesem Jahr ist Tim Raue außerdem in der Sendung "Raue – Der Restaurantretter" bei RTL zu sehen. Darin tritt der Promi-Gastronom die Nachfolge von Christian Rach (66) und hilft Gastronomen vor dem Aus.

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Doch im Leben des Starkochs sah es nicht immer so rosig aus. Tim Raue wuchs in ärmlichen Verhältnissen bei seiner Mutter auf, wechselte in elf Jahren achtmal die Schule, war kleinkriminell.

In einem Interview gab der 50-Jährige nun einen Einblick in seine Zeit bei den "36 Boys", einer berüchtigten Kreuzberger Jugendgang. Raue gehörte dieser laut eigener Aussage im Alter von 15 bis 17 Jahren an.

"Das war das erste Mal, dass ich wirklich Freunde hatte. Keine Ahnung, wie oft ich zwischen 9,5 und 14,5 Jahren zwischen meinen Eltern hin und her geschickt wurde", sagte er dem Magazin "Watson".

Tim Raue: Starkoch war Teil der berüchtigten "36 Boys" aus Kreuzberg

Promi-Koch Tim Raue erhielt bereits zwei der begehrten Michelin-Sterne.
Promi-Koch Tim Raue erhielt bereits zwei der begehrten Michelin-Sterne.  © Christoph Soeder/dpa

Die Gang sei auch ein Schutz vor dem gewalttätigen Vater gewesen: "Mein Vater war ein Riesen-Arschloch, der mich nie unterstützt hat. Der mich verprügelt hat. Ich hatte nie das Gefühl, dass mir zugehört wurde. Mit der Gang hatte ich zum ersten Mal eine Runde von Jungs, zu denen ich mich zugehörig fühlte, die neben mir standen", so Raue.

Diese Zeit habe bis heute seinen Hang zu deutlichen Worten geprägt, verriet der Gastronom. "Ich verstecke mich nicht mehr", sagte Raue in dem Interview.

Darüber hinaus habe sein damaliges Leben mit seinem heutigen Alltag aber nicht mehr viel zu tun: "Das wäre schlimm, wenn ich mich seitdem nicht weiterentwickelt hätte. Die Zeit ist heute kein Teil meines Lebens mehr."

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Die neue Staffel "Herr Raue reist! So schmeckt die Welt" läuft seit dem 15. September bei MagentaTV.

Titelfoto: Christoph Soeder/dpa

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