Israel-Krieg: Israel geht bei Geisel-Deal offenbar auf einige Hamas-Forderungen ein
Tel Aviv/Gaza - Israels Verteidigungsminister will von den USA neue Waffen. Der Verbündete hadert aber wegen der Invasionspläne für Rafah.
Israel sei der Hamas bei der Zahl der palästinensischen Häftlinge, die gegen 40 israelische Geiseln auszutauschen wären, entgegengekommen, berichteten der Fernsehsender Channel 12 und das Portal "walla.co.il" am Samstagabend.
Verteidigungsminister Joav Galant bricht nach Angaben seines Ministeriums an diesem Sonntag nach Washington auf. Bei den Gesprächen mit Israels wichtigstem Verbündeten geht es um eine geplante Bodenoffensive in der südlichen Gaza-Stadt Rafah.
Das Ausmaß des Fortschritts bei den Verhandlungen in der katarischen Hauptstadt Doha war zunächst nicht klar. Die israelische Delegation habe einen Kompromissvorschlag der amerikanischen Vermittler akzeptiert, hieß es. Dieser muss nun von der Hamas gebilligt werden. Das könne mehrere Tage in Anspruch nehmen.
Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Gaza und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.
24. März, 22.21 Uhr: Israel geht bei Geisel-Deal offenbar auf einige Hamas-Forderungen ein
Bei den schwierigen indirekten Verhandlungen über eine befristete Waffenruhe im Gaza-Krieg und einen Tausch von Geiseln gegen Häftlinge soll Israel Medienberichten zufolge bereit sein, auf Forderungen der islamistischen Hamas teilweise einzugehen.
So würde der jüdische Staat nunmehr 700 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freilassen, wenn die Hamas 40 von rund 100 noch lebenden israelischen Geiseln freigibt, schrieb der gewöhnlich gut unterrichtete israelische Journalist Barak Ravid am Sonntagabend im Nachrichtenportal "Walla" sowie auf der Plattform X. Unter den freizulassenden Palästinensern wären 100 Gefangene, die wegen terroristischer Straftaten zu lebenslangen Strafen verurteilt wurden.
Die Verhandlungen, die sich seit mehreren Monaten hinziehen, laufen derzeit in der katarischen Hauptstadt Doha unter Vermittlung der USA, Ägyptens und Katars. Sie zielen auf eine Vereinbarung in mehreren Phasen ab.
24. März, 15.05 Uhr: Baerbock fordert von Israel und Hamas sofortige humanitäre Feuerpause
Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) hat im Gaza-Krieg ein Einlenken in den Verhandlungen in Katar verlangt. Zugleich forderte die Politikerin die israelische Regierung erneut auf, "endlich die Grenzübergänge für viel mehr Hilfe" zu öffnen.
"Nur eine sofortige humanitäre Feuerpause, die zu einem dauerhaften Waffenstillstand führt, hält die Hoffnung auf Frieden am Leben – für Palästinenserinnen und Palästinenser wie Israelis", forderte die Grünen-Politikerin am Sonntag vor neuen Krisengesprächen an diesem Montag und Dienstag in Ägypten, Israel und den palästinensischen Gebieten.
Das Sterben der Menschen in Gaza und das Leid der mehr als 100 noch immer von der Hamas gefangengehaltenen Geiseln seien miteinander verwoben, erinnerte Baerbock. "Das Leid muss für alle enden." Die Verhandlungen in Doha, der Hauptstadt des Golfemirats Katar, müssten nun endlich zum Erfolg führen.
24. März, 15 Uhr: Ein Toter im Libanon nach mutmaßlich israelischem Luftangriff
Bei einem mutmaßlich israelischen Luftangriff ist im Libanon Staatsmedien zufolge ein Mann getötet worden.
Die libanesische Staatsagentur NNA berichtete am Sonntag, dass ein Syrer nach einer gezielten Attacke auf seinen Wagen seinen schweren Verletzungen im Krankenhaus erlegen sei. Der Angriff erfolgte demnach weit im Landesinneren in der Bekaa-Ebene im Osten Libanons. Videos im libanesischen Fernsehen zeigten die zerstörten Überreste eines Autos.
Die Identität des Mannes und der Hintergrund des Angriffs blieben zunächst unklar. Ein israelischer Armeesprecher sagte auf Anfrage, man prüfe die Berichte.
24. März, 14.17 Uhr: USA und Jordanien werfen erneut Hilfsgüter über Gazastreifen ab
Die USA und die jordanische Luftwaffe warfen am Sonntag (24. März) erneut humanitäre Hilfsgüter über dem Norden des Gazastreifens ab.
Wie das US-Zentralkommando am Nachmittag mitteilte, habe man während der gemeinsamen Operation 13.080 Mahlzeiten aus einem Flugzeug der US-Luftwaffe abgeworfen. "Darunter darunter Reis, Mehl, Milch, Pasta und Konserven, um lebensrettende humanitäre Hilfe im Norden des Gazastreifens zu leisten", so die Meldung auf X.
Die Luftabwürfe seien Teil der Bemühungen der US-Regierung und ihrer Partnerländer, menschliches Leid im Gazastreifen zu lindern. Weitere Lieferungen seien bereits in Planung.
24. März, 14 Uhr: Israelische Armee umstellt zwei weitere Kliniken
Das israelische Militär soll in der Stadt Chan Yunis im Süden des Gazastreifens zwei weitere Kliniken abgeriegelt haben. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf die Hilfs- und Partnerorganisation des Deutschen Roten Kreuzes, Palästinensischer Roter Halbmond.
Israelische Truppen seien mit Panzern in die Umgebung der Krankenhäuser Al-Amal und Nasser vorgedrungen. Das Klinikpersonal sei schwerem Beschuss ausgesetzt. Rund um die Al-Amal-Klinik würde die israelische Armee Bulldozer einsetzen, um Gebäude zu zerstören.
Wie die Organisation weiter mitteilte, sei einer der eigenen Mitarbeiter ums Leben gekommen. Ein Mitarbeiter des Palästinensischen Roten Halbmonds sei getötet worden. "Alle unsere Teams befinden sich im Moment in extremer Gefahr und sind völlig bewegungsunfähig", teilte der Palästinensische Rote Halbmond mit und forderte Israel auf, die vollständige Evakuierung der beiden Krankenhäuser zu ermöglichen.
24. März, 13.10 Uhr: Guterres drängt auf Hilfslieferungen auf dem Landweg
UN-Generalsekretär António Guterres (74) hat seinen Besuch im Nahen Osten genutzt, um nochmals eindringlich mehr humanitäre Hilfe für die Bevölkerung im Gazastreifen über den Landweg zu fordern.
Das sei "der einzig wirksame Weg", um zum einen schwere Hilfsgüter in den Küstenstreifen zu transportieren und zum anderen die Menge an Hilfslieferungen aufstocken zu können, sagte Guterres in Kairo.
Der Krieg in Nahost habe weltweite Auswirkungen, so Guterres. Er prangerte zudem erneut die "täglichen Angriffe auf die Menschenwürde" der im Gazastreifen lebenden Palästinenserinnen und Palästinenser an.
24. März, 11.30 Uhr: Israels Armee setzt Einsatz in Schifa-Klinik fort
Die israelische Armee hat am Wochenende ihren Einsatz im Schifa-Krankenhaus im Gazastreifen fortgesetzt. Das Militär teilte am Sonntag mit, es seien dort "rund 480 Terroristen mit Verbindungen zu den Terrororganisationen Hamas und Islamischer Dschihad festgenommen worden".
Außerdem seien in der Klinik "Waffen und Terror-Infrastruktur" gefunden worden. Seit Beginn des Einsatzes vor einer Woche hat das Militär nach eigenen Angaben in dem Bereich des Krankenhauses Dutzende Terroristen getötet. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Nach Angaben des Generaldirektors der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus (59), ist der Kontakt mit dem Gesundheitspersonal im Schifa-Krankenhaus abgebrochen. "Die fortwährende Lage könnte die Fähigkeit des Krankenhauses beeinträchtigen, zumindest auf einem minimalen Level zu funktionieren, und Menschen kritischer, lebensrettender Behandlung berauben", warnte er am Freitag bei X.
"Wir wiederholen: Krankenhäuser sind keine Kampfgebiete. Sie müssen in Einklang mit internationalem humanitärem Gesetz geschützt werden."
24. März, 9.40 Uhr: Ministerium in Gaza meldet mehr als 32.000 Tote seit Kriegsbeginn
Das Hamas-kontrollierte Gesundheitsministerium im Gazastreifen hat mitgeteilt, dass seit dem 7. Oktober 2023 - dem Tag des Überfalls der Hamas auf Israel - 32.226 Menschen im Gazastreifen getötet worden seien.
Mehr als 74.500 Menschen seien in diesem Zeitraum verletzt worden. Die Angaben der Behörde lassen sich nicht von unabhängiger Seite prüfen.
24. März, 7.08 Uhr: Israel greift Ziele der Hisbollah im Libanon an
Die israelische Luftwaffe hat erneut Ziele der proiranischen Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon angegriffen.
In der Nacht zu Sonntag sei eine Waffenproduktionsanlage der Hisbollah bei der Stadt Baalbek im Nordosten attackiert worden, teilte die israelische Armee mit. Örtlichen Behördenangaben zufolge wurden dabei drei Menschen verletzt.
Kurz darauf wurden israelischen Armee-Angaben zufolge rund 50 Raketen von der Hisbollah aus dem Libanon abgefeuert. Einige der Raketen seien abgefangen worden, andere seien im offenen Gelände eingeschlagen. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht.
24. März, 7.05 Uhr: US-Streitkräfte schießen Huthi-Drohnen über Rotem Meer ab
US-Streitkräfte haben nach Angaben des US-Zentralkommandos sechs unbemannte Flugobjekte der Huthi über dem südlichen Roten Meer abgeschossen.
Fünf der Drohnen seien ins Meer gestürzt, eine flog landeinwärts in die von den Huthi kontrollierten Gebiete des Jemen. Zuvor hat die Miliz Angaben des US-Militärs zufolgen erneut ein Schiff vor der jemenitischen Küste attackiert.
Eines der fünf Geschosse traf den chinesische Öltanker "Huang Pu", der unter der Flagge Panamas unterwegs war. Ein infolge des Beschusses ausgelöster Brand haben schnell wieder gelöscht werden können, sodass das vom Roten Meer aus in Richtung Indien fahrende Schiff seine Fahrt habe fortsetzen können.
23. März, 21.41 Uhr: Tausende demonstrieren in Israel für Freilassung der Geiseln
Tausende Menschen demonstrierten am Samstagabend in Israel für die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der Hamas und gegen die Netanjahu-Regierung.
In Tel Aviv riefen sie "Die Zeit läuft ab, bringt sie nach Hause!", wie israelische Medien berichteten. Die Demonstranten legten auf den Straßen im Zentrum der Küstenmetropole mehrere kleine Feuer und blockierten eine Hauptverkehrsader.
Die Parolen richteten sich auch gegen Netanjahu, dem Kritiker vorwerfen, beim Krisenmanagement nach dem Überfall der Hamas am 7. Oktober auf den Süden Israels versagt zu haben. Zudem würde der Regierungschef das Schicksal der Geiseln den Notwendigkeiten seines politischen Überlebens unterordnen, ist eine von Demonstranten geteilte Ansicht.
23. März, 18.38 Uhr: Wieder Tote bei Kämpfen und Angriffen im Gazastreifen
Israels Armee setzt nach eigener Darstellung ihre Angriffe auf Stellungen der islamistischen Terror-Organisation Hamas im Gazastreifen fort.
Israels Luftwaffe habe am Freitag "rund 35 Terrorziele im gesamten Gazastreifen angegriffen, darunter operative Kommandozentralen, Militärposten, Infrastruktur von Terrororganisationen", teilte das Militär am Samstag mit. "Dutzende Terroristen wurden am vergangenen Tag bei Bodenkämpfen und Luftangriffen im Gazastreifen eliminiert."
Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde teilte mit, binnen 24 Stunden seien 72 Palästinenser getötet und weitere 144 verletzt worden. Damit steige die Zahl der seit Beginn des Gaza-Krieges Getöteten auf 32.142 Menschen.
23. März, 15.27 Uhr: UN-Generalsekretär Guterres fordert erneut Waffenruhe im Gaza-Krieg
UN-Generalsekretär António Guterres hat bei seinem Besuch in Ägypten Forderungen nach einer Waffenruhe im Gaza-Krieg erneuert.
"Jetzt ist es mehr denn je an der Zeit für eine sofortige humanitäre Feuerpause", sagte Guterres am Samstag bei einem Besuch am Rafah-Grenzübergang. "Die Palästinenser in Gaza, Kinder, Frauen, Männer, stecken in einem nicht enden wollenden Albtraum fest. Gemeinden wurden ausgelöscht, Häuser zerstört, ganze Familien und Generationen ausgelöscht."
Guterres forderte auch die Freilassung der Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas. Dies sei im "Geist des Mitgefühls" des islamischen Fastenmonats Ramadan. Israel forderte er erneut dazu auf, dringend benötigte Hilfsgüter in den Gazastreifen passieren zu lassen. "Ich möchte, dass die Palästinenser in Gaza wissen: Ihr seid nicht allein", fügte der UN-Chef hinzu. Am Samstag war Guterres für Gespräche in Ägypten eingetroffen und auch zur Grenze bei Rafah gereist.
23. März, 9 Uhr: Sitzung des UN-Sicherheitsrats offenbar verschoben
Die Sitzung des UN-Sicherheitsrats, bei dem das Gremium erneut über eine Resolution zu einer möglichen Feuerpause im Gazastreifen abstimmen sollte, wurde offenbar verschoben.
Laut der Nachrichtenagentur AFP soll sie nun am Montag stattfinden. Die Agentur beruft sich dabei auf Diplomatenkreise. Ursprünglich hieß es, der Sicherheitsrat solle noch heute zusammenkommen.
Die Abstimmung sei verschoben worden, um weitere Gespräche über den Text zu ermöglichen, hieß es aus Diplomatenkreisen.
23. März, 8.40 Uhr: US-Militär spricht von Selbstverteidigungsangriffen auf Huthi-Einrichtungen
Das US-Militär hat nach eigenen Angaben Selbstverteidigungsangriffe auf drei unterirdische Lager der Huthi im Jemen durchgeführt.
Die militanten Huthi feuerten vier ballistische Anti-Schiffs-Raketen aus den von ihnen kontrollierten Gebieten im Jemen in Richtung Rotes Meer ab, schrieb das US-Zentralkommando in einer Erklärung.
23. März, 8.25 Uhr: UN-Sicherheitsrat soll erneut zu Gaza-Waffenruhe abstimmen
Der UN-Sicherheitsrat will sich erneut mit der Lage im Nahen Osten befassen. Das mächtigste UN-Gremium soll über eine weitere Resolution abstimmen, wie es aus Diplomatenkreisen hieß.
Der Entwurf der Beschlussvorlage fordert eine "von allen Seiten respektierte sofortige Waffenruhe für den Monat Ramadan". Diese solle zu einer "dauerhaften und nachhaltigen Waffenruhe" führen, hieß es in dem Text weiter.
Zudem fordert der Resolutionsentwurf die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln und betont die Notwendigkeit eines Ausbaus der Hilfslieferungen für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen.
23. März, 7.30 Uhr: Streit im Kriegskabinett über Verhandlungsspielraum
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) sah sich im Kriegskabinett starkem Druck ausgesetzt, die Verhandlungsvollmachten der Delegation für Doha zu erweitern.
In der Runde, in der auch der aus der Opposition kommende Ex-General Benny Gantz (64) sitzt, sei es am Freitag "dramatisch" zugegangen, berichtete der Fernsehsender Channel 12.
Der Chef des Inlandsgeheimdiensts Schin Bet, Ronen Bar (58), habe damit gedroht, nicht nach Doha zu fliegen, wenn die Delegation, der er angehört, nicht flexibler verhandeln dürfe.
22. März, 17.52 Uhr: Blinken in Israel: Offensive in Rafah setzt Menschenleben aufs Spiel
US-Außenminister Antony Blinken (61) hat nach einem Treffen mit Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (74) die amerikanische Ablehnung der von Israel geplanten Militäroffensive in der südlichen Gaza-Stadt Rafah bekräftigt.
"Wir teilen Israels Ziel, die (islamistische) Hamas zu besiegen, die für das schlimmste Massaker am jüdischen Volk seit dem Holocaust verantwortlich ist", sagte er am Freitag vor seiner Abreise aus Tel Aviv. "Eine größer angelegte Bodenoffensive des Militärs in Rafah ist nicht der Weg, es zu tun", fügte er hinzu. "Sie würde den Tod von noch mehr Zivilisten, noch größeres Chaos bei der Bereitstellung von humanitärer Hilfe riskieren." Für Israel bedeute sie auch das Risiko einer weiteren weltweiten Isolierung.
22. März, 16.44 Uhr: Offensive in Rafah laut Netanjahu notfalls auch ohne US-Unterstützung
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) will eine Offensive in Rafah notfalls auch im Alleingang durchführen.
Nur so könne die Hamas im Gazastreifen besiegt und die letzten Bataillone der Islamistenorganisation zerschlagen werden, sagte er nach Angaben seines Büros bei einem Treffen mit US-Außenminister Antony Blinken am Freitag. "Ich habe ihm gesagt, dass ich hoffe, dass wir dies mit US-Unterstützung tun werden, aber falls nötig, werden wir es auch alleine machen."
22. März, 16.09 Uhr: Schusswechsel nach mutmaßlichem Anschlag im Westjordanland – Verletzte
Bei einem mehrstündigen Feuergefecht nach einem mutmaßlichen Anschlag eines Palästinensers im Westjordanland sind Berichten zufolge mindestens sechs Israelis verletzt worden.
Eine Person sei in kritischem Zustand, berichteten am Freitag mehrere israelische Medien unter Berufung auf Krankenhausangaben. Unklar war, ob es sich bei den Verletzten um Sicherheitskräfte handelte. Eine offizielle Bestätigung stand zunächst aus. Laut Israels Militär wurde der mutmaßliche Täter bei der Verfolgung durch einen Luftschlag getötet.
22. März, 15.46 Uhr: Israel erklärt 800 Hektar im Westjordanland zu Staatsland
Israels Zivilverwaltung hat israelischen Medienberichten zufolge 800 Hektar im Westjordanland zu israelischem Staatsland erklärt.
Auf dem Gebiet sollen unter anderem Hunderte Siedlerwohnungen entstehen, berichtete der israelische Sender Kan am Freitag. Die israelischen Siedlungen im Westjordanland sind nach internationalem Recht illegal. Medien zufolge soll das Gebiet in der Nähe einer bereits existierenden israelischen Siedlung im Nordosten des Westjordanlands, nahe der jordanischen Grenze, liegen.
22. März, 11.24 Uhr: Israel baut Anlage zur Personenkontrolle im Norden Gazas
Die israelischen Streitkräfte errichten im Gazastreifen einem Medienbericht zufolge eine große Anlage, um geflüchtete Palästinenser vor einer Rückkehr in den Norden des abgeriegelten Küstenstreifens zu kontrollieren.
Wie der israelische Fernsehsender Kan am Donnerstagabend berichtete, entsteht die Anlage nahe der Küste an einem von der Armee ausgebauten Korridor, der von der israelischen Grenze bis zum Mittelmeer verläuft und das Küstengebiet teilt. Die Anlage soll so groß sein wie zwei Fußballfelder.
Neben Sicherheitskontrollen werde auch geprüft, ob sie zur Lagerung von Hilfsgütern benutzt werden könnte, hieß es. In der Nähe befinde sich eine neue Anlegestelle an der Küste.
22. März, 7.41 Uhr: Israel wünscht sich von USA schnellere Waffenlieferungen
Der israelische Verteidigungsminister Joav Galant (65) wird einem Medienbericht zufolge kommende Woche mit einer langen Wunschliste von US-Waffen nach Washington kommen.
Wie das Nachrichtenportal "Axios" am Donnerstag (Ortszeit) unter Berufung auf zwei israelische und US-Beamte berichtete, möchte Israel diese Waffen schnell von seinem Verbündeten erhalten.
Dabei handele es sich nicht nur um Nachschub für den seit mehr als fünf Monaten andauernden Krieg im Gazastreifen, sondern auch um langfristigen Bedarf, darunter der Kauf weiterer F-35- und F-15-Kampfflugzeuge. Israel wolle die Belieferung mit diesen Flugzeugen und anderen Waffensystemen durch die USA beschleunigen, hieß es.
22. März, 7.24 Uhr: Geheimdienstchef reist erneut zu Verhandlungen
Am Freitag wird der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea (58), erneut nach Katar reisen, um an den von Ägypten, den USA und Katar vermittelten Verhandlungen teilzunehmen.
Barnea werde sich mit CIA-Direktor William Burns (67), Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani (43) und dem ägyptischen Geheimdienstminister Abbas Kamel (67) treffen, teilte das Büro von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) am Donnerstagabend mit.
21. März, 17.40 Uhr: Abstimmung über US-Resolution im Gaza-Krieg wohl in kommenden Tagen
Nach monatelangem Ringen könnte der Weltsicherheitsrat noch bis zum Ende der Woche über eine Resolution abstimmen, die eine sofortige und anhaltende Waffenruhe im Gazastreifen fordert.
Diplomaten im wichtigsten UN-Gremium teilten der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag mit, dass die Abstimmung in den kommenden Tagen wahrscheinlich ist.
Zwar könnten sich die Pläne am New Yorker Hauptsitz der Vereinten Nationen noch ändern, jedoch gelte der Freitag als möglicher Termin für das Votum.
21. März, 16.49 Uhr: Weitere Terroristen bei Schifa-Klinik-Einsatz getötet
Die israelische Armee hat bei Gefechten im Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza nach eigenen Angaben Dutzende weitere Extremisten getötet.
"Am vergangenen Tag wurden bei Schusswechseln mehr als 50 Terroristen eliminiert", teilte das Militär am Donnerstag mit. Seit Beginn des Einsatzes in der Klinik vor einigen Tagen wurden den Angaben nach somit mehr als 140 Terroristen in der Gegend getötet und 600 weitere festgenommen. Unter den Festgenommenen seien auch mehrere ranghohe Mitglieder der islamistischen Hamas und des Islamischen Dschihad, hieß es.
Zudem hätten israelische Einsatzkräfte Waffenlager gefunden.
21. März, 16 Uhr: Scholz drängt auf Waffenruhe
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) hat beim EU-Gipfel in Brüssel erneut eine längere Waffenruhe im Gaza-Krieg gefordert, um mehr humanitäre Hilfe und eine Befreiung von Geiseln aus den Händen der Hamas zu ermöglichen.
Gleichzeitig warnte er am Donnerstag zum Auftakt des zweitägigen Treffens erneut vor der von der israelischen Regierung geplanten Bodenoffensive in der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten, wo 1,5 Millionen Palästinenser Zuflucht gesucht haben.
Derweil machte sich Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (42, Grüne) einmal mehr für eine humanitäre waffenruhe in umkämpften Gazastreifen stark. Bei einer aktuellen Stunde im Bundestag äußerte sie am Donnerstag Zweifel, "wie bei einer möglichen Offensive in Rafah der Schutz von Zivilistinnen und Zivilisten überhaupt ermöglicht werden kann". Schließlich könnten sich 1,5 Millionen Menschen "nicht einfach in Luft auflösen".
21. März, 13.50 Uhr: Israelischer Soldat erschießt Palästinenser - Untersuchung angeordnet
Israels Militär hat nach der Tötung eines Palästinensers durch einen israelischen Soldaten im Westjordanland eine Untersuchung eröffnet.
Der Mann sei am Donnerstag in der Nähe einer israelischen Siedlung im Südwesten der Stadt Betlehem erschossen worden, teilte Israels Armee mit. Zuvor soll er "den Verdacht der Soldaten" erregt haben. Unmittelbar nach dem schweren Vorfall sei die Militärpolizei angeordnet worden, eine Untersuchung einzuleiten, hieß es weiter von der Armee, ohne weitere Details zu nennen. Palästinensischen Medien zufolge war der Mann 63 Jahre alt und lebte in der Stadt Hebron.
21. März, 12.39 Uhr: Fregatte "Brandenburg" läuft zu UN-Einsatz im Mittelmeer aus
Die deutsche Fregatte "Brandenburg" ist von Wilhelmshaven aus zu einem UN-Einsatz im östlichen Mittelmeer vor der Küste des Libanons aufgebrochen.
Das Kriegsschiff verließ mit rund 200 Soldatinnen und Soldaten an Bord am Donnerstagvormittag planmäßig seinen Heimathafen, wie ein Sprecher der Marine sagte. Bis voraussichtlich Mitte Juli soll die "Brandenburg" bei der UN-Mission Unifil im Seegebiet vor dem Libanon helfen, Seegrenzen zu sichern und Waffenschmuggel zu verhindern. Auch die Ausbildung der libanesischen Marine soll unterstützt werden. Die "Brandenburg" löst die Fregatte "Baden-Württemberg" ab.
Im Rahmen der UN-Mission wird auch das Grenzgebiet zwischen Israel und dem Libanon überwacht, wo es nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober immer wieder zu gewaltsamen Zwischenfällen mit Toten auf beiden Seiten kam.
21. März, 12.37 Uhr: Fregatte "Hessen" wehrt Angriff auf Schlepperverband im Roten Meer ab
Die Fregatte "Hessen" hat einen Angriff mit einer Überwasserdrohne gegen einen zivilen Schleppverband im Roten Meer abgewehrt. Dies teilte die Bundeswehr am Donnerstag auf X (ehemals Twitter) mit.
Die Drohne konnte mithilfe eines Bordhubschraubers der Fregatte zerstört werden. Zuvor hatte die "Bild" berichtet. Weitere Angaben zum Tatablauf oder zum Einsatz könnten aus operativen Gründen nicht gemacht werden, sagte ein Sprecher des Einsatzführungskommandos.
21. März, 11.53 Uhr: Diplomaten beraten über weitere Hilfe per Schiff für Gazastreifen
Experten und Diplomaten aus 36 Staaten sowie Vertreter internationaler Hilfsorganisationen haben am Donnerstag auf Zypern über weitere Hilfslieferungen per Schiff für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen beraten.
Im Mittelpunkt standen nach den Worten des zyprischen Außenministers Konstantinos Kombos logistische Themen für den Transport mit Frachtern aus dem zyprischen Hafen von Larnaka nach Gaza. Dazu solle ein Fonds eingerichtet werden. "Ziel ist es, die Hilfslieferungen für Gaza so stark wie möglich zu erhöhen", sagte Kombos vor Journalisten.
21. März, 11.36 Uhr: Häuserschäden im Gazastreifen steigen rasant
Die Schäden an Häusern im Gazastreifen steigen nach UN-Angaben rasant.
Seit Anfang Januar seien zusätzlich rund 9000 Gebäude gänzlich zerstört, knapp 3000 schwer und rund 8000 leicht beschädigt worden, berichtete das UN-Satellitenzentrum (Unosat) am Donnerstag in Genf. Besonders viel Zerstörung habe es seit Anfang des Jahres in den Bezirken Chan Junis und Gaza gegeben,
Bis Ende Februar wurden nach diesen Angaben als Folge des Krieges im Gazastreifen mehr als 31.000 Gebäude zerstört. Zusätzlich seien weitere knapp 17.000 Gebäude schwer und fast 41.000 leicht beschädigt worden. Zusammen seien damit 35 Prozent aller Gebäude oder 121.400 Wohneinheiten betroffen.
21. März, 9.29 Uhr: Tote bei Armeeeinsätzen im Westjordanland
Bei Einsätzen der israelischen Armee im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge mehrere Menschen getötet worden.
Zwei Palästinenser seien in der Nacht zu Donnerstag in Tulkarem bei einem Drohnenangriff, zwei weitere dort durch Schüsse israelischer Soldaten bei Konfrontationen ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah mit. Israels Armee bestätigte einen Einsatz im Flüchtlingslager Nur Schams in Tulkarem. Dieser habe der Bekämpfung von Terrorismus gedient. Ein Fluggerät habe dabei zwei militante Palästinenser getroffen, die eine unmittelbare Gefahr für die Armee dargestellt hätten.
21. März, 9.29 Uhr: Israels Armee: Weitere Terroristen bei Schifa-Klinik-Einsatz getötet
Beim Einsatz der israelischen Armee im Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza hat es Militärangaben zufolge weitere Tote gegeben.
"Am vergangenen Tag wurden bei Schusswechseln mehr als 50 Terroristen eliminiert", teilte das Militär am Donnerstag mit. Seit Beginn des Einsatzes in der Klinik vor einigen Tagen wurden den Angaben nach somit mehr als 140 Terroristen in der Gegend getötet. Zudem hätten israelische Einsatzkräfte dort Waffenlager gefunden. Nach Darstellung des Militärs wird bei dem Einsatz Schaden von Zivilisten, Patienten, Medizinern und medizinischer Ausrüstung ferngehalten.
21. März, 7.29 Uhr: Bericht: Israel muss Anarchie in Gaza verhindern
Viele ehemalige israelische Sicherheitsbeamte seien sich einig, dass es Netanjahu an einem praktikablen Plan für die Verwaltung des dicht besiedelten Küstengebiets mangele und es so unmöglich sei, einen Weg in eine stabilere Zukunft zu finden, schrieb die "New York Times" am Mittwoch.
Einige seien überzeugt, dass Netanjahu jetzt im Norden von Gaza und in anderen Gebieten, aus denen sich die Armee ebenfalls zurückgezogen hat, eine Verwaltung einrichten müsse. Es müsse verhindert werden, dass sich Chaos und Anarchie weiter ausbreiten. Die Hamas müsse zudem gehindert werden, sich neu aufzustellen. Ohne einen Plan würden Israels Soldaten in einen langwierigen Zermürbungskrieg verwickelt, hieß es.
21. März, 7.20 Uhr: Bericht: Pläne in Israel für Gaza-Koordinierung durch Palästinenser
Israelische Sicherheitsbeamte arbeiten einem Medienbericht zufolge im Geheimen an einem Plan zur Verteilung von Hilfsgütern im Gazastreifen durch unbelastete Palästinenser.
Wie das "Wall Street Journal" am Donnerstag unter Berufung auf israelische und arabische Beamte berichtete, könnte dies zu Schaffung einer palästinensisch geführten Regierungsbehörde in dem umkämpften Küstenstreifen führen.
Die Idee sei, palästinensische Führungskräfte und Geschäftsleute, die keine Verbindungen zur islamistischen Hamas haben, für die Verteilung von Hilfsgütern zu gewinnen. Ein ranghoher israelischer Verteidigungsbeamter habe Gespräche mit Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Jordanien geführt, um regionale Unterstützung für solche Bemühungen zu gewinnen.
21. März, 7.09 Uhr: FDP-Fraktionsvize Link nach Überprüfung: UNRWA-Aufgaben neu aufteilen
Nach dem Expertenbericht für die Vereinten Nationen (UN) zum UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA hat der FDP-Fraktionsvize Michael Link gefordert, die Aufgaben der Organisation neu aufzuteilen.
"Als die UNRWA 1949 gegründet wurde, war sie nur als Provisorium gedacht. Heute hat sie sich erkennbar überlebt", sagte Link, der auch Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung ist, der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Wir brauchen dringend vertrauenswürdige Strukturen vor Ort, die ermöglichen, Jordanien und andere Sicherheitspartner in der Region zu unterstützen und das Westjordanland und besonders Gaza zu stabilisieren."
21. März, 7.05 Uhr: Pentagon: Israel soll Alternativen zu Rafah-Offensive prüfen
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin hat seinen israelischen Amtskollegen Joav Galant aufgefordert, Alternativen zu einer Bodenoffensive in der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens zu prüfen.
Das Verteidigungsministerium in Washington teilte mit, Austin habe in einem Telefonat mit Galant am Mittwoch auf die Notwendigkeit hingewiesen, andere Handlungsoptionen als eine große Bodenoperation in Rafah zu erwägen. In dem Gespräch ging es den Angaben zufolge auch um dringenden Bedarf, mehr für den Schutz der Zivilbevölkerung zu tun und den Transport von Hilfsgütern in den Gazastreifen auf dem Landweg auszuweiten.
21. März, 6.33 Uhr: Israels Militär fliegt weitere Luftangriff im Westjordanland
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben am Mittwoch einen weiteren Anti-Terror-Einsatz im besetzten Westjordanland durchgeführt.
Ein Kampfflugzeug habe im Flüchtlingslager Nur Schams in Tulkarem zwei Bewaffnete angegriffen, "die eine unmittelbare Bedrohung für die Truppen darstellten", teilte die israelische Armee am späten Abend mit.
21. März, 6.31 Uhr: Blinken: Kommen Geisel-Deal immer näher - Hamas am Zug
US-Außenminister Antony Blinken hält eine Einigung in den Verhandlungen über eine Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln für möglich.
Man komme einem Deal "immer näher", sagte Blinken in einem Interview mit einem saudischen Fernsehsender bei seinem Besuch in Dschiddah am Mittwoch. Die Differenzen zwischen den Verhandlungspartnern würden kleiner. "Ich denke, dass eine Einigung sehr gut möglich ist", sagte Blinken.
20. März, 19.50 Uhr: US-Außenminister Blinken reist erneut nach Israel
Inmitten wachsender Differenzen zwischen den USA und Israel über das Vorgehen im Gaza-Krieg wird US-Außenminister Antony Blinken (61) Ende der Woche erneut zu Gesprächen in Israel erwartet.
Er wolle am Freitag in Tel Aviv mit der israelischen Regierung über deren Führung und die laufenden Verhandlungen zur Freilassung der Geiseln sprechen, teilte ein Sprecher des US-Außenministeriums am Mittwoch in Washington mit.
Blinken werde die Notwendigkeit erörtern, die Terrororganisation Hamas zu besiegen, "und zwar auf eine Weise, die hoffentlich die Zivilbevölkerung schützt, die humanitäre Hilfe nicht behindert und Israels Sicherheit insgesamt fördert", auch in Rafah. In der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt im Gazastreifen will Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine Bodenoffensive durchführen.
20. März, 17.47 Uhr: Israelischer Luftangriff auf Fahrzeug im Westjordanland - Drei Tote
Die israelische Luftwaffe hat am Mittwoch in der Stadt Dschenin im besetzten Westjordanland ein palästinensisches Fahrzeug gezielt angegriffen.
"Ein Flugkörper hat Terroristen im Bereich Dschenin getroffen", teilte die israelische Armee mit, ohne weitere Details zu nennen. Nach Medienberichten wurden dabei drei Palästinenser getötet. Dschenin gilt als Hochburg militanter Palästinenser. Es kommt dort immer wieder zu Razzien der israelischen Armee.
20. März, 17.15 Uhr: Das sagt Netanjahu jetzt zur Rafah-Offensive
Die Vorbereitungen auf eine Offensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen werden nach Worten des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu "noch etwas Zeit brauchen".
In einer Video-Ansprache sagte der Regierungschef am Mittwoch, er habe dem US-Präsidenten Joe Biden bei ihrem letzten Telefonat gesagt: "Es ist unmöglich, den Sieg zu vollenden, ohne dass die israelische Armee nach Rafah eindringt, um die Überreste der Bataillone der Hamas auszuschalten."
Netanjahu wiederholte, er habe den Einsatzplan der Armee für Rafah bereits genehmigt, "und bald werden wir auch den Plan zur Evakuierung der Zivilbevölkerung aus den Kampfgebieten genehmigen", sagte er.
20. März, 17 Uhr: Hochrangige Hamas-Mitglieder laut Armee in Rafah getötet
Israels Armee hat nach eigener Darstellung in der Stadt Rafah im Gazastreifen drei hochrangige Mitglieder der islamistischen Hamas getötet. Sie seien Vertreter der Hamas-Führung in der Stadt im Süden des Küstengebiets gewesen, teilte das Militär am Mittwoch mit.
Die Männer wurden demnach am Montag bei Luftangriffen getötet. Sie seien Leiter des sogenannten Notfallbüros der Hamas gewesen, das israelischen Medien zufolge unter anderem für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung im Gazastreifen zuständig ist.
Laut der Armee waren die Männer außerdem für die Koordinierung der Aktivitäten der Islamistenorganisation vor Ort zuständig. Die Angaben waren zunächst nicht unabhängig zu überprüfen. Die Hamas bestätigte den Tod der drei Männer vorerst nicht.
20. März, 10.04 Uhr: Einsatz in Schifa-Klinik dauert an - 90 Terroristen tot
Israels Armee setzt eigenen Angaben zufolge ihren Einsatz im Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza fort.
"Bisher haben die Truppen in der Gegend etwa 90 Terroristen getötet", teilte das Militär am Mittwoch mit. Zudem hätten Einsatzkräfte 160 Verdächtige festgenommen und zur weiteren Befragung nach Israel gebracht, hieß es in einer Erklärung der Armee weiter. 300 Menschen seien zudem vor Ort befragt worden.
20. März, 6.14 Uhr: USA werden Israel Alternativen zu Rafah-Offensive aufzeigen
Die USA werden Israel einem Medienbericht zufolge Alternativen zu einer Bodenoffensive in der mit Flüchtlingen überfüllten Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens aufzeigen.
Die Regierung von US-Präsident Joe Biden (81) wäge mehrere Optionen ab, die sie kommende Woche einer ranghohen israelischen Delegation in Washington vorschlagen werde, berichtete das Nachrichtenportal "Axios" am Dienstag unter Berufung auf zwei US-Beamte. Eine Idee sei, eine Militäroperation in der an Ägypten grenzenden Stadt Rafah zu verschieben und sich auf die Stabilisierung der humanitären Lage im Norden des abgeriegelten Küstengebiets zu konzentrieren. Ein solcher Plan würde auch den Bau von Unterkünften für die aus Rafah zu evakuierende Zivilbevölkerung beinhalten, hieß es.
20. März, 6.06 Uhr: Ganz Gaza laut Blinken von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen
Die gesamte Bevölkerung des umkämpften Gazastreifens ist nach Einschätzung von US-Außenminister Antony Blinken von akuter Ernährungsnot betroffen.
Nach den anerkanntesten Bewertungen der Lage litten "100 Prozent der Bevölkerung in Gaza unter schwerwiegender akuter Ernährungsunsicherheit", sagte Blinken am Dienstag zum Abschluss eines Besuchs auf den Philippinen. "Das ist das erste Mal, dass eine ganze Bevölkerung so eingestuft wurde", fügte er hinzu.
Israel müsse sich zwar verteidigen und dafür sorgen, dass von Gaza keine Gefahr mehr ausgehe. Zugleich müsse es aber der Versorgung jener, die dringend humanitäre Hilfe benötigten, "höchste Priorität" einräumen.
19. März, 22.12 Uhr: Hamas-Chef wirft Israel "Sabotage" von Verhandlungen vor
Hamas-Chef Ismail Hanija hat Israel vorgeworfen, mit dem Militäreinsatz im Al-Schifa-Krankenhaus in Gaza die Verhandlungen über eine Waffenruhe zu sabotieren.
"Das gezielte Vorgehen gegen Polizisten und Regierungsvertreter zeigt ihre Bemühungen, Chaos zu säen und die Gewalt aufrechtzuerhalten", erklärte der in Katar lebende Chef der militant-islamistischen Organisation. Dies offenbare auch "einen Willen, die in Doha laufenden Verhandlungen zu sabotieren".
19. März, 20.30 Uhr: Netanjahu hält an Bodenoffensive in Rafah fest
Trotz starker Bedenken der USA will der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu an der geplanten Bodenoffensive in Rafah festhalten.
Er werde zwar zunächst abwarten und sich "aus Respekt vor" US-Präsident Joe Biden (81) amerikanische Vorschläge für Wege zum Schutz der Zivilbevölkerung anhören, ehe er den Angriffsbefehl erteile, sagte Netanyahu vor einem Ausschuss der Knesset, dem israelischen Parlament. Doch sehe er keine Alternative zu einer Bodenoffensive, wenn Israel sein Ziel der Zerstörung der verbliebenen Hamas-Einheiten in Rafah erreichen wolle.
"Wir haben eine Debatte mit den Amerikanern über die Notwendigkeit, in Rafah einzudringen, nicht über die Notwendigkeit, die Hamas zu eliminieren", betonte Netanyahu. "Wir sind entschlossen, die Eliminierung dieser Bataillone in Rafah zu vollenden, und es gibt keinen anderen Weg, dies zu tun ohne ein Eindringen zu Land."
19. März, 18 Uhr: Treffen mit Israel zu Rafah vermutlich nächste Woche, so US-Regierung
Die USA und Israel werden nach Angaben der US-Regierung vermutlich Anfang kommender Woche ein Treffen zur geplanten israelischen Offensive in Rafah abhalten.
Präsident Joe Biden habe Ministerpräsident Benjamin Netanyahu gebeten, hochrangige Vertreter des Militärs, der Geheimdienste und für die humanitäre Versorgung nach Washington zu schicken, sagt Regierungssprecherin Karine Jean-Pierre. Die Einzelheiten stünden noch nicht fest.
19. März, 16.15 Uhr: Hunger als Kriegsmethode ist laut UN-Hochkommissar ein Kriegsverbrechen
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk (59), sieht Anzeichen dafür, dass Israel den Hunger im Gazastreifen als Kriegsmethode einsetzt. Dies sei ein Kriegsverbrechen, teilte er in Genf mit.
Die Feststellung, ob dies tatsächlich passiere, müsse aber von Gerichten getroffen werden, sagte ein Sprecher seines Büros. "Die Situation mit Hunger, Verhungern und Hungersnot ist eine Folge der umfassenden israelischen Beschränkungen bei der Einfuhr und Verteilung von humanitärer Hilfe und Handelsgütern, eine Folge der Vertreibung des größten Teils der Bevölkerung sowie der Zerstörung wichtiger ziviler Infrastruktur", teilte Türk mit.
"Das Ausmaß, in dem Israel die Einfuhr von Hilfsgütern in den Gazastreifen weiterhin einschränkt, sowie die Art und Weise, in der es die Feindseligkeiten fortsetzt, kann auf den Einsatz von Hunger als Kriegsmethode hinauslaufen, was ein Kriegsverbrechen darstellt."
19. März, 16.11 Uhr: Huthi melden Angriff auf LNG-Tanker im Roten Meer
Die jemenitischen Huthi-Rebellen haben nach eigenen Angaben den Flüssigerdgas-Tanker "Mado" im Roten Meer angegriffen.
Auch den israelischen Küstenort Eilat, den einzigen Israels am Roten Meer, hätten sie beschossen, teilen die mit der Hamas und dem Iran verbündeten Rebellen mit. Die "Mado" fährt unter der Flagge der Marshall-Inseln und war von Saudi-Arabien nach Singapur unterwegs.
19. März, 16.04 Uhr: Schlechtes Wetter verhindert weitere Schiffslieferung für Gaza
Weitere Hilfslieferungen für Gaza über den Seeweg verzögern sich wegen schlechten Wetters. Das mit Lebensmitteln beladene Schiff "Jennifer" liege im Hafen der zypriotischen Stadt Larnaka zum Auslaufen bereit, müsse aber besseres Wetter abwarten, teilte die Hilfsorganisation World Central Kitchen mit.
Eine erste Lieferung, bestehend aus 200 Tonnen Lebensmitteln, war vergangene Woche mit einem Schiff der Hilfsorganisation Open Arms zur Küste vor Gaza gebracht worden. Nach Angaben von World Central Kitchen sei die Ladung heute mit einem Konvoi des UN-Welternährungsprogramms im Norden des Gazastreifens angekommen.
19. März, 15.50 Uhr: Welternährungsprogramm warnt vor Tod Tausender Kinder
Das UN-Welternährungsprogramm (WFP) hat vor dem massenhaften Tod von Kindern im Gazastreifen gewarnt. Falls nicht schleunigst nahrhafte Lebensmittel in das Küstengebiet geliefert würden, "werden sie zu Hunderten und Tausenden sterben", sagte WFP-Chefökonom Arif Husain in New York.
"Im Norden und im Rest des Gazastreifens läuft die Zeit für viele, viele Menschen ab", sagte er. "Deshalb sterben Kinder." Husain erklärte, das WFP habe genügend Lebensmittel für die rund 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen. Ohne eine Waffenruhe, einen besseren Zugang und Sicherheit für die Hilfskräfte könne es diese aber nicht zu allen von Hunger bedrohten Menschen bringen.
"Deshalb ist eine Waffenruhe für uns die notwendige Voraussetzung, um diese Hungersnot im Norden des Gazastreifens und, offen gesagt, im Rest des Landes stoppen zu können", sagte er.
19. März, 15.40 Uhr: US-Außenminister Blinken reist nach Saudi-Arabien und Ägypten
In den Bemühungen um eine Feuerpause im Krieg zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas im Gazastreifen und mehr humanitärer Hilfe reist US-Außenminister Antony Blinken (63) in dieser Woche nach Saudi-Arabien und Ägypten.
Blinken werde am Mittwoch Gespräche in Dschiddah mit Vertretern Saudi-Arabiens führen, ehe er am Donnerstag nach Kairo reisen werde, sagte US-Außenamtssprecher Matthew Miller. In Kairo sind demnach Gespräche mit Vertretern Ägyptens geplant.
19. März, 15.35 Uhr: Neue Verhandlungen über Feuerpause und Geiseln
In Katar haben neue Verhandlungen über eine Feuerpause und die Freilassung weiterer Geiseln. Das israelische Fernsehen berichtete, der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, sei in dem Emirat mit Vermittlern zusammengetroffen.
Man gehe davon aus, dass die Gespräche mindestens zwei Wochen lang dauern könnten. Die Hamas hatte den Vermittlern Katar, Ägypten und USA kürzlich einen neuen Vorschlag vorgelegt. Darin verlangt die Hamas nicht mehr, dass Israel den Krieg beendet, bevor die ersten Geiseln gegen palästinensische Häftlinge in israelischen Gefängnissen ausgetauscht werden.
Israel ist jedoch laut Medien pessimistisch und spricht weiter von unrealistischen Forderungen der Terrororganisation. Die Hamas habe in dem neuen Vorschlag eine Reihe anderer Bedingungen gestellt, sagte Sullivan. Israel gingen einige zu weit. Dennoch sei eine Einigung bei den Verhandlungen möglich, sagte Sullivan.
19. März, 14.06 Uhr: Mossad-Chef kehrt nach Verhandlungen in Katar zurück nach Israel
Nach Verhandlungen in Katar über eine neue Feuerpause im Gaza-Krieg und die Freilassung weiterer Geiseln ist der Chef des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad, David Barnea, nach israelischen Medienberichten vorerst in seine Heimat zurückgekehrt.
Der Armeesender berichtete am Dienstag, Barneas Delegation bleibe aber weiterhin in Doha. Dazu gehörten auch Mitglieder des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet und der israelischen Armee. Aus Delegationskreisen hieß es demnach, man werde "rund um die Uhr arbeiten".
Man erwarte harte und komplizierte Verhandlungen, werde aber nicht aufgeben. Es werde damit gerechnet, dass die Gespräche ein bis zwei Wochen dauern. Neben Katar sind auch Ägypten und die USA an den Vermittlungsbemühungen beteiligt.
19. März, 11.53 Uhr: UN-Hochkommissar über Lage in Gaza: Hunger als Kriegsmethode ist Kriegsverbrechen
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk (59), sieht Anzeichen dafür, dass Israel den Hunger im Gazastreifen als Kriegsmethode einsetzt. Dies sei ein Kriegsverbrechen, teilte er am Dienstag in Genf mit.
Die Feststellung, ob dies tatsächlich passiere, müsse aber von Gerichten getroffen werden, sagte ein Sprecher seines Büros.
19. März, 6.20 Uhr: Mehr als 40 Hamas-Kämpfer bei Einsatz in Schifa-Klinik getötet
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei dem Einsatz im Schifa-Krankenhaus in Gaza mehr als 40 Kämpfer der islamistischen Terrororganisation Hamas getötet und mehr als 200 Terrorverdächtige festgenommen.
Diese aktualisierten Zahlen gab der Sprecher der israelischen Armee, Daniel Hagari, am Montagabend bekannt. Mehr als 20 Terroristen seien bei dem nächtlichen Einsatz im Krankenhausbereich getötet worden, darunter Faik al-Mabhuh, Leiter einer Abteilung für innere Sicherheit der Hamas. Weitere mehr als 20 Hamas-Kämpfer seien in der Umgebung der Klinik in der Stadt Gaza im Norden des Küstengebiets eliminiert worden, sagte Hagari. Die Angaben des israelischen Militärs konnten unabhängig zunächst nicht überprüft werden.
18. März, 22.29: Sorge wegen Rafah-Offensive - USA bitten Delegation aus Israel zu Gespräch
Die US-Regierung will in den kommenden Tagen in Person mit einer hochrangigen Delegation aus Israel über Bedenken wegen der geplanten Bodenoffensive in der Stadt Rafah im Gazastreifen sprechen.
Der Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden (81), Jake Sullivan (47), sagte am Montag im Weißen Haus, Biden habe Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) in einem Telefonat aufgefordert, in den nächsten Tagen ein Team aus Vertretern von Militär, Geheimdiensten und Spezialisten für humanitäre Hilfe nach Washington zu entsenden.
Es gehe darum, die Vorbehalte der US-Regierung im Detail darzulegen und mögliche Alternativen zu erörtern. Netanjahu habe zugestimmt, ein solches Team zu schicken.
18. März, 20.29: EU will erstmals Sanktionen gegen israelische Siedler verhängen
Die EU will erstmals Sanktionen gegen radikale israelische Siedler im Westjordanland verhängen.
Außenminister der Mitgliedstaaten verständigten sich am Montag bei einem Treffen in Brüssel auf entsprechende Pläne, wie der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell (76) mitteilte. Sie sollen nun in den kommenden Tagen formalisiert werden. Ungarn kündigte nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur an, das Vorgehen nicht weiter blockieren zu wollen.
Hintergrund der Sanktionspläne sind Gewalttaten extremistischer Siedler gegen Palästinenser - insbesondere auch nach dem Hamas-Massaker in Israel vom 7. Oktober. Die Angriffe werden wie der Siedlungsbau an sich als eines der Hindernisse für Bemühungen um eine langfristige Friedenslösung im Nahost-Konflikt gesehen.
18. März, 15.43: Hamas-Funktionär soll bei Einsatz im Schifa-Krankenhaus getötet worden sein
Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei dem Einsatz im Schifa-Krankenhaus in Gaza einen ranghohen Funktionär der islamistischen Terrororganisation Hamas getötet.
Es handele sich dabei um Faik al-Mabhuh, Leiter einer Abteilung für innere Sicherheit der Hamas, die auch für operative Einsätze zuständig sei, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung des Militärs und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet am Montag. Al-Mabhuh sei auch "zuständig für die Koordinierung von Hamas-Terroraktivitäten im Gazastreifen" gewesen. Von der Hamas gab es zunächst keine offizielle Bestätigung für den Tod von Al-Mabhuh.
Al-Mabhuh sei getötet worden, nachdem Geheimdienstinformationen über die Anwesenheit ranghoher Hamas-Mitglieder in dem Schifa-Krankenhaus eingegangen seien, erklärte die Armee.
18. März, 6.17: Israels Armee ruft zu Räumung des Schifa-Krankenhauses auf
Vor dem Hintergrund anhaltender Kämpfe im Schifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza hat die israelische Armee die Menschen in dem Gebäude sowie in den umliegenden Vierteln mit Flugblättern zum Verlassen der Konfliktzone aufgerufen.
Kampfeinheiten der israelischen Streitkräfte waren in der Nacht zum Montag in das größte Krankenhaus des Gazastreifens eingerückt. Ein Armeesprecher hatte das damit begründet, dass sich die islamistische Hamas neu gruppiert und im Spitalskomplex verschanzt habe. Nachrichtendienstliche Informationen deuteten darauf hin, dass die Klinik von ranghohen Mitgliedern der Hamas zur Durchführung terroristischer Aktivitäten genutzt werde.
17. März, 6.17: Israels Armee meldet erneuten Einsatz in Schifa-Klinik im Gazastreifen
Die israelische Armee ist nach eigenen Angaben erneut im Bereich des Schifa-Krankenhauses im umkämpften Gazastreifen im Einsatz.
Man führe derzeit einen "präzisen" Einsatz auf dem Gelände des größten Krankenhauses im Gazastreifen durch, hieß es. Die eigenen Truppen seien zuvor angewiesen worden, "vorsichtig" vorzugehen und Maßnahmen zu treffen, Schäden an Patienten, Zivilisten, medizinischem Personal und medizinischer Ausrüstung zu vermeiden.
Man wisse, dass sich die Hamas in dem Krankenhaus neu gruppiert habe und es dazu nutze, um Angriffe gegen Israel zu befehligen, sagte der israelische Armeesprecher Daniel Hagari.
17. März, 18.17 Uhr: Netanjahu sieht sich mit Scholz einig - Hamas müsse eliminiert werden
Nach einem Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) hat Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) erklärt, dass er sich mit dem deutschen Gast darin einig gewesen sei, dass "die Hamas eliminiert werden muss".
Es werde keinen Frieden geben, solange die islamistische Terrororganisation im Gazastreifen bestehen bleibt, sagte Netanjahu am Sonntag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Scholz in Jerusalem. "Wir haben keine Zukunft, wenn die Hamas, die zum Genozid an uns entschlossen ist, intakt bleibt."
Vor einer geplanten Offensive in der südlichen Gaza-Stadt Rafah werde die Zivilbevölkerung in Sicherheit gebracht, sagte Netanjahu. Israel unternehme außerdem äußerste Anstrengungen, um Hilfslieferungen für die Menschen im Gazastreifen "über Land, über See und aus der Luft" zu ermöglichen.
17. März, 10.20 Uhr: Weitere Tote bei Kämpfen und Angriffen im Gazastreifen
Die israelische Armee setzt ihre Angriffe auf Ziele der Islamistenorganisation Hamas im Gazastreifen fort.
Bei Einsätzen im zentralen Abschnitt des Küstenstreifens seien innerhalb eines Tages "18 Terroristen durch Feuer von Scharfschützen, Panzern und aus der Luft getötet worden", teilte das Militär am Sonntag mit.
Die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde teilte mit, binnen 24 Stunden seien 92 Leichen in Krankenhäuser gebracht und 130 weitere Menschen verletzt worden. Die Hamas-Behörde sprach von "neun Massakern an Familien".
17. März, 7.34 Uhr: Bundeswehr plant weiteren Hilfspakete-Abwurf
Nach einem ersten Abwurf von vier Tonnen dringend benötigter Lebensmittel über dem Gazastreifen bereitet die Bundeswehr einen weiteren Flug vor.
"Wir machen uns fertig für den nächsten Hilfsflug in den Gazastreifen", erklärte die Luftwaffe am Sonntagmorgen im Onlinedienst X. Demnach sollen in Kooperation mit der französischen Armee Hilfsgüter über einer Zone am Strand des Palästinensergebiets abgeworfen werden.
16. März, 21.34 Uhr: Tausende demonstrieren für Freilassung von Geiseln
Tausende Menschen haben am Samstag in Tel Aviv und anderen israelischen Städten für die Freilassung von Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas und gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) demonstriert.
Angehörige der Geiseln, die im Gazastreifen festgehalten werden, forderten einen neuen Geisel-Deal und riefen die Regierung zu schnellem Handeln auf. Mehrere Demonstrationen verteilten sich in Tel Aviv und blockierten zentrale Verkehrsadern der Küstenmetropole.
16. März, 18.19 Uhr: Zweiter Israel-Besuch seit Kriegsbeginn: Scholz trifft Netanjahu
Bei seinem zweiten Besuch in Israel seit Beginn des Gaza-Kriegs vor gut fünf Monaten kommt Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) am Sonntag in Tel Aviv mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) zusammen (16.00 Uhr MEZ).
Im Mittelpunkt werden die israelischen Vorbereitungen auf eine Bodenoffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens stehen, vor der Scholz eindringlich warnt. Der Kanzler fordert stattdessen eine Waffenruhe, um die Befreiung von Geiseln und mehr humanitäre Hilfe für die notleidende Bevölkerung in dem palästinensischen Gebiet zu ermöglichen.
15. März, 11.47 Uhr: Luftwaffe setzt erste Hilfsgüter über Gazastreifen ab
Die Luftwaffe hat ihren Hilfseinsatz über dem umkämpften Gazastreifen begonnen.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wurden am Samstag erste Hilfsgüter aus einem Transportflugzeug an Fallschirmen abgeworfen.
15. März, 6.08 Uhr: Schiff mit Hilfsgütern erreicht den Gazastreifen
Das Schiff "Open Arms" mit rund 200 Tonnen Hilfsgütern für die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen hat nach Angaben von Aktivisten am Freitag sein Ziel erreicht.
Das Entladen an der Küste von Gaza habe bereits begonnen, teilte die an der Mission beteiligte Organisation "World Central Kitchen" (WCK) auf X, vormals Twitter, mit. Der Schlepper war am Dienstag im zyprischen Hafen Larnaka in See gestochen. Er führt eine Plattform mit sich, auf der 200 Tonnen Hilfsgüter gestapelt sind.
15. März, 22.54 Uhr: USA: Israels Plan für Rafah-Einsatz muss Flüchtlinge berücksichtigen
Die US-Regierung hat Israel nach der Billigung von Plänen für einen Militäreinsatz in Rafah aufgerufen, diese vorzulegen.
Man habe diese Pläne bisher nicht gesehen und würde die Gelegenheit begrüßen, diese zu Gesicht bekommen, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Freitag im Weißen Haus.
"Wir können und werden keinen Plan unterstützen, der diese anderthalb Millionen Flüchtlinge in Gaza nicht angemessen berücksichtigt", betonte er. Es müsse einen "glaubwürdigen" und "realisierbaren" Plan für diese Menschen geben - alles andere wäre eine "Katastrophe". Das heiße, dass es für die Menschen im Gazastreifen einen Ort geben müsse, an dem sie vor den Kämpfen sicher seien.
15. März, 21.38 Uhr: Unicef: Jedes dritte Kleinkind im Nordteil Gazas akut mangelernährt
Im nördlichen Gazastreifen sind nach Erkenntnissen des UN-Kinderhilfswerks Unicef 31 Prozent der Kinder unter zwei Jahren akut mangelernährt.
Im Januar seien es noch 15,6 Prozent der Kinder gewesen, teilte die Organisation am Freitag mit. Im dem Teil des Gazastreifens ist die Versorgungsnotlage aufgrund des anhaltenden Kriegs zwischen Israel und der islamistischen Terror-Organisation Hamas besonders schlimm.
Daten, die Unicef und Partner im Februar im Norden des Gazastreifens erhoben hätten, zeigten, dass 4,5 Prozent der Kinder in Notunterkünften und Gesundheitszentren an schwerer akuter Mangelernährung litten. Diese schwerste Form der Mangelernährung sei lebensbedrohlich, wenn Kinder nicht sofort therapeutische Nahrung und medizinische Hilfe erhielten. Diese ist vor Ort demnach jedoch nicht verfügbar.
15. März, 18.03 Uhr: Bundeskanzler Scholz besucht Israel und Jordanien
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bricht an diesem Samstag zu einer zweitägigen Reise in den Nahen Osten auf.
Wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag in Berlin mitteilte, besucht Scholz zunächst Jordanien und reist im Anschluss nach Israel. Es handelt sich um die zweite Reise des Bundeskanzlers in die Region seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober des vergangenen Jahres. Eine endgültige Reiseagenda gibt es laut Regierungssprecher Hebestreit noch nicht.
15. März, 17.25 Uhr: US-Chefdiplomat: Israel muss durchführbaren Plan für Rafah vorlegen
US-Außenminister Antony Blinken hat die Forderungen an Israel zum Schutz der palästinensischen Zivilbevölkerung im südlichen Gazastreifen bekräftigt.
"Wir müssen einen klaren und umsetzbaren Plan sehen", sagte der Chefdiplomat am Freitag nach Arbeitsgesprächen mit der österreichischen Regierungsspitze in Wien. Blinken äußerte sich, kurz nachdem Israels Ministerpräsident, Benjamin Netanjahu, die Pläne für einen Militäreinsatz in Rafah im Süden des Gazastreifens gebilligt hatte. Es müsse nicht nur sichergestellt werden, dass Zivilisten in Sicherheit gebracht werden, sondern dass sie danach auch ausreichend versorgt werden.
15. März, 15.21 Uhr: Israel unterschreibt Brief über rechtmäßigen Einsatz von US-Waffen
Der israelische Verteidigungsminister, Joav Galant, hat sich in einem Brief an die US-Regierung dazu verpflichtet, US-Waffen nur in Einklang mit internationalem Recht einzusetzen.
Eine Sprecherin Galants bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht der "Jerusalem Post". Sie betonte allerdings, es handele sich um eine Anforderung, die für mehrere Verbündete der USA gelte, nicht nur für Israel.
Die Zeitung schrieb unter Berufung auf Repräsentanten Israels und der USA, Galant habe auch zugestimmt, die Einfuhr humanitärer Hilfe mit US-Unterstützung in den Gazastreifen "störungsfrei" zu erlauben.
15. März, 14.12 Uhr: Netanjahu billigt Militäreinsatz in Rafah - Delegation reist nach Doha
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat nach Angaben seines Büros am Freitag die Pläne für einen Militäreinsatz in Rafah im Süden des Gazastreifens gebilligt. Die Armee bereite sich neben dem operativen Einsatz auf eine Räumung der Zivilbevölkerung vor, hieß es in der Mitteilung.
Politiker wie Hilfsorganisationen verlangen von Israel Pläne, wie und wo die rund 1,5 Millionen Menschen aus der Region Rafah vor einem Militäreinsatz in Sicherheit gebracht werden.
Netanjahu wiederholte außerdem die Einschätzung, ein Vorschlag der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas für eine Waffenruhe im Gaza-Krieg sei "unrealistisch". Gleichzeitig hieß es, eine israelische Delegation werde nach einer Debatte des Sicherheitskabinetts über die israelische Position nach Doha reisen.
15. März, 13.37 Uhr: Hamas erklärt sich zu sechswöchiger Feuerpause im Gazastreifen bereit
Die radikalislamische Hamas im Gazastreifen ist nach eigenen Angaben zu einer sechswöchigen Feuerpause und zu einem Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Gefangene bereit.
Wie ein Hamas-Vertreter der Nachrichtenagentur AFP am Freitag sagte, könnten im Rahmen einer solchen Vereinbarung 42 israelische Geiseln - Frauen, Kinder, ältere Menschen und Kranke - gegen jeweils 20 bis 50 palästinensische Gefangene ausgetauscht werden.
Den Angaben zufolge fordert die Hamas allerdings, dass die Feuerpause dann zu einem "vollständigen (israelischen) Abzug aus dem Gazastreifen und einem dauerhaften Waffenstillstand" führt.
15. März, 13.32 Uhr: Erstes Ramadan-Freitagsgebet in Jerusalem verläuft friedlich
Das erste Freitagsgebet im muslimischen Fastenmonat Ramadan ist in Jerusalem entgegen Befürchtungen friedlich verlaufen.
Nach Schätzungen der muslimischen Wakf-Behörde nahmen rund 80.000 Gläubige an dem Gebet auf dem Tempelberg in Jerusalems Altstadt teil. Es endete nach Augenzeugenberichten ohne besondere Vorfälle.
Palästinensische Medien berichteten unter Berufung auf Augenzeugen, an israelischen Militärsperren im Westjordanland sei es vereinzelt zu Festnahmen gekommen. Einige Gläubige ohne Reisegenehmigung hätten das Gebet an den Militärsperren verrichtet.
15. März, 10.54 Uhr: Erstes Schiff mit Hilfsgütern erreicht Küste vor Gazastreifen
Ein mit Hilfsgütern beladenes Schiff ist nach mehrtägiger Fahrt vor der Küste des Gazastreifens angekommen.
Wie Fotos und Videos der Nachrichtenagentur AFP zeigen, befand sich die "Open Arms" der gleichnamigen spanischen Nichtregierungsorganisation mit 200 Tonnen Lebensmitteln der US-Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) an Bord in Sichtweite des Palästinensergebiets.
Der Website Marine Traffic zufolge lag das Schiff etwa fünf Kilometer vor der Küste. Einige Bewohner des Gazastreifens versammelten sich bereits am Ufer, um auf die Hilfsgüter zu warten. Wann das Schiff entladen werden kann, war zunächst nicht bekannt.
15. März, 10.35 Uhr: Netanyahu soll neuen Vorschlag für Feuerpause abgelehnt haben
Informationen der Nachrichtenagentur Reuters zufolge hat Israels Regierungschef Netanyahu (74) den neuen Vorschlag der Terrormiliz Hamas für eine Waffenruhe im Gazastreifen abgelehnt.
Der Vorschlag soll einen erneuten Austausch von Geiseln gegen palästinensische Gefangene vorsehen und fordert denn Abzug der israelischen Truppen aus dem Küstenstreifen. Letztere Forderung hatte Israel bereits mehrfach in den zähen Verhandlungen abgelehnt.
15. März, 9.45 Uhr: Ägyptischer Präsident Al-Sisi warnt vor Offensive in Rafah
Der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi (69) hat Israel abermals eindringlich vor einer Offensive in Rafah gewarnt. Gleichzeitig betonte der Staatschef, die Bemühungen um eine weitere Feuerpause dauerten an.
Ziel sei es zudem, mehr humanitäre Hilfslieferungen in den Gazastreifen zu ermöglichen und in den Süden des Gazastreifens geflüchteten Palästinenserinnen und Palästinensern die Rückkehr in den Norden des Küstenstreifens zu ermöglichen.
15. März, 8.45 Uhr: Hamas drängt auf Gefangenenaustausch
Die Terrormiliz Hamas soll ein neues Angebot für eine Feuerpause vorgelegt haben, welches nach eigenen Angaben der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.
Demnach macht die Terrormiliz erneut den Austausch einer hohen Zahl an palästinensischen Gefangenen gegen Geiseln zur Voraussetzung für eine Waffenruhe.
Laut Reuters bietet die Hamas an, in einem ersten Schritt Frauen, Kinder, ältere und erkrankte Menschen sowie Soldatinnen freizulassen. Im Gegenzug soll Israel 700 bis 1.000 inhaftierte Palästinenser freilassen - darunter etwa 100 Gefangene, die zu lebenslanger Haft verurteilt wurden.
Die Hamas erklärt, sie werde einer Feuerpause erst zustimmen, wenn man sich auf diesen ersten Schritt geeinigt habe.
15. März, 7.35 Uhr: Erstes Transportflugzeug der Luftwaffe in Jordanien gelandet
Noch in dieser Woche soll die Luftwaffe Hilfsgüter an Fallschirmen über dem Gazastreifen abwerfen. Die erste Maschine dafür ist in Jordanien eingetroffen.
Die deutsche Luftwaffe hat ein erstes Transportflugzeug für den Abwurf von Hilfsgütern über dem Gazastreifen nach Jordanien verlegt. "Die erste Maschine ist gut in Jordanien gelandet. Wir laden das mitgebrachte Material aus und bereiten uns auf die kommenden Flüge vor", schrieb die Luftwaffe am Donnerstagabend auf der Plattform X und setzte hinzu "Air Drop for Gaza" (dt.: Luftabwurf für Gaza).
Die Bundeswehr stellt für die Beteiligung an der Luftbrücke zwei Transportflugzeuge vom Typ C-130 Hercules bereit, die jeweils bis zu 18 Tonnen Last transportieren können.
15. März, 7.24 Uhr: Palästinenserpräsident ernennt neuen Ministerpräsidenten
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas (88) ernannte am Donnerstagabend laut der amtlichen palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa einen neuen Ministerpräsidenten.
Der Ökonom und ehemalige Weltbank-Mitarbeiter Mohammed Mustafa erhielt demnach den Auftrag, eine neue palästinensische Regierung zu bilden - mutmaßlich mit weiteren Kabinettsmitgliedern ohne Parteibindung. Sein Vorgänger Mohammed Schtaje hatte auf Druck arabischer Länder und der USA Ende Februar seinen Rücktritt eingereicht.
Die USA wollen, dass die im Westjordanland regierende und von Abbas geführte Palästinensische Autonomiebehörde (PA) umgestaltet wird und dann auch im Gazastreifen wieder die Kontrolle übernimmt. Damit will Washington auch eine Zweistaatenlösung als umfassenden Ansatz zur Befriedung des Nahen Ostens vorantreiben. Die Hamas hatte die PA 2007 gewaltsam aus dem Küstenstreifen vertrieben.
15. März, 7.14 Uhr: Ägypten pocht auf schnellere Hilfslieferungen
Ägypten pocht auf mehr Hilfslieferungen in den Gazastreifen auf dem Landweg. Die von den USA geplante Errichtung eines temporären Hafens dauere zu lange, sagte der ägyptische Außenminister Samih Schukri (71) am Donnerstag.
Land-Korridore stünden hingegen schon jetzt zur Verfügung. Schukri zufolge gelangen am Grenzübergang Rafah derzeit etwa 200 Lastwagen täglich in den Gazastreifen. Das sei aber noch immer nicht ausreichend, um die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen zu versorgen.
Israel wiederum argumentiert, es kämen derzeit mehr Hilfen in das Küstengebiet als vor Kriegsbeginn. Probleme gebe es vielmehr bei der Verteilung der Güter vor Ort.
15. März, 7.10 Uhr: EU-Parlament: Israel muss Lieferung von Hilfsgütern nach Gaza zulassen
Das EU-Parlament forderte Israel am Donnerstag dazu auf, sofort die uneingeschränkte Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen über alle bestehenden Grenzübergänge zu ermöglichen.
Eine deutliche Mehrheit der Abgeordneten stimmte für eine - rechtlich nicht bindende - Resolution, in der auch die sofortige und bedingungslose Freilassung aller Geiseln gefordert wird. Darin heißt es, dass es keine Aussicht auf Frieden, Sicherheit, Stabilität und Wohlstand für den Gazastreifen geben könne, solange die Hamas und andere terroristische Gruppen dort entscheidenden Einfluss haben.
15. März, 7.05 Uhr: US-Militär wehrt weitere Angriffe der Huthi ab
Das US-Militär hat neun weitere Raketen und zwei Drohnen der Huthi-Miliz im Jemen zerstört, wie das Zentralkommando der US-Armee mitteilte.
Darunter seien zwei Raketen, die die Miliz aus dem Jemen in Richtung des Golfs von Aden abgeschossen habe. Zwei weitere seien in Richtung des Roten Meeres abgefeuert worden.
Angaben der britischen Organisation für maritimen Handel zufolge soll südwestlich der Stadt Al Hudaydah im Jemen ein Frachter von einer Rakete getroffen worden sein. "Das Schiff hat einige Schäden erlitten. Die Besatzung ist in Sicherheit und das Schiff fährt zu seinem nächsten Anlaufhafen", so die Organisation in einer Mitteilung.
15. März, 7 Uhr: Gesundheitsbehörde im Gazastreifen meldet fast 30 Tote durch Angriffe
Angaben des von der militant-islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen zufolge sollen bei zwei getrennten Angriffen der israelischen Armee mindestens 29 Menschen getötet worden sein.
Acht Menschen seien bei einem Luftangriff auf ein Hilfsgüterverteilungszentrum im Lager Al-Nuseirat im Zentrum des Gazastreifens umgekommen. Mindestens 21 Menschen sollen der Behörde zufolge durch israelische Schüsse auf eine Menschenmenge, die an einem Kreisverkehr auf Hilfslieferungen wartete, getötet und mehr als 150 verwundet worden sein.
Das israelische Militär wies die Vorwürfe als falsch zurück und kündigte eine sorgfältige Untersuchung an.
15. März, 6.50 Uhr: Australien nimmt UNRWA-Finanzierung wieder auf
Australien hat angekündigt, das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) wieder finanziell unterstützen zu wollen.
"Die beste derzeit verfügbare Empfehlung von Behörden und den Anwälten der australischen Regierung lautet, dass das UNRWA keine terroristische Organisation ist", teilte der australische Außenministerin Penny Wong (55) mit.
Aufgrund der humanitären Notlage im Gazastreifen und der von den UN zugesagten Aufklärung der Vorwürfe haben bereits Schweden, die Europäische Kommission und Kanada ihre Zahlungen ebenfalls wieder aufgenommen.
14. März, 22.21 Uhr: US-Senator Schumer greift Netanjahu an und fordert Neuwahl in Israel
Der einflussreiche demokratische Mehrheitsführer im US-Senat, Chuck Schumer, hat Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu scharf kritisiert und Neuwahlen in dem Land gefordert.
Er glaube, "dass Premierminister Netanjahu vom Weg abgekommen ist, indem er sein politisches Überleben über die besten Interessen Israels gestellt hat", sagte Schumer, der selbst jüdisch ist und sich als eisernen Unterstützer Israels bezeichnete, am Donnerstag im US-Senat in Washington.
Netanjahu habe sich in eine Koalition mit Rechtsextremisten begeben und sei infolgedessen "zu sehr bereit, die zivilen Opfer im Gazastreifen zu tolerieren". Dies lasse die Unterstützung für Israel weltweit auf einen historischen Tiefstand fallen. Israel könne aber nicht überleben, wenn es zu einem "Paria" werde.
"Ich glaube, dass Neuwahlen der einzige Weg sind, um einen gesunden und offenen Entscheidungsprozess über die Zukunft Israels zu ermöglichen, in einer Zeit, in der so viele Israelis ihr Vertrauen in die Vision und die Richtung ihrer Regierung verloren haben", sagte Schumer weiter. "
14. März, 18.43 Uhr: Tausende Israelis protestieren für Einberufung ultraorthodoxer Juden
Tausende Menschen haben in Israel am Donnerstagabend einem Medienbericht zufolge für die Einberufung ultraorthodoxer Juden in die Armee demonstriert.
Der Protest fand in der Küstenmetropole Tel Aviv statt, wie die Zeitung "Haaretz" meldete. Viele streng religiöse Männer in Israel versuchen, den Militärdienst zu vermeiden, was in anderen Bevölkerungsteilen für großen Ärger sorgt.
14. März, 16.37 Uhr: Netanjahu: Werden trotz internationalen Drucks nach Rafah eindringen
Die israelische Armee wird nach Worten des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu trotz internationaler Warnungen in die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens vordringen.
Netanjahu sagte nach Angaben seines Büros am Donnerstag zu Soldatinnen und Soldaten: "Es gibt internationalen Druck, um uns daran zu hindern, nach Rafah einzudringen und die Arbeit abzuschließen." Er weise diesen Druck seit Monaten zurück und werde dies weiter tun.
"Wir werden nach Rafah vordringen", bekräftigte Netanjahu den Angaben zufolge. "Wir werden die Zerstörung der Hamas-Bataillone abschließen." Ziel sei es, die Sicherheit wiederherzustellen und einen "totalen Sieg für das israelische Volk und den Staat Israel" zu erlangen.
14. März, 14.25 Uhr: Scholz besucht Israel und Jordanien
Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) wird am Sonntag zu einem Besuch in Israel erwartet, wie die dpa aus Regierungskreisen erfuhr. Es ist sein zweiter Besuch in Israel seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober.
Scholz lehnt die von der israelischen Regierung geplante Militäroffensive in Rafah im Süden des Gazastreifens strikt ab. "Wir warnen auch ausdrücklich vor einer großflächigen Offensive gegen Rafah", sagte der SPD-Politiker im vergangenen Monat bei der dpa-Chefredaktionskonferenz in Berlin.
Deutschland leistet nach Angaben der Bundesregierung einen Beitrag zum geplanten Hilfskorridor für Gaza auf dem Seeweg. Die deutsche Luftwaffe soll sich außerdem noch in dieser Woche mit Transportflugzeugen am Lastenabwurf dringend benötigter Hilfsgüter in den Gazastreifen beteiligen.
14. März, 14.19 Uhr: Israeli bei Messerattacke lebensgefährlich verletzt
Bei einer Messerattacke im Süden Israels ist am Donnerstag nach Angaben von Sanitätern ein Mensch lebensgefährlich verletzt worden. Die Polizei teilte dazu mit: "Der Terrorist, der die Messerattacke ausführte, wurde vor Ort ausgeschaltet."
Der Vorfall ereignete sich den Angaben zufolge an einer Tankstelle in Bet Kama in der Negev-Wüste. "In der Nähe eines der Geschäfte lag ein bewusstloser, etwa 50 Jahre alter Mann", berichtete einer der Sanitäter. Das Opfer habe mehrere Stichverletzungen erlitten. Die Rettungskräfte hätten ihn in ein Krankenhaus transportiert und sich dabei um seine Wiederbelebung bemüht.
Die genauen Hintergründe des Vorfalls waren zunächst unklar. In Israel und im besetzten Westjordanland ist es seit rund zwei Jahren verstärkt zu Anschlägen von Palästinensern gekommen. Die Lage hat sich seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fünf Monaten noch einmal verschärft.
14. März, 13.22 Uhr: Zweites Schiff vor Zypern mit Gaza-Hilfe beladen
Im Hafen von Larnaka auf Zypern wird ein zweites Schiff mit Hilfsgütern für den Gazastreifen beladen. Die Fracht werde voraussichtlich bis zum Abend überprüft und verladen sein, teilt die Hilfsorganisation World Central Kitchen (WCK) mit, die den Transport organisiert.
Es handele sich um 300 Tonnen Nahrungsmittel, darunter Hülsenfrüchte, Thunfischkonserven, Gemüse, Reis und Mehl. Wann das Schiff gen Gazastreifen aufbrechen wird, blieb zunächst offen. Aus Sicherheitsgründen werden keine genauen Reisedaten genannt.
14. März, 13.12 Uhr: Huthi sollen Hyperschallraketen entwickelt haben
Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen verfügt einem russischen Medienbericht zufolge über Hyperschallraketen.
"Die Raketenstreitkräfte der Gruppe haben erfolgreich eine Rakete getestet, die eine Geschwindigkeit von Mach 8 erreichen kann und mit Festtreibstoff fliegt", zitierte die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA Nowosti einen Militärvertreter mit engen Verbindungen zu den Huthi.
14. März, 13.10 Uhr: Bericht über Tote in Gaza-Stadt
Das israelische Militär hat in Gaza-Stadt nach Angaben der Gesundheitsbehörde im Gazastreifen sechs Menschen getötet, die auf Lastwagen mit Hilfsgütern gewartet haben. Dutzende weitere seien bei dem Beschuss verletzt worden.
Die Menschen seien am späten Mittwochabend zum Kuwait-Kreisverkehr im Norden von Gaza-Stadt geeilt, um dort Hilfsgüter zu holen, berichten Anwohner und die palästinensische Behörde. Dann hätten israelische Soldaten das Feuer eröffnet. Das israelische Militär gab zunächst keine Stellungnahme zu dem Vorfall ab.
14. März, 11 Uhr: Kämpfe im Gazastreifen gehen weiter - Dutzende Tote binnen eines Tages
Die israelische Armee teilte am Donnerstag mit, am Vortag sei vom zentralen Abschnitt des Küstenstreifens aus eine Mörsergranate in Richtung des grenznahen Kibbuz Nachal Oz abgefeuert worden. Das Geschoss sei noch innerhalb des Gazastreifens niedergegangen. Am Mittwoch hatte es in mehreren Grenzorten Raketenalarm gegeben.
"Binnen Minuten wurden die Terroristen, die für den Angriffsversuch verantwortlich waren, von einem israelischen Kampfjet getroffen und ausgeschaltet", hieß es weiter in der Mitteilung. Bei weiteren Vorfällen im Gazastreifen seien mehrere bewaffnete Palästinenser getötet worden. In Chan Junis hätten Truppen in dem Viertel Hamad Raketenabschussrampen gefunden und zerstört. Zwei Terroristen seien dort von einem Kampfjet getötet worden.
Nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen wurden binnen 24 Stunden 69 Menschen getötet und 100 weitere verletzt. Damit sei die Zahl der seit Kriegsbeginn getöteten Palästinenser auf 31.341 gestiegen. Mehr als zwei Drittel davon seien Frauen und Minderjährige. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
14. März, 6.26 Uhr: US-Militär will weitere Drohnen und Raketen der Huthi zerstört haben
Das US-Militär hat nach eigenen Angaben vier unbemannte Flugsysteme und eine Boden-Luft-Rakete in den von den Huthi kontrollierten Gebieten im Jemen zerstört.
Die Angriffe seien erfolgt, nachdem die Huthi-Miliz eine Anti-Schiffsrakete in den Golf von Aden abgefeuert hätten, teilte das US-Zentralkommando (Centcom) auf dem Kurznachrichtendienst X mit.
14. März, 6.21 Uhr: Israel will Gazastreifen mit Hilfsgütern "überschwemmen"
Israel will nach Angaben eines Militärsprechers nach zunehmendem internationalen Druck mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen lassen. "Wir versuchen, das Gebiet mit humanitärer Hilfe zu überschwemmen", sagte der Sprecher des Militärs, Konteradmiral Daniel Hagari, zu einer Gruppe ausländischer Reporter.
Zuvor hat das israelische Militär bekannt gegeben, dass sechs Hilfskonvois mit Hilfsgütern der Welternährungsorganisation über den als 96. Tor bekannten Sicherheitszaun in den nördlichen Teil des Gazastreifens gelangt waren.
Hagari räumte jedoch ein, dass die Lieferung von Hilfsgütern in den Küstenstreifen nur ein Teil des Problems sei. Es müsse mehr getan werden, um das Problem der gerechten und effizienten Verteilung an die bedürftigen Menschen zu lösen.
14. März, 6.15 Uhr: Israel plant für Rafah-Zivilisten "humanitäre Inseln"
Israels Streitkräfte erklärten laut der Zeitung "Times of Israel" am Mittwoch, dass ein großer Teil der Menschen in Rafah, der südlichsten Stadt in Gaza, vor einer Militäroperation auf "humanitäre Inseln" im Zentrum des abgeriegelten Küstengebiets gebracht würde.
Ihre Umsiedlung in ausgewiesene Gebiete werde in Abstimmung mit internationalen Akteuren erfolgen, wurde Armeesprecher Daniel Hagari zitiert. Wann die Evakuierung stattfinden soll und wann die Offensive auf die Stadt beginnen werde, sagte er demnach nicht.
13. März, 21.54 Uhr: Blinken ermahnt Israel erneut
US-Außenminister Antony Blinken (61) hat erneut an Israel appelliert, die humanitäre Situation im Gazastreifen zu verbessern und den Schutz der Zivilbevölkerung sicherzustellen.
US-Präsident Joe Biden (81) habe bereits deutlich gemacht, dass dies Priorität haben müsse, sagte Blinken am Mittwoch in Washington. Dies dürfe keine zweitrangige Überlegung sein. "Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg", sagte Blinken.
Die US-Regierung schaue auf die israelische Regierung, um sicherzustellen, dass der Schutz der Zivilisten und die Versorgung der Menschen, die Hilfe brauchten, Vorrang hätten. "Das muss an erster Stelle stehen", auch wenn Israel das Notwendige tue, um sich zu verteidigen und der Bedrohung durch die Terrororganisation Hamas zu begegnen, sagte Blinken.
13. März, 20.53 Uhr: Israels Armee gibt gezielte Tötung von Hamas-Kommandeur bekannt
Die israelische Armee hat am Mittwoch nach eigenen Angaben einen wichtigen Kommandeur der islamistischen Hamas in Rafah im Süden des Gazastreifens gezielt getötet.
Auf der Basis von Geheimdienstinformationen habe ein Kampfjet den "Terroristen in der Operationseinheit der Hamas im Bereich Rafah präzise angegriffen und ausgeschaltet", hieß es in einer Mitteilung des Militärs.
Muhammad Abu Hasna sei im militärischen Arm der Terrororganisation Hamas aktiv gewesen. Er sei auch daran beteiligt gewesen, "sich humanitäre Hilfsgüter anzueignen und sie an Hamas-Terroristen zu verteilen". Hasna habe außerdem die Aktivitäten verschiedener Hamas-Einheiten koordiniert.
Er sei zudem für eine Einsatzzentrale zuständig gewesen, die Informationen über Positionen der israelischen Armee weitergeleitet habe, um bei Hamas-Angriffen zu helfen. Seine gezielte Tötung werde den Einsatzfähigkeiten verschiedener Hamas-Einheiten in Rafah erheblich schaden, hieß es in der Mitteilung.
13. März, 16.02 Uhr: Hilfsgüter-Verteilungszentrum in Rafah getroffen - Berichte über Tote
Ein Zentrum des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA zur Verteilung von Lebensmitteln und Hilfsgütern ist nach Angaben der Organisation am Mittwoch getroffen worden.
Es gebe Berichte, dass bei dem Vorfall in Rafah im südlichen Gazastreifen mindestens zwei UNRWA-Mitarbeiter getötet worden seien, bestätigte UNRWA am Mittwoch auf Anfrage. Man habe jedoch keine weiteren Informationen darüber, was genau passiert sei. Palästinensische Medien berichteten über einen israelischen Angriff auf das Zentrum mit mehreren Toten. Ein Sprecher der israelischen Armee sagte, man prüfe die Berichte.
13. März, 12.24 Uhr: In Gazastreifen verschleppter Deutsch-Israeli für tot erklärt
Fünf Monate nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel ist ein in den Gazastreifen verschleppter Deutsch-Israeli für tot erklärt worden.
"Es ist niederschmetternd zu erfahren, dass unser deutscher Landsmann Itay Chen, von dem wir gehofft haben, dass er noch lebt, doch tot ist", schrieb der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, am Mittwoch auf der Plattform X, vormals Twitter.
Der 19-Jährige sei von der Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres getötet und seine Leiche in den Gazastreifen gebracht worden. Israels Armee hatte den Tod des Soldaten aus der Küstenstadt Netanja schon am Dienstag gemeldet, ohne aber dessen andere Staatsangehörigkeiten zu erwähnen.
13. März, 8.57 Uhr: Pistorius gibt grünes Licht für Abwurf von Hilfen über Gazastreifen
Verteidigungsminister Boris Pistorius hat grünes Licht für den Abwurf von dringend benötigten Hilfsgütern über dem Gazastreifen durch die deutsche Luftwaffe gegeben.
Der SPD-Politiker unterzeichnete am Mittwoch nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur einen entsprechenden Auftrag an die Bundeswehr.
13. März, 7 Uhr: Hilfskonvoi erreicht Norden Gazas über neue Militärstraße
Ein Hilfskonvoi mit Nahrungsmitteln hat den Norden des umkämpften Gazastreifens über eine neue Straße des israelischen Militärs erreicht.
Nach einer Kontrolle am israelischen Grenzübergang Kerem Schalom brachten sechs Lastwagen Hilfsgüter des Welternährungsprogramms (WFP) vom sogenannten 96. Gate in der Nähe des Kibbuz Beeri aus über die Grenze in den nördlichen Gazastreifen, wie das Militär am Dienstagabend bekannt gab.
Es habe sich um ein Pilotprojekt gehandelt, um zu verhindern, dass die Hilfsgüter in die Hände der islamistischen Hamas fallen. Die Ergebnisse würden nun der Regierung vorgelegt.
12. März, 19.42 Uhr: Mediziner laut BBC bei Einsatz in Gaza-Klinik geschlagen und gedemütigt
Bei einem Einsatz der israelischen Armee in einer Klinik im Gazastreifen sollen Soldaten laut einem Medienbericht Mediziner geschlagen und gedemütigt haben.
Israelische Einsatzkräfte hätten ihnen die Augen verbunden, sie tagelang festgehalten und gezwungen, sich auszuziehen, meldete der britische Sender BBC am Dienstag unter Berufung auf medizinisches Personal des Nasser-Krankenhauses.
Demnach sollen die Betroffenen auch mit Stöcken, Schläuchen, Gewehrkolben und Fäusten geschlagen worden sein. Die israelische Armee teilte auf Anfrage mit: "Die dargelegten Behauptungen sind uns nicht bekannt." Alle Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen.
12. März, 19.35 Uhr: Luftwaffe soll Hilfslieferungen über dem Gazastreifen abwerfen
Die Bundesregierung bereitet einen Einsatz der Luftwaffe für den Abwurf von dringend benötigten Hilfsgütern über dem Gazastreifen vor.
Das Auswärtige Amt habe eine entsprechende formale Bitte an das Verteidigungsministerium gestellt, berichtete der "Spiegel" am Dienstag. Aus dem Militär wurden entsprechende Vorbereitungen bestätigt, bei denen in Frankreich stationierte C130-Transportflugzeuge der Bundeswehr eingesetzt werden könnten.
Frankreich wirft bereits Hilfsgüter über dem Kriegsgebiet ab.
12. März, 17.20 Uhr: Kinder und Mitarbeiter aus dem SOS-Kinderdorf Rafah evakuiert
Im Rahmen einer humanitären Hilfsaktion sind Kinder und Mitarbeiter aus dem SOS-Kinderdorf Rafah im Süden des Gazastreifens vorübergehend nach Bethlehem im Westjordanland evakuiert worden.
"Wir sind erleichtert, dass unsere intensiven Bemühungen gestern endlich Erfolg hatten, und danken allen Beteiligten", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts laut einer Mitteilung am Dienstag. Demnach sind 68 palästinensische Kinder und elf Mitarbeiter sowie deren Familien evakuiert worden.
12. März, 13.34 Uhr: Großteil der Hilfe für den Gazastreifen wird zugelassen
Israel hat sich gegen Kritik wegen der katastrophalen Versorgungslage im Gazastreifen gewehrt.
Seit Kriegsbeginn seien mehr als 16.000 Lastwagen in den Gazastreifen gefahren und nur 1,5 Prozent nicht zugelassen worden, schrieb die für Kontakte mit den Palästinensern und humanitäre Hilfe zuständige israelische Cogat-Behörde am Dienstag auf der Plattform X (vormals Twitter).
Auslöser des Gaza-Krieges vor 158 Tagen waren der Terrorüberfall sowie die Massaker und Entführungen der islamistischen Hamas und anderer extremistischer Palästinenserorganisationen im Süden Israels.
12. März, 12.19 Uhr: Rund 100 Raketen aus dem Libanon Richtung Israel abgefeuert
Nach israelischen Luftangriffen auf Ziele im Nordosten des Libanons hat es am Dienstagmorgen schweren Beschuss aus dem Nachbarland gegeben.
Die Hisbollah im Libanon erklärte, "mehr als 100" Raketen auf Israel abgefeuert zu haben. Der Miliz zufolge wurden Stützpunkte des Luft- und Raketenabwehrkommandos sowie eine Raketenbasis in den von Israel besetzten Golanhöhen angegriffen.
Israelische Medien hatten zuvor unter Berufung auf das Militär berichtet, rund 100 Geschosse seien in Richtung der Golanhöhen abgefeuert worden. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht. Viele Geschosse seien abgefangen worden oder auf offenem Gelände eingeschlagen. Die Armee sagte auf Anfrage, sie prüfe die Berichte dazu.
12. März, 11.45 Uhr: Vatikan nach Papst-Äußerung zu Ukraine um Schadensbegrenzung bemüht
Nach heftiger Kritik an einem Appell zu Friedensverhandlungen im Ukraine-Krieg von Papst Franziskus bemüht sich der Vatikan weiter um Schadenbegrenzung.
Es sei offensichtlich, dass ein gerechter und dauerhafter Frieden nur durch Anstrengungen beider Kriegsparteien geschaffen werden könne, sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin der italienischen Zeitung "Corriere della Sera" (Dienstag). "Die erste Bedingung scheint mir eben die Beendigung der Aggression zu sein", sagte der Chefdiplomat des Vatikans.
Angesichts des seit mehr als zwei Jahren andauernden Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine hatte das Oberhaupt der katholischen Kirche in einem Interview jüngst gesagt: "Wenn man sieht, dass man besiegt ist, dass es nicht gut läuft, muss man den Mut haben, zu verhandeln."
Angesprochen auf Forderungen nach "Mut zur Kapitulation, zur weißen Fahne" antwortete er: "Das ist eine Frage der Sichtweise. Aber ich denke, dass derjenige stärker ist, der die Situation erkennt, der an das Volk denkt, der den Mut der weißen Fahne hat, zu verhandeln."
12. März, 6.40 Uhr: Israel greift erneut Hisbollah-Stellungen im Libanon an
Die israelische Luftwaffe hat eigenen Angaben zufolge erneut Stellungen der proiranischen Schiiten-Miliz Hisbollah im Libanon angegriffen. Ziel seien zwei Stellungen der Hisbollah in der Bekaa-Ebene im Nordosten des Landes gewesen, teilte Israels Militär am Montagabend mit.
Die Standorte gehörten zu den Luftstreitkräften der Miliz, die verschiedene Angriffe auf Israel geplant und durchgeführt hätten, hieß es. Die Attacken der israelischen Luftwaffe seien eine Vergeltung für Luftangriffe der Hisbollah in den vergangenen Tagen gewesen, die die Golanhöhen zum Ziel gehabt hätten.
Auch libanesische Sicherheitskreise meldeten israelischen Beschuss. Im Nordostlibanon habe Israel vier Luftangriffe auf drei Hisbollah-Stellungen geflogen, dabei habe es Opfer gegeben. Weder die israelischen, noch die libanesischen Angaben konnten unabhängig überprüft werden.
12. März, 6.22 Uhr: Israels Außenminister fordert Druck von Weltsicherheitsrat auf Hamas
Israels Außenminister Israel Katz hat den Weltsicherheitsrat dazu aufgefordert, äußersten Druck auf die islamistische Hamas zur Freilassung von Geiseln zu machen.
"Ich fordere vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, so viel Druck wie möglich auf die Hamas-Organisation auszuüben", sagte Katz am Montag bei einer Sitzung des mächtigsten UN-Gremiums in New York und sprach vom 174 unschuldigen Leben, die in palästinensischer Hand seien. An die Vereinten Nationen als Organisation gewandt sagte der Politiker: "Bitte geben Sie Ihr Bestes, um diese Hölle auf Erden zu stoppen."
12. März, 6 Uhr: Netanjahus Frau schaltet sich in Bemühungen um Geiselfreilassung ein
Mit einer ungewöhnlichen Initiative versucht nun auch die Frau des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, eine Freilassung der von Hamas-Terroristen in den Gazastreifen verschleppten Geiseln zu erreichen.
Sara Netanjahu wandte sich in einem am Montagabend veröffentlichten Brief an die Mutter des Emirs von Katar, Scheich Mosa Nasser Al Missned.
"Ich bitte Sie dringend, im Geiste des Ramadans, Ihren großen Einfluss geltend zu machen, um auf die Freilassung der israelischen Geiseln hinzuwirken", schrieb Sara Netanjahu in dem Brief, der auf dem Account ihres Mannes auf der Plattform X veröffentlicht wurde. Katar nimmt in den Verhandlungen über einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas eine wichtige Vermittlerrolle ein.
11. März, 22.11 Uhr: Israel will ranghohen Hamas-Kommandeur bei Luftschlag "getroffen" haben
Nach Angaben des israelischen Armee-Sprechers Daniel Hagari, habe man am Wochenende einen ranghohen Hamas-Kommandeur, bei einem Luftangriff getroffen. Es sei jedoch unklar, ob er getötet wurde.
Der Angriff erfolgte "zwischen Samstag und Sonntag" auf ein unterirdisches Gelände im Zentrum des Gazastreifens, in der Nähe des Flüchtlingslagers Nuseirat, hieß es.
"Das Gelände wurde von zwei hochrangigen Mitgliedern der Organisation genutzt", darunter Marwan Issa, der Stellvertreter von Mohammed Deif und einer der Planer des Massakers vom 7. Oktober", so Hagari.
11. März, 20.42 Uhr: Trotz Ramadan-Beginn - Kämpfe gehen weiter
Ohne Aussicht auf eine rasche Feuerpause im Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas hat am Montag im Gazastreifen der muslimische Fastenmonat Ramadan begonnen.
Saudi-Arabiens König Salman rief die internationale Gemeinschaft auf, den "abscheulichen Verbrechen" im Gazastreifen ein Ende zu setzen. Beide Kriegsparteien meldeten derweil neue Gefechte: Die israelische Armee erklärte, 15 islamistische Kämpfer getötet zu haben. Die Hamas-Behörden sprachen von dutzenden Bombenangriffen auf verschiedene Regionen des Gazastreifens.
"Während wir in diesem Jahr den Beginn des Ramadan erleben, sind unsere Herzen voller Trauer über das anhaltende Leiden unserer palästinensischen Brüder, die einer unerbittlichen Aggression ausgesetzt sind", erklärte König Salman.
11. März, 15.48 Uhr: Netanjahu über Hamas-Führer: "Wir kriegen sie alle!"
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat seine Absicht bekräftigt, das Land im Krieg gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen zum "absoluten Sieg" führen zu wollen.
"Auf dem Weg zum Sieg haben wir bereits die Nummer Vier der Hamas eliminiert", sagte er in einer Video-Botschaft am Montag. "Nummer Drei, Zwei und Eins sind unterwegs", fügte er hinzu. "Sie alle sind tote Männer, wir werden sie alle kriegen."
Mit der Nummer Vier der Hamas-Hierarchie dürfte der israelische Regierungschef den Spitzenfunktionär Saleh al-Aruri gemeint haben, der Anfang Januar bei einem Luftangriff auf seine Räumlichkeiten in der libanesischen Hauptstadt Beirut ums Leben gekommen war. Die gezielte Tötung war damals Israel zugeschrieben worden, das sich aber bislang nicht dazu äußerte. Mit Netanjahus Video-Botschaft dürfte Israel erstmals die Urheberschaft für dieses Attentat eingeräumt haben.
11. März, 14 Uhr: Auswärtiges Amt hält mehr Hilfsgüter auf dem Landweg für Gaza nötig
Die Bundesregierung hält mehr Hilfsgüter auf dem Landweg für nötig, um den notleidenden Menschen im Gazastreifen zu helfen.
Der geplante Aufbau einer Seebrücke und der derzeitige Abwurf von Lebensmitteln sind demnach nur ein "Tropfen auf den heißen Stein", um die akute Not zu lindern. "Wichtiger wäre, dass über den Landweg Hilfsgüter nach Gaza kommen", sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Montag in Berlin.
"Und das ist auch unsere klare Erwartung - zum einen an die israelische Regierung. Und gleichzeitig gilt natürlich auch, dass die Hamas es ermöglichen kann, mehr Hilfstransporte nach Gaza reinzulassen, indem sie ihre Waffen niederlegt", sagte der Sprecher. Es müssten mehr Lastwagen mit humanitärer Hilfe nach Gaza kommen und dazu mehr Grenzübergänge geöffnet werden.
11. März, 11.44 Uhr: Israels Polizei verweigert Hunderten Zugang zu Tempelberg
Israels Polizei hat israelischen Medien zufolge Hunderte junge Palästinenser daran gehindert, den Tempelberg zum ersten Gebet des muslimischen Fastenmonats Ramadan zu betreten.
Einsatzkräfte hätten am Sonntagabend auch Schlagstöcke eingesetzt, berichtete die Zeitung "Haaretz" am Montag. Aufnahmen aus der Altstadt von Jerusalem von Sonntagabend, die in israelischen und sozialen Medien verbreitet wurden, sollen zeigen, wie Polizisten eine Menge mit Schlagstöcken zurückdrängt. Warum war zunächst unklar. Die Echtheit der Aufnahmen ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Medien meldeten starkes Gedränge und vereinzelte Zusammenstöße in Jerusalem. Mehreren jungen Menschen gelang es laut "Haaretz" dennoch, auf den Tempelberg zu kommen.
11. März, 9.49 Uhr: Hilfe auf dem Seeweg für Gaza noch nicht unterwegs
Nach Verzögerungen soll das mit Hilfsgütern für den Gazastreifen beladene Schiff "Open Arms" möglicherweise im Laufe des Montags vom Hafen Larnaka in Zypern auslaufen.
Das berichtete der zyprische Außenminister Konstantinos Kombos am Montagmorgen im zyprischen Rundfunk (RIK). Ursprünglich sollte das Schiff bereits am Wochenende ablegen. Es gebe nach den Worten des Außenministers technische Probleme. "Bis zur Umsetzung kann nichts als selbstverständlich angesehen werden, da das Projekt aufgrund der Kriegssituation in Gaza komplex ist", fügte der Außenminister hinzu. Eine zweite Ladung mit humanitärer Hilfe stehe im Hafen von Larnaka bereit und könnte in den nächsten Tagen nach Gaza geliefert werden, fügte er hinzu.
11. März, 9.38 Uhr: Tote bei Einsätzen im Zentrum des Gazastreifens
Israels Armee setzt eigenen Angaben zufolge ihre Kämpfe im Gazastreifen fort.
Soldaten hätten im Zentrum des Küstengebiets am Sonntag rund 15 "Terroristen" getötet, teilte die Armee am Montag mit. Bei Razzien in Wohnungen in einem Viertel in der südlich gelegenen Stadt Chan Junis nahm das Militär demnach zudem Mitglieder der islamistischen Hamas fest und stellte unter anderem Waffen sicher. Bei dem Einsatz sei eine Rakete auf die israelischen Soldaten gefeuert worden. Verletzte gab es laut Armee aber nicht. Die Angaben ließen sich allesamt zunächst nicht unabhängig überprüfen.
10. März, 21.27 Uhr: Von der Leyen: Seekorridor für Gaza unbedingt notwendig
Angesichts der extremen Notlage der Bevölkerung im Gazastreifen erwartet EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen (65, CDU) mehr Hilfe auch aus Israel.
Das Land komme seiner Pflicht zur Versorgung der Menschen "nur begrenzt" nach und müsse mehr tun, um ziviles Leben zu schützen, sagt sie am Sonntag im ZDF-"heute journal". In dem Küstenstreifen läuft seit Oktober ein israelischer Militäreinsatz gegen die islamistische Hamas - als Reaktion auf ein beispielloses Massaker der Extremisten in Israel.
Der nun geplante Seekorridor von Zypern nach Gaza sei unbedingt nötig, "weil wir eine humanitäre Katastrophe zurzeit erleben", sagt von der Leyen weiter. Mit Israel sei dies abgesprochen.
10. März, 19.03 Uhr: Netanjahu weist Vorwürfe Bidens zurück
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74) hat die Vorwürfe von US-Präsident Joe Biden (81) am harten militärischen Vorgehen Israels im Gazastreifen zurückgewiesen.
In einem Interview für Bild, Welt TV und "Politico" (Sonntag) sagte er an seinem Amtssitz in Jerusalem: "Wenn der US-Präsident damit meint, dass ich eine Privatpolitik gegen den Wunsch der Mehrheit der Israelis verfolge und das Israels Interessen schadet, dann liegt er in beiden Punkten falsch."
In einem Interview des US-Senders MSNBC hatte Biden am Samstag über Netanjahu gesagt: "Er schadet Israel mehr, als dass er Israel hilft."
10. März, 18.24 Uhr: Scholz dringt auf möglichst schnelle Waffenruhe
Bundeskanzler Olaf Scholz (65) dringt im Gaza-Krieg auf einen länger anhaltenden Waffenstillstand. "Am besten schon während des Ramadans", sagte der SPD-Politiker in einer am Sonntag verbreiteten Videobotschaft.
"Ein solcher Waffenstillstand sollte sicherstellen, dass die israelischen Geiseln endlich freigelassen werden und dass endlich mehr humanitäre Hilfe in Gaza ankommt", betonte Scholz. Er sei sich sicher, dass sich die große Mehrheit der Israelis und der Palästinenser Frieden wünsche.
Scholz zeigte sich bedrückt darüber, dass sich Musliminnen und Muslime in Deutschland zunehmend Sorgen um den Zusammenhalt machten.
10. März, 15.40 Uhr: Schiff mit Hilfe für die Bevölkerung in Gaza fertig zum Auslaufen
Das Schiff "Open Arms" der gleichnamigen spanischen Hilfsorganisation ist mit Hilfsgütern für den Gazastreifen fertig beladen und kann so bald wie möglich aus dem zyprischen Hafen von Larnaka in See stechen.
Es sollte nach Regierungsangaben bis spätestens Sonntagabend starten. Rund 200 Tonnen Trinkwasser, Medikamente und Lebensmittel seien geladen, bestätigte ein Sprecher der zyprischen Regierung der Deutschen Presse-Agentur. Es handele sich um eine Probefahrt entlang der Route eines geplanten Hilfskorridors, den EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der zyprische Präsidenten Nikos Christodoulidis vergangenen Freitag angekündigt hatten.
10. März, 15.16 Uhr: Israels Polizei nimmt vor Ramadan-Beginn 20 Verdächtige fest
Israels Polizei hat eigenen Angaben zufolge kurz vor Beginn des Ramadan 20 Einwohner aus dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems festgenommen.
Den Verdächtigen werde vorgeworfen, Terrorismus zu unterstützen oder dazu anzustiften, teilte die Polizei am Sonntag mit. Sie seien in den vergangenen zwei Wochen festgenommen worden. Gegen viele der Verdächtigen liefen noch Ermittlungen, gegen einige sei bereits Anklage erhoben worden, hieß es in einer Erklärung der Polizei weiter.
10. März, 14.03 Uhr: Mindestens fünf Tote nach israelischem Angriff im Libanon
Bei israelischen Angriffen auf Ziele im Südlibanon sind nach libanesischen Angaben mehrere Menschen getötet worden.
Die staatliche Nachrichtenagentur NNA berichtete in der Nacht zu Sonntag, dass bei dem Angriff auf das südlibanesische Dorf Kherbet Selm am Samstagabend mindestens fünf Menschen getötet worden seien. Darunter sollen eine schwangere Frau, ihr Ehemann, ihre zwei Söhne sowie eine weitere nicht näher genannte Person gewesen sein. Mindestens neun weitere Personen wurden den Angaben zufolge verletzt.
Der getötete Vater und seine beiden Söhne waren Kämpfer der Hisbollah, wie die proiranische Schiitenorganisation am Sonntagmorgen mitteilte. Als Reaktion auf den tödlichen Angriff erklärte die Miliz, am Morgen Stellungen des israelischen Militärs in Meron im Norden Israels angegriffen zu haben.
10. März, 7.35 Uhr: Geheimdienst warnt vor Eskalation im Ramadan
Die Hamas ist nach Einschätzung des israelischen Auslandsgeheimdiensts Mossad derzeit an keiner Waffenruhe interessiert.
Vielmehr sei die islamistische Organisation bestrebt, "die (Nahost-)Region im Ramadan in Brand zu setzen", sagte Mossad-Chef David Barnea (58) in einer Erklärung, die das Ministerpräsidentenamt am Samstagabend veröffentlichte. Zugleich bleibe Israel mit den Vermittlern USA, Katar und Ägypten in Verbindung und kooperiere mit ihnen, hieß es.
"Wir haben nicht erklärt, dass die Verhandlungen eingestellt wurden", sagte Husam Badran (58), Mitglied des Politbüros der Islamisten-Organisation, am Samstag der US-Zeitung "Wall Street Journal". Der Zeitung zufolge sollen die Gespräche am Sonntag in Kairo fortgesetzt werden.
10. März, 7.27 Uhr: USA bereiten Bau provisorischer Hafenanlage vor Gaza vor
Das US-Militär hat damit begonnen, Ausrüstung für den Bau einer provisorischen Schiffsanlegestelle vor der Küste Gazas in die Region zu transportieren.
Das teilte das zuständige Regionalkommando Centcom am Samstagabend (Ortszeit) auf der Plattform X, ehemals Twitter, mit. Am Donnerstag hatten die USA das mit internationalen Partnern geplante Vorhaben angekündigt, um Lebensmittel, Wasser und Medikamente in das Kriegsgebiet zu bringen.
Bis die Anlegestelle einsatzfähig ist, werde es etwa 60 Tage dauern. Die israelische Armee erklärte sich bereit, zusammen mit den US-Streitkräften den Bau zu koordinieren. Humanitäre Hilfe könne dann nach entsprechender Inspektion durch Israel auf dem Seeweg nach Gaza gelangen, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Samstagaben
10. März, 7.22 Uhr: Biden will keine weiteren 30.000 Todesopfer in Gaza zulassen
Es dürfe nicht zugelassen werden, dass als Konsequenz aus dem Vorgehen gegen die Hamas weitere 30.000 Palästinenser sterben, mahnte Joe Biden in einem Interview.
Zugleich beschrieb der US-Präsident die Lage der Menschen in Gaza am Samstag als "verzweifelt". Er betonte zwar, die Verteidigung Israels sei "immer noch von entscheidender Bedeutung". Er werde die Seite Israels nie verlassen.
Biden übte deutliche Kritik am Vorgehen von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (74). "Er schadet Israel mehr, als dass er Israel hilft", sagte der 81-Jährige. "Ich glaube, das ist ein großer Fehler."
10. März, 7.13 Uhr: Hamas hält an Forderungen fest
Seit mehreren Wochen verhandeln Israel und die Hamas in indirekt geführten Gesprächen über eine befristete Waffenruhe.
Das Mitglied im Hamas-Politbüro, Badran, sagte zwar dem "Wall Street Journal", man sei zu weiteren Gesprächen bereit. Zugleich aber bekräftigte er die Bedingungen der Hamas. Dazu zähle ein dauerhafter Waffenstillstand, ausreichende Hilfsgüter über sämtliche Grenzübergänge, ein Plan zum Wiederaufbau des Gazastreifens und ein kompletter Rückzug des israelischen Militärs.
Der Vermittlervorschlag sah bisher nur eine sechswöchige Waffenruhe und eine erste Phase des Austauschs von Geiseln gegen palästinensische Häftlinge vor.
9. März, 21.59 Uhr: Tausende demonstrieren in Israel für Geiseln und gegen Regierung
Tausende Menschen haben am Samstagabend in Tel Aviv und anderen israelischen Städten für die Freilassung der Geiseln aus der Gewalt der Hamas und gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu demonstriert.
Die Kundgebung der Geiselfamilien im Zentrum von Tel Aviv stand im Zeichen des Internationalen Frauentages, der weltweit am Vortag begangen worden war. Unter dem Motto "19 Frauen in der Gewalt der Hamas" sprachen Verwandte von weiblichen Geiseln und Opfern der Hamas-Gewalt und eine junge Frau, die im November freigekommen war, zu den Teilnehmern der Kundgebung.
9. März, 21.14 Uhr: Israels Armee will Bau von Schiffsanlegestelle in Gaza koordinieren
Die israelische Armee hat sich bereiterklärt, zusammen mit den US-Streitkräften den Bau einer provisorischen Schiffsanlegestelle an der Mittelmeerküste des Gazastreifens zu koordinieren.
Humanitäre Hilfe könne dann nach entsprechender Inspektion durch Israel auf dem Seeweg nach Gaza gelangen, sagte Militärsprecher Daniel Hagari am Samstagabend auf einer Pressekonferenz. Die Verteilung der Hilfsgüter würden anschließend internationale Organisationen übernehmen. Der Krieg gegen die islamistische Hamas gehe unabhängig davon bis zur Zerschlagung ihrer militärischen Fähigkeiten weiter, fügte er hinzu.
Die US-Regierung hatte am Donnerstag angekündigt, angesichts der humanitären Notlage in Gaza einen temporären Hafen einrichten zu wollen, um Lebensmittel, Wasser und Medikamente in das Kriegsgebiet zu bringen. Bis dieser einsatzfähig ist, werde es etwa 60 Tage dauern, sagte ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums am Freitag.
9. März, 11.49 Uhr: Israels Militär: Dutzende Hamas-Kämpfer in Gaza getötet
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in den vergangenen 24 Stunden im Gazastreifen Dutzende Kämpfer der islamistischen Hamas getötet.
In der südlichen Stadt Chan Junis schalteten israelische Truppen in Nahkämpfen und durch Luftschläge 20 Hamas-Milizionäre aus, teilte die Armee am Samstag mit.
Bei gezielten Einsätzen seien militärische Einrichtungen des Gegners zerstört und eine nicht näher genannte Zahl von Kämpfern gefangen genommen worden. Im mittleren Gazastreifen töteten israelische Truppen der Mitteilung zufolge mindestens zehn Hamas-Terroristen.
9. März, 8.34 Uhr: Hamas ruft Palästinenser zu Marsch auf den Tempelberg auf
Die islamistische Hamas im Gazastreifen hat die palästinensische Bevölkerung dazu aufgerufen, im Fastenmonat Ramadan zur Al-Aksa-Moschee auf dem Jerusalemer Tempelberg zu marschieren.
"Erlauben wir es der Besatzungsmacht (Israel) nicht, die Fakten vor Ort zu diktieren", erklärte Hamas-Sprecher Abu Obaida in einem Video, das die Kassam-Brigaden, der bewaffnete Arm der Hamas, am Freitagabend in ihrem Telegram-Kanal veröffentlichten.
Der Ramadan ist eine den Muslimen besonders heilige Periode und soll am Sonntag beginnen. Die Al-Aksa-Moschee gilt als drittwichtigstes Heiligtum im Islam.
9. März, 8 Uhr: Fünf Menschen von Gaza-Hilfslieferung erschlagen
Bei Hilfslieferungen aus der Luft für die hungernden Menschen im Gazastreifen hat es am Freitag einen tragischen Unglücksfall gegeben.
Fünf Menschen wurden von einer vom Himmel stürzenden Ladung erschlagen, weil sich der Fallschirm nicht richtig geöffnet hatte, wie das von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium auf Anfrage eines dpa-Mitarbeiters vor Ort bestätigte. Auf Videos in sozialen Medien war zu sehen, wie das große Hilfspaket praktisch ungebremst zu Boden stürzte. Mehrere Menschen seien zudem verletzt worden.
Titelfoto: Victor R. Caivano/AP/dpa