Tausende Euro Sachschaden: BFC-Fans verwüsten Gästebereich in Cottbus
Cottbus - Das Regionalliga-Match zwischen Energie Cottbus und dem BFC Dynamo (1:1) stand am Dienstag unter prekären Vorzeichen der beiden verfeindeten Fanlager. Die Cottbuser stellten nach der Partie gegenüber der Polizei Sachschaden aufgrund Vandalismus fest.
Es sollte nicht nur auf dem Platz zu einem Hass-Duell werden! Die Begegnung zwischen Energie Cottbus und dem BFC Dynamo hatte ein Nachspiel.
Während auf dem grünen Rasen ein rassiges Spiel mit einem leistungsgerechten 1:1-Remis endete, ging es auf den Rängen kräftig ab: Der BFC-Fanblock mit etwa 500 Anhängern brannte bereits in der 1. Spielminute Böller und Rauchbomben ab, was zu einer kurzen Spielunterbrechung führte.
Es folgten Randale im Block. Doch damit nicht genug der Gewalt: Nach Angaben der Polizei stellte der FC Energie Cottbus im Nachgang Anzeige wegen Sachbeschädigung im Stadion der Freundschaft.
Zahlreiche Sitzschalen und Toiletten wurden im Gästefan-Bereich durch BFC-Anhänger demoliert. Sachschaden: mehrere tausend Euro.
Der BFC-Fanbeauftragte schilderte dagegen im Fanforum: "Ich war vor dem Spiel auf diesen Toiletten [...] nach dem Spiel war ich noch einmal da drin und stellte nur fest, dass es jetzt völlig verdreckt aussah, nass, überall lag durchnässtes Papier herum, aber sonst sah es so aus wie vor dem Spiel."
BFC Dynamo-Anhänger üben Rache gegenüber Energie Cottbus-Ultras und Claus-Dieter Wollitz
Auslöser der Provokationen waren geklaute BFC-Fan-Utensilien durch Energie Cottbus-Ultras, die diese demonstrativ einen Tag vor dem Spiel im Sportforum Hohenschönhausen, der Heimspielstätte des BFC Dynamos, verbrannten, wie ein Bekennervideo zeigt.
Unter anderem aus dem Grund wurde die Partie auf einen Dienstagabend verlegt, um durch ein erhöhtes Polizeiaufgebot die Sicherheit der 6640 Zuschauer zu garantieren. Das klappte zumindest vor und nach der Begegnung, wo es zu keinen nennenswerten Zwischenfällen kam.
Doch während der Partie eskalierte die Lage im BFC-Block, der neben den pyrotechnischen Erzeugnissen auch böse Schmähgesänge gegen Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz (57) einsetzte.
Dieser wehrte sich auf der Pressekonferenz: "Ich bin ja nun lange im Fußball unterwegs, also Hurensohn war noch das Geringste. Asozialer kann man sich nicht verhalten."
Auch die Aktion hatte eine Vorgeschichte: Der Cottbuser Trainer hatte sich in der Vorsaison großkotzig gegenüber dem BFC Dynamo geäußert und zur Winterpause geunkt, dass der FCE die Hohenschönhauser in der Endabrechnung überholen werde. Es kam anders, Meister der Regionalliga Nordost wurde 2022 der BFC Dynamo.
Diese Saison stehen indes die Karte der Cottbuser auf die Meisterschaft nicht schlecht. Am Sonntag haben die Lausitzer in Halberstadt die Chance, ihren einen Punkt Vorsprung gegenüber Rot-Weiß Erfurt bei Kellerkind Halberstadt (16 Uhr, MDR) zu verteidigen.
Titelfoto: Bildmontage: Picture Point / Gabor Krieg