Sexueller Übergriff auf Mädchen: Richter liest Brief von Opfer vor, Urteil für zwei Eishockeyspieler
Québec (Kanada) - Zwei ehemalige Eishockeyspieler sind von einem kanadischen Gericht zu einer mehr als zweijährigen Haftstrafe verurteilt worden.
Am gestrigen Montag wurde in der kanadischen Großstadt Québec das Urteil gegen Nicolas Daigle und Massimo Siciliano gesprochen.
Grund für die Verurteilung ist ein sexueller Übergriff auf eine Minderjährige, der sich vor rund drei Jahren in der Provinz Québec ereignet haben soll.
Die Sportler, beide 21 Jahre alt, hatten sich bereits während einer Anhörung im vergangenen Oktober schuldig bekannt, in den frühen Morgenstunden des 6. Juni 2021 ein 17-jähriges Mädchen sexuell missbraucht zu haben. Nun also die Anklage.
Zum Tatzeitpunkt waren sie Spieler des kanadischen Junioren-Eishockeyteams Tigres de Victoriaville, feierten den Titelgewinn der Top-Juniorenliga Ligue de hockey junior majeur du Québec in einem Hotel im Osten Kanadas.
Das Opfer, eine Angestellte der Unterkunft, hatte zunächst abgelehnt, Diagle auf seinem Hotelzimmer zu besuchen - sich während der Party dann doch umentschieden.
"Das Opfer war einverstanden, das Zimmer nur mit Daigle zu besuchen, doch als sie dort ankam, stellte sie fest, dass auch Siciliano, den sie nicht kannte, dort war", berichtet die Nachrichtenplattform CTV News Montreal. Demnach sei sie von beiden Männern angegriffen und missbraucht worden - unermessliche Qualen, die der Teenager ertragen musste.
Die Tortur soll rund 40 Minuten gedauert haben, erst dann gelang dem jungen Mädchen die Flucht.
Nachwuchs-Eishockeyspieler Nicolas Daigle und Massimo Siciliano missbrauchen 17-jähriges Mädchen
Der Richter zeigte sich gnadenlos, verwies auf den Brief des Opfers, der während der Urteilsverkündung vorgelesen wurde. Darin schilderte die Heranwachsende unter anderem, welche schwerwiegenden Folgen der Übergriff für ihr Leben hätte.
Beide zeigten Reue, traten als Junioren-Eishockeyspieler zurück. Der Richter hatte genug gehört, verurteile beide zu einer Haftstrafe. Siciliano muss für 30 Monaten hinter Gitter, sein Mittäter Daigle für 32.
Titelfoto: 123RF/dotshock