Mysteriöser Bauantrag im Erzgebirge: Kommt ein Swingerclub mitten ins Dorf?
Schönheide - In Schönheide im Erzgebirge wird derzeit leidenschaftlich diskutiert und viel getuschelt: Ein Berliner Unternehmer aus dem Sex-Gewerbe saniert im Ort ein Haus. Er möchte dort luxuriöse Ferienwohnungen mit Wellness-Oasen errichten. Anwohner vermuten, dass das Objekt ein Swingerclub werden soll.
"Ich bin nicht prüde. Aber ein Bordell will ich in meiner Nachbarschaft nicht haben", sagt Olaf Schulz (61) empört.
Der Gemeinderat wohnt nahe der Baustelle in der Lindenstraße und hat beobachtet, wie Transporter mit eindeutigen Werbe-Botschaften dort abgestellt wurden.
Bei seiner Internet-Recherche stellte Rentner Schulz dann fest, dass der Bauherr bereits unterm Dach seiner Marke "Verdorbene Welten" Kunden für das Urlaubsdomizil anspricht.
Olaf Schulz zählt 1 und 1 zusammen. Für ihn sprechen die Ankündigungen im Netz Bände. Da steht, dass die in Bau befindlichen zwei Ferienwohnungen nach Fertigstellung komplett ausgestattet sein würden, "ohne Kompromisse."
Zu den großzügigen Wohnungen soll ein Gemeinschaftsbereich gehören "mit Bar, Billard und Airhockey, Gefängnis, …". Schulz fühlt sich als Rat getäuscht: "Diese Nutzungsänderung war so im Bauantrag nicht erkennbar."
Die Bauherren können die ganze Aufregung nicht verstehen. Sie bitten darum, dass man ihr Geschäftsmodell in Berlin von dem Bauprojekt in Sachsen losgelöst betrachtet.
Ein Sprecher von Eigentümer Alexander Hell beteuert: "Das Haus wird weder Swingerclub noch Bordell. Es werden dort keine sexuellen Dienstleistungen angeboten werden."
Titelfoto: Uwe Meinhold