Verschicktes Penisfoto bringt Mann vor Gericht
Rostock - Ein pikanter Prozess beginnt am Dienstag in Mecklenburg-Vorpommern.
Ein Rostocker muss sich in einem Berufungsprozess wegen des Verbreitens pornografischer Schriften über Facebook vor dem Landgericht Rostock verantworten.
Der Mann hat nach Überzeugung des Amtsgerichts Rostock im Dezember 2017 über das soziale Netzwerk ein Penisbild an eine Leipziger Medienunternehmerin und Menschenrechtsaktivistin geschickt.
Deshalb war er im Juli 2018 zu einer Geldstrafe von 30 Tagessätzen verurteilt worden.
Dagegen hatte er Berufung eingelegt.
Im Prozess vor dem Landgericht soll nun unter anderem geklärt werden, ob sich der Mann nach dem Versenden des Penisbilds entschuldigt hat.
Update, 18.25 Uhr
Das Landgericht Rostock hat die eingelegte Berufung am Dienstag als unbegründet verworfen. Der 53-Jährige hatte nach Überzeugung des Richters am Landgericht Rostock im Dezember 2017 über Facebook ein Penisbild an eine Leipziger Medienunternehmerin und Menschenrechtsaktivistin geschickt.
Im Prozess hatte der Rostocker bestritten, die Bilder verschickt zu haben. Ermittler hatten bei der Auswertung seines Handys allerdings die entsprechenden Fotos auf dem Speicher gefunden. Der Mann konnte von der Staatsanwaltschaft relativ schnell ermittelt werden, da er die Nachrichten bei Facebook unter seinem Klarnamen geschrieben und als Profilbild ein Foto von sich hochgeladen hatte.
Der 53-Jährige und die Frau waren nach eigenen Angaben nicht miteinander bekannt. Warum der Mann ausgerechnet ihr die Bilder schickte und was seine Beweggründe waren, blieb unklar. Gegen das Urteil kann der Rostocker noch Revision einlegen.
Die Frau bezeichnete das Urteil als Signal an alle Mädchen und Frauen, die im Internet ungefragt Penisbilder von Fremden zugeschickt bekommen: "Sie können sich wehren. Dafür haben wir ein Gesetz, das erfolgreich angewendet werden kann."
Ein Sprecher der Rostocker Staatsanwaltschaft betonte, dass Straftaten im Internet konsequent verfolgt würden.
Demnach hätten die Strafverfolger in Mecklenburg-Vorpommern in den vergangenen zwölf Monaten gezielt Computerfachleute eingestellt und dadurch deutlich mehr Fälle aufklären können.
Update, 18.43 Uhr
Der Mann wurde zu einer Geldstrafe in Höhe von 300 Euro (30 Tagessätze zu je 10 Euro) verurteilt.
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