Freier müssen draußen warten: Wieder Razzia in Kölner Bordell "Pascha"!
Köln - Mittlerweile können die Kölner Finanzermittler den Weg zum "Pascha" wohl im Schlaf ablaufen. Denn erneut ist das bekannte Bordell in der Hornstraße mit dem markanten Rosa-Anstrich im Visier der Behörden gewesen. Diesmal ging es um mögliche Steuerhinterziehungen.
Schauplatz Köln, 20 Uhr am Samstagabend. Mehrere Streifenwagen fahren vor dem Pascha vor. Polizeibeamte sperren den Eingang ab. Das Ziel der Finanzaufsicht: Kontrollieren, ob sich die Damen an geltendes Steuerrecht halten.
Die ersten Besucher des Abends mussten deshalb warten, wie die "BILD" berichtete.
Der Zeitung sagte "Pascha"-Geschäftsführer André Wienstroth dass es diesmal einzig und allein darum ging, den Frauen mit Nachdruck zu sagen, dass sie ihre Steuer machen sollen.
Hintergrund: Die Prostituierten sind im "Pascha" lediglich Mieterinnen. Ihre Geschäfte regeln die Damen, abgesehen von einer Abgabe an den Betreiber selbst.
Das Problem aus Sicht des Geschäftsführers: Die monatliche steuerliche Vorauszahlung an das Finanzamt sei mittlerweile pro Dame von 15 auf mittlerweile 35 Euro pro Tag gestiegen. Das sogenannte "Düsseldorfer Verfahren" um die Steuerzahlungen zu vereinfachen, hätte deswegen deutlich an Attraktivität verloren.
Nicht die erste Razzia: Verdacht der Geldwäsche steht im Raum!
Nach Informationen der BILD soll Wienstroth die Gelder deswegen einbehalten haben. Die Folge: eine Finanz-Razzia!
Es war nicht der erste größere Polizeibesuch in dem Bordell in diesem Jahr. Erst vor knapp einem Monat hatten Ermittler wegen des Verdachts der Geldwäsche das Pascha durchsucht.
Damals ging es um mögliche Verwicklungen einer international agierenden Schleuserbande. Der Verdacht: Das Haus beherberge seit dem Kauf durch eine chinesische Staatsbürgerin Spione aus dem Reich der Mitte.
Die Gruppe war in die Schlagzeilen geraten, als bekannt wurde, dass sie gegen hohe Geldbeträge wohlhabenden Chinesen Aufenthaltstitel für Deutschland besorgt hatte.
Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa