Nach Urteil im Trump-Prozess: Ex-Präsident soll "als Boxsack in einem Frauenhaus dienen"
New York (USA) - Nach dem historischen Schuldspruch gegen Ex-US-Präsident Donald Trump wegen der Vertuschung einer Schweigegeldzahlung hat die in den Fall verwickelte frühere Pornodarstellerin Stormy Daniels (45) eine Gefängnisstrafe für Trump (77) gefordert.
"Ich denke, er sollte zu einer Gefängnisstrafe und gemeinnütziger Arbeit für die weniger Privilegierten verurteilt werden oder als freiwilliger Boxsack in einem Frauenhaus dienen", so Daniels gegenüber dem "Daily Mirror".
Die ehemalige Porno-Queen, die mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford heißt, gibt an, 2006 eine Sexaffäre mit Trump gehabt zu haben, was dieser bestreitet. Um ein Bekanntwerden der angeblichen Affäre kurz vor der Präsidentschaftswahl 2016 zu verhindern, veranlasste Trump die Zahlung eines Schweigegelds von 130.000 Dollar (rund 122.000 Euro), die er als Anwaltskosten tarnte.
Vor dem Gericht auszusagen sei "einschüchternd" gewesen, "mit den Geschworenen, die einen beobachten", sagte Daniels und fügt hinzu, sie habe "die ganze Zeit die Wahrheit gesagt".
Sie hatte vor Gericht ausführlich über die Sex-Affäre mit Trump, die ihrer Meinung nach einvernehmlich war, gesprochen. Der Fall werde für sie aber "niemals beendet" sein, sie müsse mit den Folgen leben, erklärte die 45-Jährige.
Donald Trump sieht sich als "politischen Gefangenen"
Trump war am Donnerstag als erster Ex-Präsident in der US-Geschichte in einem Strafprozess schuldig gesprochen worden. Gut fünf Monate vor der Präsidentenwahl in den USA befanden die Geschworenen den 77-Jährigen im Schweigegeldverfahren in allen 34 Anklagepunkten für schuldig. Das Strafmaß soll am 11. Juli verkündet werden.
Trump kritisierte das Verfahren gegen ihn als "sehr unfair". Kurz nach dem Schuldspruch veröffentlichte seine Kampagne einen Spendenaufruf mit dem Titel: "Ich bin ein politischer Gefangener!"
Titelfoto: Bildmontage: Ringo H.W. Chiu/FR170512 AP/dpa, Steven Hirsch/POOL New York Post/AP/dpa