Mitten in Deutschland: Große Krabbe löst Polizei-Einsatz aus
Bad Homburg - Der Taunus ist ein Gebirge relativ in der Mitte der Bundesrepublik - und ganz sicher nicht der natürliche Lebensraum einer handgroßen Krabbe, die kürzlich durch die Kurstadt Bad Homburg nahe Frankfurt am Main streifte. Ein Anwohner bemerkte das exotische Geschöpf und rief die Polizei!
"Hier läuft 'ne große Krabbe auf der Straße herum", wird der Hinweis des Zeugen in einem Instagram-Eintrag mit Fotos des ominösen Tiers zitiert. Das Polizeipräsidium Westhessen entsandte umgehend einen Streifenwagen zu dem "skurrilen Einsatz", heißt es weiter.
Die Streifenpolizisten hatten demnach zunächst Zweifel "am Wahrheitsgehalt der Mitteilung", machten sich aber dennoch pflichtbewusst auf den Weg.
Vor Ort stellten die Beamten dann fest, dass alles der Wahrheit entsprach: Auf der Straße war eine etwa handgroße lebendige Krabbe unterwegs.
Mit "geballten Kräften" fingen die Beamten das achtbeinige und mit Scheren gewappnete Tier ein. In einer Plastikkiste verstaut, wurde der Krebs in den privaten Opel-Zoo im nahe liegenden Kronberg gebracht.
Chinesische Wollhandkrabbe: Invasive Art und Delikatesse
Laut dem Instagram-Eintrag der Polizei handelt es sich bei dem Krebstier aus Bad Homburg um eine Chinesische Wollhandkrabbe.
Diese in Flüssen lebende Krabben-Art stammt ursprünglich aus Ostchina. Als sogenannte "invasive Art" sind die Süßwasser-Krabben aber schon am Beginn des 20. Jahrhunderts nach Deutschland eingeschleppt worden. Sie gelten insbesondere als gefährliche Konkurrenz für heimische Flusskrebs-Arten.
Doch auch unter kulinarischen Aspekten ist das Krustentier aus Bad Homburg interessant: Chinesische Wollhandkrabben gelten in dem ostasiatischen Land als Delikatesse.
Auch in Deutschland stehen die Krabben schon bei einigen Restaurants auf der Speisekarte. Sie werden in der Regel wie Hummer gekocht.
Titelfoto: Screenshot/Instagram/polizeiwesthessen