Mann küsst Frau bei Date, danach will er von ihr 152.000 Euro haben

London - Ein Kuss beim ersten Date war für den Personal Trainer Martin Ashley Conway (45) kein Problem. Wohl aber das, was danach folgte. Er bekam Herpes. Daraufhin verklagte er die Frau, die ihm dieses "Trauma" verschafft hatte.

Ein Kuss kann Folgen haben. (Symbolbild)
Ein Kuss kann Folgen haben. (Symbolbild)  © ammentorp

Seine Anklage beinhaltet dabei keine kleine Summe. Rund 136.000 Pfund (umgerechnet ca. 152.000 Euro) soll Martins ehemaliges Date zahlen. Ein wichtiger Grund sei, dass das Virus ihn "traumatisiert" habe.

Wie die britische DailyMail berichtet, sagt Martin, er habe die Frau unter dem Namen Jovanna Lovelace auf der Plattform Meetup kennengelernt. Sie schrieben einige Zeit täglich hin und her. Schließlich kam es im Mai 2019 zu einem ersten Treffen in London.

Während des Dates tauschten die beiden intime Küsse miteinander aus. Im Verlaufe des Abends informierte ihn Jovanna, dass sie Lippenherpes habe. Martin sagt, er wusste nichts über diese Krankheit, da er noch nie zuvor damit infiziert gewesen sei. Vor allem die ansteckende Wirkung des Virus sei ihm nicht bekannt gewesen.

Tote und Verletzte bei Messerangriff und Schüssen in London!
Großbritannien Tote und Verletzte bei Messerangriff und Schüssen in London!

Doch zwei Tage nach dem Treffen entwickelte der 45-Jährige einen Husten und bekam grippeähnliche Symptome. In seinem Mund begannen sich Geschwüre auszubreiten, welche den Mann "extrem beunruhigten".

Als die Nahrungszunahme für ihn immer schwieriger wurde, ging er in ein Krankenhaus. Dort wurde er mit einer lebenslangen Herpes simplex-Infektion diagnostiziert, allgemein unter dem Namen Herpes bekannt.

Er benötigt psychologische Hilfe - aufgrund der Folgen des Virus

Ein Mann cremt sich seine Lippen mit ein (Symbolbild). Herpes kann nervig sein, aber mit der richtigen Behandlung kommen (die meisten) Menschen damit zurecht.
Ein Mann cremt sich seine Lippen mit ein (Symbolbild). Herpes kann nervig sein, aber mit der richtigen Behandlung kommen (die meisten) Menschen damit zurecht.  © 123RF/Dmitry Kalinovsky

Wenige Tage nach der Diagnose erhielt der Personal Trainer eine Panikattacke und wurde mit der Ambulanz in eine Klinik gebracht. "Meine Krankheit wurde immer schlimmer. Ich war nicht fähig, etwas zu essen und konnte mein Apartment nicht verlassen." Martin blieb wochenlang zuhause. Er ging nur nach draußen, wenn er ärztliche Termine hatte.

Durch seine Infektion sei er in einem höheren Risiko ausgesetzt gewesen, sich eine schlimmere Erkrankung einzuholen. Zudem behauptet er, dass er nicht mehr Radfahren kann, da die Hitze und der Stress ein Wiederaufflammen des Herpes begünstigen könnten.

Neben dem Stigma und den Schmerzen, unter denen er nun zu leiden hat, kann der Herpes zu Wut, Schuldgefühlen sowie Depressionen führen, sagt Martin. Die mangelnde Kontrolle über die Krankheit verstärke dies noch.

Frau räumt Millionen-Summe im Lotto ab: Warum sie jetzt keinen Cent mehr übrig hat
Großbritannien Frau räumt Millionen-Summe im Lotto ab: Warum sie jetzt keinen Cent mehr übrig hat

Der Brite hatte bereits in der Vergangenheit unter Depressionen zu leiden. Er benötige nun regelmäßige psychologische Unterstützung, um mit dieser zusätzlichen Bürde klarzukommen.

"Als Herpeskranke hatte die Angeklagte die moralische, ethische und rechtliche Pflicht mich vor den Risiken zu warnen, denen ich ausgesetzt sein würde." Martin sieht seine hohe Geldsumme als fair an. Immerhin habe er drei Wochen unter akuten Symptomen gelitten. Durch die Infektion sei er in eine emotionale, körperliche sowie finanzielle Notlage geraten.

Der Virus habe laut Ansichten des Mannes seine Lebensqualitäten erheblich eingeschränkt. Dabei sei er auf seine vollen Fähigkeiten angewiesen, um als Personal Trainer arbeiten zu können. Zudem studiert er Jura. Er möchte später Anwalt werden.

Von dem geforderten Geld sollen 114.000 Euro für spätere Therapien des Mannes dienen. Martin ist sich sicher, dass Jovanna fahrlässig gehandelt hat. Doch die Frau, welche sich in ihren Dreißigern befindet, wehrt sich gegen die Beschuldigungen. Sie bestreitet jegliche Haftung und bezeichnet die Klage als "Missbrauch der Gerichtsverfahren."

Der Fall erreichte das Londoner Gericht im Februar für eine kurze Vorverhandlungsanhörung. Er wird im Laufe des Jahres für eine weitere Anhörung wieder aufgenommen werden.

Titelfoto: ammentorp

Mehr zum Thema Großbritannien: