Mann in knapper Badehose erregt die Gemüter auf Mallorca: Was steckt dahinter?
Palma (Spanien) - Die Mallorquiner sind wütend! Und zwar so richtig. Grund ist ein Bild, das in den sozialen Medien auftauchte und einen Mann zeigt, der nur eine enge, grüne Badehose, Socken und Schuhe trug, während er durch das Stadtzentrum von Palma schlenderte.
Der Mann, der noch nicht identifiziert werden konnte, wurde gesehen, als er mit einem roten Handtuch in der Hand durch eine belebte Straße im Viertel Jaume III lief, umgeben von Dutzenden Menschen, berichtet Daily Mail.
Das kam natürlich nicht bei allen gut an - vor allem, weil es immer wieder Touristen gibt, die fast nackt, im Bikini oder ohne Hemd durch Märkte, Städte und Geschäfte auf der beliebten Ferieninsel spazieren.
Und die Einheimischen? Wünschen sich mehr Qualitätstourismus - und sind empört, wie manche Urlauber auf der Baleareninsel mit ihrem Zuhause umgehen.
Kampf gegen Sauftourismus
Dabei ist es in einigen Teilen Spaniens verboten, nur im Bikini oder nur in Badeshorts auf die Straße zu gehen. Freier Oberkörper? No way! Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Geldstrafe rechnen, wenn er an der Strandpromenade oder in den angrenzenden Straßen in Badebekleidung erwischt wird.
Unternehmer behaupteten zudem, die Behörden hätten nicht genug getan, um zu helfen – trotz der Durchsetzung verschärfter Saufregeln. Ein Gastronom klagte: "Es ist ziemlich schlimm. Alles dreht sich ums Trinken und Feiern." Er selbst wünschte sich, dass mehr Familien auf Mallorca Urlaub machen.
Seiner Meinung nach benehmen sich "die meisten Touristen" sehr schlecht und tragen dazu bei, dass sich die Atmosphäre auf der Insel verschlechtert. "Ich habe mein ganzes Leben hier gearbeitet, ich stamme von hier. Die Insel ist ein Paradies, aber wir müssen die Touristenkultur ändern", fügte er hinzu.
Eine Restaurantbesitzerin beschwerte sich: "Die Touristen pinkeln in die Ecke, oder sie machen noch Schlimmeres. Oder sie haben Sex."
Partygängern etwa in den mallorquinischen Gebieten Palma, Llucmajor und Magaluf sowie San Antonio auf Ibiza drohen nun Strafen zwischen 500 und 1500 Euro, wenn sie auf der Straße Alkohol trinken und sich dabei so benehmen, dass es das Zusammenleben stört, Menschenansammlungen verursacht oder die Ruhe beeinträchtigt.
Außerdem dürfen sich Partyboote den ausgewiesenen Gebieten nicht mehr näher als eine Seemeile (1,852 Kilometer) nähern und Geschäfte, die Alkohol in Gegenden mit "exzessivem Tourismus" verkaufen, müssen zwischen 21.30 Uhr und 8 Uhr schließen.
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