Liederabend mit "Horror und Sex": Dresdner Staatsoperette macht DDR lebendig
Dresden - Oft war die Dresdner Staatsoperette in DDR-Zeiten Uraufführungsort für "heiteres Musiktheater" im real existierenden Sozialismus. Mit dem DDR-Liederabend "Ein bisschen Horror und ein bisschen Sex" blickt das Haus am heutigen Montag auf 75 Jahre eigener Geschichte zurück.
Der Titel des Specials klingt reißerisch und ist doch "nur" ein Song aus Gerd Natschinskis Klassiker "Mein Freund Bunbury".
Dieses Stück zählt - neben "Messeschlager Gisela" etwa und weiteren vergessenen Operettenliedern und Chansons von Komponisten wie Herbert Kawan, Guido Masanetz und Conny Odd - zum Kern der Operetten-Szene der DDR, für das die Staatsoperette seit den 50er-Jahren eine wichtige künstlerische Heimat war.
Zusammen mit Songs ehemals benachbarter "Volksrepubliken" begibt man sich auf musikalische Spurensuche und präsentiert teils verschollene Klassiker, die die DDR-Operettenszene provokant, feministisch und antikapitalistisch zeigen.
Unter Leitung von Holger Miersch (54) singen Silke Fröde, Dimitra Kalaitzki, Silke Richter, Christian Grygas und Marcus Liske.
Beginn: 19.30 Uhr; Resttickets zwischen 8,50 und 24 Euro.
Titelfoto: Esra Rotthoff/Screenshot/Staatsoperette Dresden via YouTube.com