Ist das Starren Deiner Katze eine Drohung?
Katzen haben ihre ganz eigenen Methoden, um mit Menschen Kontakt aufzunehmen. Zu ihrer Art zu kommunizieren gehört es, dass sie einen ständig anstarren.
Weitere Beiträge zu Verhalten, Haltung und Co. gibt's im Katzenratgeber.
Wer eine Katze besitzt, fragt sich bestimmt öfter, was in ihrem Kopf vorgeht, wenn sie die eine oder andere eigenwillige Verhaltensweise an den Tag legt.
Auch lange und intensive Blicke einer Mieze stellen viele Katzenhalter vor ein Rätsel. Was genau ist der Grund für das Starren des Tieres?
Oft scheint es, als würde die Katze etwas Bestimmtes wollen. Manchmal entsteht aber auch der Eindruck, dass die majestätischen Tiere über ihre Menschen urteilen, was einen schnell verunsichern kann.
Welche Bedeutung durchdringende Blicke und intensiver Augenkontakt mit Katzen haben können, erklärt Dir TAG24.
Warum starrt Dich Deine Katze an?
Welche Absichten eine Katze hat, wenn sie ihr Herrchen oder Frauchen anstarrt, lässt sich meist nicht an ihrem bloßen Blick erkennen. Um die Beweggründe der Katze zu verstehen, sollte man ihren restlichen Körper betrachten.
Die häufigsten Gründe, warum eine Katze starrt, werden im Folgenden vorgestellt.
1. Zuneigung
Liegt die Katze entspannt auf Deinem Schoß und starrt Dich an, dann zeigt sie Dir damit wahrscheinlich ihre Zuneigung.
Eine gelassene Körperhaltung, ein starrer Blick und manchmal auch ein langsames Blinzeln sind Anzeichen dafür, dass die Katze ihre Bezugsperson liebt.
2. Neugierde
Möglicherweise räumt man gerade die Wohnung auf, tippt auf dem Computer herum oder geht einer anderen Tätigkeit nach, bis man bemerkt, dass man von der Katze angestarrt wird. In einem solchen Fall ist die Katze vermutlich neugierig, was genau man da macht.
Katzen beobachten ihr Revier wachsam, um jede Veränderung und potenzielle Gefahr zu bemerken. Zudem interessiert sich die Mieze für ihre Bezugspersonen und versucht, ihr Verhalten zu verstehen.
Eine neugierige Katze erkennt man an den nach vorne gerichteten Schnurrhaaren, den zu Schlitzen geformten Pupillen und den aufgerichteten Ohren, deren Spitzen nach vorne oder leicht zur Seite zeigen. Ihr Schwanz ist meist aufrecht und dessen Spitze gekrümmt.
Wenn Dich Deine Katze aus der Ferne anstarrt, dann fragt sie sich vielleicht, was Du gerade Spannendes machst. Da kann es auch mal vorkommen, dass sie bei etwas Intimem zuschaut. Mehr dazu gibt's in folgendem Artikel:
3. Katze starrt, weil sie etwas will
Der durchdringende Blick einer Katze könnte auch bedeuten, dass sie etwas Bestimmtes möchte. Es wäre z. B. denkbar, dass sie Hunger oder Durst hat. Vielleicht ist ihr Katzenklo nicht sauber oder sie möchte, dass man für sie eine Tür öffnet.
Das Starren dient Katzen ebenso zum Betteln. Vielleicht kocht oder isst man gerade etwas, das lecker riecht und die Katze möchte etwas davon abhaben.
Denkbar wäre auch, dass die Mieze zum Kuscheln auf den Schoß oder ins Bett ihrer Bezugspersonen möchte.
Starrt Dich Deine Katze an und wirkt dabei ein wenig unruhig, dann hat sie oftmals ein Bedürfnis, welches Du befriedigen sollst.
4. Aufmerksamkeit
Hat eine Katze eigentlich alles, was sie braucht, starrt Dich aber trotzdem an, dann möchte sie schlicht Aufmerksamkeit. Insbesondere Wohnungskatzen langweilen sich schnell.
Da die meisten Stubentiger gelernt haben, dass ihre Besitzer in irgendeiner Form mit ihnen interagieren, wenn sie sie nur lange genug anstarren, greifen Katzen häufig auf dieses erlernte Verhalten zurück, wenn sie Beschäftigung suchen.
Schaut Dich eine Katze durchdringend an, ohne zu blinzeln, dann ist es vielleicht an der Zeit, mit ihr zu spielen, sie zu streicheln oder ihr eine andere Beschäftigung zu bieten.
5. Stress und Unbehagen einer Katze
Wird man von einer Katze angestarrt, dann ist das nicht immer ein positives Zeichen. Der starre Blick kann bei Katzen auch auf Stress, Unbehagen oder Angst hinweisen.
Ob sich eine Katze unwohl fühlt, erkennt man am Rest ihres Körpers. Sind ihre Pupillen geweitet, die Ohren seitlich gestellt und ist ihr Fell gesträubt, ihr Schwanz eng um ihren Körper geschlungen sowie ihre Körperhaltung geduckt, dann möchte sich die Katze zurückziehen. Häufig miaut, kreischt, knurrt und faucht sie dann zusätzlich.
Zeigt die Katze Stress, Unbehagen oder Angst durch Starren, dann sollte man sie möglichst in Ruhe lassen und ihr die Flucht ermöglichen. Es ist ratsam, die Angst- und Stressfaktoren zu minimieren oder zu beseitigen.
6. Drohung
Dass Dich eine Katze anstarrt, kann im Extremfall auch als Drohung gemeint sein. Fühlen sich Katzen bedroht und in die Enge getrieben, dann fixieren sie den Angreifer bzw. die Gefahr mit ihrem harten Blick.
In solchen Fällen legen sie außerdem die Ohren seitlich oder nach hinten gerichtet an, schlagen hektisch mit dem Schwanz und stellen ihr Fell auf. Darüber hinaus nehmen sie eine geduckte, angespannte Körperhaltung ein und fletschen die Zähne. Meist knurren, jaulen oder fauchen die Miezen, um ihr Gegenüber zu vertreiben.
Bemerkt man bei der Katze diese Drohgebärden, dann sollte man ihre Grenze akzeptieren und auf Abstand gehen.
Tipp: Einer drohenden Katze sollte man nicht ohne zu blinzeln in die Augen starren. Hält man ununterbrochenen Blickkontakt, fühlt sich die Katze umso mehr bedroht und greift an.
Fazit: Starrt Dich Deine Katze an, kommt es auf ihre Körperhaltung an
Wenn Du Dich fragst, warum Dich Deine Katze anstarrt, dann solltest Du Dir ihre gesamte Körpersprache ansehen. Wirkt sie gelassen und hat eine entspannte Körperhaltung, dann ist das Starren ein positives Signal oder eine Aufforderung zur Interaktion.
Deutet der Rest ihres Körpers eher auf Anspannung, Stress oder Unbehagen hin, dann sollte man eine Katze möglichst in Ruhe lassen.
Titelfoto: 123RF/burand