Leipzig - Mit ihrem ersten Album "Boss Bitch" ist die Erotik-YouTuberin Katja Krasavice (23) vor gut zwei Wochen direkt auf Platz 1 der Charts eingestiegen, hatte dabei Eminem ("Music To Be Murdered By") und Newcomer Apache 207 ("Platte") hinter sich gelassen. Hinter sich gelassen hat die Leipzigerin auch ihre Vergangenheit, die von Hass, Gewalt und auch Schulden geprägt war, wie sie jetzt verriet.

Mit Radiomoderatorin Natali Juhasz (31) von Energy Sachsen sprach der Social-Media-Star (2,2 Millionen Follower bei Instagram, 1,5 Millionen bei YouTube) eine Stunde lang über all diese Themen, während zwischendrin die "Boss Bitch"-Songs "Casino", "Uhuh" und "Ein ander Mal" im Radio liefen.

Anderthalb Stunden brauche sie täglich im Bad, um sich so zu schminken und zurecht zu machen, damit sie sich gefällt. Ihr eigenes Bad, das hat sie in ihrer Leipziger Wohnung. "Ich liebe Leipzig, ich bin gerne hier", sagt die 23-Jährige.

Beruflich ist sie aber viel unterwegs, vor allem in Berlin verbringt sie den Großteil der Woche. "Hier ist immer schön tote Hose. Ich mag, dass es hier so ist. In Berlin rennen alle durch die Gegend, da hab ich gar keinen Bock drauf."

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Im Alter von 12 Jahren kam die kleine Katrin in die Messestadt, nachdem ihre Eltern mit ihr acht Jahre zuvor aus Tschechien in eine deutsche Kleinstadt zogen. Dass sie jetzt im zarten Alter von 23 schon auf Platz 1 der deutschen Album-Charts mit der allerersten LP einstieg, zeige "wieder mal, was für eine krasse Community ich habe."

Luder, ansonsten Psychologin, das wollte Katja Krasavice werden, bevor sie mit viel nackter Haut, anzüglichen Themen und viel Sex Deutschlands erfolgreichste Erotik-YouTuberin wurde. "Ich wollte immer bekannt werden", davon träumte sie. Und das hat sie geschafft.

Freizügig und offen mit ihrer Sexualität sei sie schon immer gewesen, wurde auch deswegen in ihrer Jugend oft gemobbt und sogar geschlagen. In "Casino" rappt sie unter anderem: "Damals wollten sie nicht grüßen und jetzt kommen sie an" und "Euer Neid ist mein Benzin, ich habe immer vollen Tank" - ein klares Statement für ihre größten Widersacher.

"Ich wurde mein gesamtes Leben gemobbt. Ich kenn das, ich komm damit klar. Ich hab ja trotzdem Erfolg, weil ich hart arbeite. Ich wusste, dass die Leute meine Videos haten, ich bin ja nicht dumm. Die Leute haben den Drang, mir Scheiße zu schreiben, damit ich mich scheiße fühle. Das bringt aber halt nichts", sagt die 23-Jährige selbstbewusst.

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Schon bald steht ihre erste Tour an, auf der sie die Songs aus dem Album "Boss Bitch" und sicher auch die ersten musikalischen Ausflüge ("Doggy", "Dicke Lippen", "Sex Tape") performt. "Ich höre mein Album in Dauerschleife wie ein Psycho, damit ich perfekt vorbereitet bin", berichtet Katja im "Energy Sachsen"-Interview. Ihre Songs habe sie "60 bis 70 Prozent" selbst geschrieben.

Natali ist voll des Lobes: "Sich so etwas so aufzubauen... Sowas schafft keiner mit einer hohlen Birne, das geht nicht."

Und dann gibt es aber auch noch ernste Themen. Das deutsche Schulsystem nämlich.

Die Leipzigerin findet es "ganz schlimm", dass die Themen Steuern, Schulden und Verträge viel zu kurz kommen oder gar nicht erst behandelt werden. "Das regt mich so krass auf. Es gibt immer mehr junge reiche oder gut verdienende Menschen. Es wird einem aber nicht beigebracht, wie wir das versteuern oder absetzen, dass wir am Ende mehr übrig haben. Ich kenne keinen Selbstständigen, der keine Steuerschulden hatte. Das liegt einfach daran, dass es einem nicht beigebracht wird. Ich muss es mir jetzt selber beibringen, das find ich traurig."

Mittlerweile sei sie aufgrund ihres Steuerberaters aber "zum Glück mit allem durch. Ich musste aber auch paar Jahre abzahlen. Ich kann froh sein, dass ich Einnahmen habe, sonst wäre ich im Arsch. Wie die vom Wendler. Ich weiß voll, wie das ist", spricht sie auf Claudia Norberg, die Ex-Frau von Schlagersänger Michael Wendler an, die ihre komplette Dschungelcamp-Gage an den Insolvenzverwalter abdrücken musste. Mittlerweile zahlt Krasavice sogar die Schulden ihrer geliebten Mutter ab (TAG24 berichtete).

Auf ihrer "Boss Bitch"-Tour können ihre Fans mit der 23-Jährigen ordentlich Party machen. Ihre Heimatstadt Leipzig hat es nicht auf den Tourplan geschafft, dafür Dresden und neun anderer Städte. Tickets für die Tour gibt es >>>hier.