Ihr Ex soll sie angezündet haben! Frühere Weinprinzessin: "Erinnere mich an Sätze wie 'Brenn, du Schl***e!'"
Dresden - Im Landgericht Dresden muss sich seit Donnerstag Maik A. (54) verantworten, weil er im Januar 2021 seine damalige Lebensgefährtin Kati H. (47) mit Bioethanol übergossen und angezündet haben soll. Der Kraftfahrer bestreitet die Tat. Nun sagte Opfer Kati H. tapfer aus.

Die einstige Weinprinzessin und der Kraftfahrer waren seit 2018 ein Paar. "Aber er war massiv eifersüchtig", so Kati, die auch schilderte, dass er körperlich übergriffig wurde. Die Gastronomin hatte seiner Meinung nach zu viele männliche Gäste. Im Streit schlug er sie auch.
Am Tattag war er sauer, weil die Nossenerin einer Freundin beim Umzug half und so keine Zeit für ihn hatte. Der Streit steigerte sich so, dass sie ihn rauswerfen wollte. "Plötzlich hatte er den Kanister in der Hand", so Kati.
"Ich hatte Tage zuvor zwei Tischkamine gekauft. Dafür war das Bioethanol." Beide rangelten um den Behälter, die Frau ging zu Boden. "Und dann wurde ich von hinten damit überschüttet", sagte die Zeugin. "Ich war auf allen vieren, wollte weg, versuchte, mich auszuziehen. Da kam er mit dem Feuerzeug aus der Küche …"
Er habe sie angezündet. Sie schrie. "Ich erinnere mich an Sätze wie 'Brenn, du Schlampe!' Oder 'Dich bekommt keiner'", schilderte sie.
Irgendwann sagte er: "Du brennst nicht mehr, sei jetzt ruhig! Ich rufe keinen Arzt." Laut Anklage alarmierte er schließlich doch den Notruf, Kati konnte gerettet werden.
Mutmaßliches Opfer will Maik A. "nie wieder sehen"

Aber die Folgen für sie waren dramatisch: Sie wurde notoperiert. Verbände konnten wochenlang nur unter Vollnarkose gewechselt werden. Immer wieder wurde Haut transplantiert. Danach saß sie im Rollstuhl.
Die Reha war durch die Corona-Maßnahmen erschwert. Über Monate musste sie spezielle Kompressionskleidung tragen, was gerade im Sommer eine Tortur ist. Bis heute ist der linke Arm beeinträchtigt, unter Narbenschmerzen leidet sie bis noch immer.
Psychisch beeinträchtigt ist sie natürlich auch: "Es kommen immer wieder Bilder", so die Frau. Trotzdem: Kati ist fest entschlossen, die Tat nicht ihr Leben bestimmen zu lassen. Sie hat sogar wieder angefangen, ihre Feuershows zu zeigen. "Allerdings nur mit Dingen, die weit weg von meinem Körper sind."
Sie will nur eins nicht mehr: "Ich will ihn nie wieder sehen." Der Prozess wird fortgesetzt.
Titelfoto: Montage: Steffen Füssel